Der Taubertalradweg, offiziell als Liebliches Taubertal – der Klassiker bezeichnet, ist ein 101 Kilometer langer Radwanderweg in Tauberfranken. Er verbindet Rothenburg ob der Tauber mit Wertheim an der Mündung der Tauber in den Main. Der Weg verläuft in seiner ganzen Länge durch das Tal der Tauber und hat nur wenig Steigungen. An beiden Enden sowie entlang der Strecke gibt es Personenbahnhöfe.[2][3][4]
Der ergänzende Radweg Liebliches Taubertal – der Sportive führt auf 161 zusätzlichen Kilometern von Wertheim zurück nach Rothenburg ob der Tauber.[5]
Seit 2009 wird der Taubertalradweg vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ununterbrochen mit 5 Sternen ausgezeichnet.[3][4] Diese höchste Auszeichnung des ADFC wurde bisher nur zwei Mal in Deutschland vergeben.[4]
Der Taubertalradweg war einer der ersten Radwanderwege in Deutschland. Er wurde seither immer wieder ausgebaut. Der Radweg ist vollständig ausgeschildert, leicht und ohne großen Straßenverkehr zu befahren.
Landschaftlich ist der Radweg durch das waldreiche fränkische Hügelland geprägt. An den Seiten des Taubertals und seiner Nebentäler ist eine Steinriegellandschaft typisch. In den Talniederungen befinden sich ausgedehnte Obst- und Weinanbaugebiete mit kleinen und größeren Weinorten, zahlreichen historischen Ortschaften und Städten, alten Mühlen, romanischen Kirchen und historischen Klöstern. Kulturell bedeutende Städte entlang des Weges sind Weikersheim, Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim. Außerdem liegen das Kloster Bronnbach und die Burg Gamburg an der Strecke.
Varianten
Der Verlauf des „Taubertalradweges“ (Der Klassiker)[6] und der ergänzenden Alternativstrecke (Der Sportive)[7] sind in OpenStreetMap einsehbar.
Liebliches Taubertal – der Klassiker
Der Radweg „Liebliches Taubertal – der Klassiker“ ermöglicht auf 101 km Radwandern entlang des Taubertals. Der Routenführung des ausgeschilderten Taubertalradwegs ist von Rothenburg bis Werbach bis auf wenige Ausnahmen identisch mit dem Radweg Romantische Straße. Es werden drei Tagesetappen empfohlen.[2] Alternativ kann der Klassiker mit zusätzlichen Haltepunkten in Creglingen und Bad Mergentheim auch auf fünf Tagesetappen ausgedehnt werden:
Parallel zum ca. 100 km langen Klassiker durchs Taubertal gibt es den 161 Kilometer langen Radwanderweg Liebliches Taubertal – der Sportive, der über die Anhöhen Tauberfrankens von Wertheim zurück nach Rothenburg führt. Durch einen Rundweg kann die Strecke somit auf insgesamt 260 km ausgedehnt werden. Dabei werden fünf ergänzende Tagesetappen empfohlen:[5]
Im Jahre 2012 veröffentlichte der Main-Tauber-Kreis eine Radwegekonzeption als Radverkehrsplan. Das Radwegekonzept dient als wichtige Grundlage für Förderanträge des Landkreises und der Gemeinden. Im Radwegekonzept wird der Neu- oder Ausbau von mehreren Radwegen in den Seitentälern des Taubertalradwegs angeregt.[8]
Die folgenden Orte und Sehenswürdigkeiten liegen auf dem Radweg Liebliches Taubertal Der Klassiker (101 km):[2]
Rothenburg ob der Tauber – Creglingen
Der erste Abschnitt des „Taubertalradwegs“ zwischen Rothenburg ob der Tauber und Creglingen (21,5 km) weist folgende Sehenswürdigkeiten und kulturelle Besonderheiten auf:[10]
Rothenburg ob der Tauber
Das mittelalterliche Kriminalmuseum ist das bedeutendste deutsche Rechtskundemuseum und gibt einen Einblick in das Rechtsgeschehen der letzten 1000 Jahre.
mittelalterliche Altstadt, Heimatmuseum, Stadtbefestigung, Stadtkirche St. Jakobus aus dem 14. Jahrhundert mit reicher Barockausstattung, Dampflokdenkmal
Der fünfte Abschnitt führt schließlich von Tauberbischofsheim bis Wertheim (28,5 km). Entlang der Strecke befinden sich folgende Sehenswürdigkeiten und kulturelle Besonderheiten:[14]
Burg Wertheim, eine der ältesten Burgruinen Baden-Württembergs.
Freibad „In den Christwiesen“ im Stadtteil Bestenheid
Liebliches Taubertal – der Sportive
Der Radweg Liebliches Taubertal Der Klassiker kann auf den ergänzenden Etappen des Radweges Der Sportive (161 km) fortgeführt werden. Die folgenden Orte und Sehenswürdigkeiten liegen auf der zusätzlichen Route:[5]
Wertheim – Freudenberg
Der erste Abschnitt führt von Wertheim nach Freudenberg (25 km) und weist folgende Besonderheiten auf:[16]
Der vierte Abschnitt führt von Boxberg bis Niederstetten (37 km). Entlang der Strecke befinden sich folgende Sehenswürdigkeiten und kulturelle Besonderheiten:[21]
Stuppacher Madonna, ein Marienbildnis von Matthias Grünewald. Es befindet sich in einer dafür erbauten Kapelle an der Pfarrkirche Mariä Krönung in Stuppach und zählt zu Grünewalds Hauptwerken.
Historische Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern, Stadtmauer mit Wehrgang und Mauertürmen, verschiedene Museen
Auszeichnungen
Im Jahr 2009 zeichnete der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) den Taubertalradweg als ersten baden-württembergischen und zweiten deutschen Radfernweg mit fünf Sternen aus.[3] Im Jahr davor erhielt der angrenzende Main-Radweg als erster diese Auszeichnung.
Die Hauptvariante des Taubertalradwegs – der „Klassiker“ – wurde 2012 und 2016 erneut mit der Höchstnote „5 Sterne“ vom ADFC bestätigt[2] und trägt diese höchste Auszeichnung somit seit 2009 ununterbrochen.[4]
Entlang des Taubertalradwegs gibt es über 30 Radwegekirchen, die verlässlich geöffnet zur geistlichen Besinnung und Andacht einladen.[23][24][25]
Ultramarathon Taubertal 100
Entlang des Taubertalradweges findet seit 2014 jedes Jahr am ersten Wochenende im Oktober der UltramarathonTaubertal 100 statt.[26][27] In vier verschiedenen Distanzen (100 Meilen; 100, 71 und 50 Kilometer) wird jeweils in Rothenburg ob der Tauber gestartet. Die Laufstrecke befindet sich größtenteils auf dem Taubertalradweg.[26]
Bikeline: Liebliches Taubertal: Der Klassiker – Der Sportive: Zwischen Rothenburg ob der Tauber und Wertheim. Esterbauer, Rodingersdorf 2013, ISBN 978-3-85000-463-3.
Hans Werner Siegel (Hrsg.), Hugo Pahl: Zwischen Tag und Dunkel: Sagen u. Geschichten aus dem Taubergrund. Verein Tauberfränkische Heimatfreunde e. V., Tauberbischofsheim 1982.
Belletristik
Reiner Röber: Mord im lieblichen Taubertal: ein Tauberfrankenkrimi. TRIGA – Der Verlag Gerlinde Heß, Gründau-Rothenbergen 2013, ISBN 978-3-89774-873-6.