Die Super Bowls LVII und LVIII wurden anstatt im zuvor üblichen Bieterverfahren nach Bewerbung vergeben. Den NFL-Verantwortlichen wurde erlaubt, mit Städten in Verhandlungen zu treten und diesen die Möglichkeit zu geben, zusammen mit den Stadionbetreibern ein Angebot für die Durchführung des Events abzugeben. Am 23. Mai 2018 wurde sowohl die Vergabe des Super Bowl LVII an das State Farm Stadium in Glendale, Arizona als auch die des Super Bowl LVIII an den Mercedes-Benz Superdome in New Orleans, Louisiana bekannt gegeben.[4]
Mit dem zur Saison 2020 neu abgeschlossenen Tarifvertrag (Collective Bargaining Agreement), erhöhte die NFL die Anzahl der Regular-Season-Spiele auf 17. Infolge dieser Erhöhung verlängert sich die Saison und damit verschieben sich auch die Play-offs um eine Woche. Dadurch kollidierte der Termin des Super Bowls, der 11. Februar 2024 (statt wie ursprünglich vorgesehen, der 4. Februar) mit dem Mardi Gras in New Orleans. Aufgrund dessen wurde New Orleans die Ausrichtung des nachfolgenden 59. Superbowls (Super Bowl LIX) übertragen. Als neuer Austragungsort für den Super Bowl LVIII wurde das Allegiant Stadium in Paradise in Nevada bestimmt. Spielbeginn in den USA war am Sonntag, den 11. Februar 2024, um 3:30 p.m. (PST) Uhr, was in der mitteleuropäischen Zeitzone dem 12. Februar 2024, 00:30 Uhr, entspricht.
Die San Francisco 49ers waren mit einer Bilanz von 12–5 das beste Team der National Football Conference (NFC) in der Regular Season. Mit den Kansas City Chiefs als Sieger des Super Bowl LVII im Vorjahr schaffte der Titelverteidiger, der die AFC West zum achten Mal in Folge gewann und mit die Regular Season mit einer Bilanz von 11–6 beendete, erneut den Einzug in den Super Bowl und damit den vierten Einzug in den Super Bowl binnen fünf Jahren. Beide Teams standen sich mit denselben Head Coaches bereits vier Jahre zuvor im Super Bowl LIV gegenüber, den Kansas City mit 31:20 für sich hatte entscheiden können.
Der andere Super-Bowl-Teilnehmer der Vorsaison, die Philadelphia Eagles, scheiterte nach einem Leistungseinbruch in der zweiten Saisonhälfte in der ersten Runde der Play-offs an den Tampa Bay Buccaneers.[7]
Besondere mediale Aufmerksamkeit im Vorfeld des Super Bowls erhielt die Beziehung von Tight End Travis Kelce (Kansas City Chiefs) mit der international berühmten Sängerin Taylor Swift, die bereits seit Beginn der NFL-Saison einen Hype ausgelöst hatte.[8]
Ebenso wie Kansas City zählte San Francisco, angeführt von Head Coach Kyle Shanahan in den Vorjahren zu den Topteams der Liga (im Zeitraum von 2019 und 2023 kamen nur die Chiefs auf insgesamt mehr Siege als die 49ers). Im Gegensatz zu den Chiefs zogen die 49ers mit einem anderen Quarterback als vier Jahre zuvor in den Super Bowl ein. Im NFL Draft 2021 hatte San Francisco mehrere Erstrundenpicks investiert, um ein Upgrade gegenüber Jimmy Garoppolo zu finden, und an dritter Stelle Trey Lance ausgewählt. Nach verletzungsbedingten Ausfällen von Lance und später auch Garoppolo in der Saison 2022 waren die 49ers gezwungen, ihren Nummer-drei-Quarterback Brock Purdy einzusetzen. Mit Purdy, der im NFL Draft 2022 in der siebten Runde als 262. und letzter Spieler ausgewählt worden war und von dem als „Mr. Irrelevant“ wenig erwartet worden war, gewannen die 49ers dank überraschend guter Leistungen von Purdy sieben Spiele in Folge und schafften es bis in das NFC Championship Game, verpassten aber den Einzug in den Super Bowl, nachdem sich Purdy und auch sein Ersatzquarterback während des Spiels verletzt hatten. Daraufhin ging Purdy als Starter für San Francisco in die Saison 2023 und konnte dabei überzeugen, so verzeichnete er das höchste Quarterback Rating aller Spielmacher der Liga. Weitere bedeutende Verstärkungen des Teams im Vergleich zum Super Bowl LIV waren die Verpflichtung eines der besten Offensive Tackles der Liga mit Trent Williams im März 2020, Wide Receiver Brandon Aiyuk, den San Francisco in der ersten Runde des NFL Draft 2020 ausgewählt hatte, sowie RunningbackChristian McCaffrey, den man während der Saison 2022 per Trade von den Carolina Panthers geholt hatte.[9][10][11]
