Tempelbezirk von Mahabalipuram[1] ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbes in Indien.[2] Die Welterbestätte umfasst unterschiedliche Bau- und Kunstwerke aus der Pallava-Zeit in Mamallapuram (Mahabalipuram) im Bundesstaat Tamil Nadu in Südostindien.
Das Reich der Pallava war während seiner Blütezeit im 7. bis 9. Jahrhundert ein bedeutendes Reich in Südindien. Seine Hauptstadt war Kanchipuram, seine wichtigste Hafenstadt Mamallapuram, auch Mahabalipuram genannt. Beide Städte bildeten auch wichtige Zentren der Pallava-Architektur, die einen der Ausgangspunkte des späteren Dravida-Stils in der indischen Tempelarchitektur bildete.
Alle erhaltenen Beispiele der Pallava-Architektur sind Sakralbauten; Palast- oder Wohnbauten aus Stein sind nicht erhalten. Das lässt darauf schließen, dass diese Bauten nicht aus Stein, sondern aus Holz oder Lehm errichtet wurden. Die Sakralbauten von Mahabalipuram zählen gemeinsam mit denen von Kanchipuram zu den ältesten erhaltenen Steinmonumenten Südindiens.
Tempelbezirk von Mahabalipuram wurde 1985 aufgrund eines Beschlusses der 9. Sitzung des Welterbekomitees in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.[3] Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien (i), (ii), (iii) und (vi).[2][4]
Die Welterbestätte umfasst mehrere Einzelobjekte, die auch vom Archaeological Survey of India als Denkmäler geführt werden.[5] Sie lassen sich in folgende Gruppen einteilen:[4]
Mandapa ist in der indischen Architektur die Bezeichnung für eine seitlich offene Säulenhalle. In Mahabalipuram wird der Begriff oft für den gesamten Felsentempel verwendet; dessen Wände oft mit Figurenreliefs versehen sind. Zum Welterbe gehören:
Freibautempel sind aus geschnittenen Steinen gemauerte Bauwerke. Zum Welterbe gehören:
Ratha ist die Bezeichnung für den indischen Tempelwagen. In übertragener Bedeutung werden so kleine monolithische Scheintempelchen in Mahabalipuram bezeichnet, die aus einzelnen aus dem Sand herausragenden Blöcken aus Diorit herausgearbeitet wurden. Sie stellen sozusagen Steinerne Rathas ohne Räder dar. Von außen wirken sie wie freistehende Einzelbauwerke, die meisten haben jedoch keinen Innenraum. Zum Welterbe gehören:
Zur Felskunst in Mahabalipuram zählen Felsreliefs, d. h. aus „gewachsenem“ Fels herausgearbeitete Reliefabbildungen, und aus einzelnen Felsblöcken herausgearbeitete Skulpturen. Zum Welterbe gehören:
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