Nach einer spielfreien ersten Runde trafen die 49ers in der Divisional Round der Play-offs auf die Green Bay Packers, die zuvor überraschend die zweitgesetzten Dallas Cowboys mit einem deutlichen 48:32-Sieg ausgeschaltet hatten.[13] In einem verregneten Spiel, in dem sie erst kurz vor Schluss die Führung übernahmen, konnten die 49ers sich knapp mit 24:21 durchsetzen.[14] Im NFC Championship Game gegen die Detroit Lions gerieten die 49ers zur Halbzeit mit 17 Punkten in Rückstand, konnten das Spiel aber im dritten Viertel zu ihren Gunsten drehen und zogen mit einem 34:31-Sieg in den Super Bowl ein.[15]
Die Chiefs zogen mit weitgehend dem gleichen Kader wie in der Vorsaison in den Super Bowl ein. Head Coach Andy Reid, Quarterback Patrick Mahomes, Tight End Travis Kelce und Defensive Tackle Chris Jones waren wie bereits in den Vorjahren die Konstanten im Team. Anders als in der Vorsaison fiel allerdings der weiterhin nicht kompensierte Abgang von Wide Receiver Tyreek Hill nach der Saison 2021 stärker ins Gewicht, sodass die typischerweise starke Offense des Teams in zahlreichen Spielen schwächelte. Stattdessen zeigte die Defense der Chiefs bessere Leistungen als in den vorigen Jahren.[16]
Fünf Spieler der Chiefs wurden mit einer Nominierung für den Pro Bowl geehrt: Quarterback Patrick Mahomes, Tight End Travis Kelce, Guard Joe Thuney, Center Creed Humphrey und Defensive Tackle Chris Jones, die alle bereits im Vorjahr ebenfalls ausgezeichnet worden waren.[17]
In der ersten Runde der Play-offs spielten die Chiefs zuhause gegen die Miami Dolphins. Im viertkältesten Spiel der NFL-Geschichte bei −4 °F (ca. −16 °C) blieb die Offense von Miami blass und Kansas City setzte sich klar mit 26:7 durch.[18] In der Divisional Round traten die Chiefs auswärts bei den Buffalo Bills und damit nach 15 Spielen erstmals mit Mahomes als Starter zu einem Auswärtsspiel in der Postseason an.[19] In einem knappen Spiel konnten die Chiefs sich mit 27:24 durchsetzen, nachdem Bills-Kicker Tyler Bass in den Schlussminuten ein Field Goal zum Ausgleich aus 44 Yards verfehlt hatte. Bereits in den Spielzeiten 2020 und 2021 hatte Kansas City Buffalo in den Play-offs besiegt.[20] Im AFC Championship Game trafen die Chiefs mit den Baltimore Ravens auf den Nummer-eins-Seed ihrer Conference. Dabei konnte die Chiefs-Defense die vom später zum MVP der Saison gewählten Lamar Jackson angeführte Offense der Ravens weitgehend kaltstellen, wodurch Kansas City sich mit 17:10 durchsetzte.[21]
Play-offs
Die Play-offs begannen am 14. Januar 2024. Die Divisionssieger Baltimore Ravens und San Francisco 49ers mit der besten Bilanz in ihrer Division hatten in der ersten Runde spielfrei. Die anderen drei Divisionssieger traten in der Wild Card Round gegen die drei besten der übrigen Teams an.
Jauan Jennings mit einem 10-Yards-Touchdown nach Zuspiel von Brock Purdy; PAT von Moody geblockt
16
13
4
5:46
12 plays
69 Yards
5:36
Chiefs
Field Goal aus 24 Yards von Butker
16
16
4
1:53
7 plays
40 Yards
3:53
49ers
Field Goal aus 53 Yards von Moody
19
16
4
0:03
11 plays
64 Yards
1:50
Chiefs
Field Goal aus 29 Yards von Butker
19
19
OT
7:22
13 plays
66 Yards
7:38
49ers
Field Goal aus 27 Yards von Moody
22
19
OT
0:03
13 plays
75 Yards
7:19
Chiefs
Mecole Hardman mit einem 3-Yards-Touchdown nach Zuspiel von Mahomes
22
25
TV-Übertragung
Im deutschsprachigen Raum übertrugen die Sender von RTL Deutschland das Spiel im Free-TV.[23] Darüber hinaus zeigte der Streamingdienst DAZN über den seit der Saison 2023 dort integrierten NFL Gamepass das Spiel.