Steenwerck liegt in Französisch-Flandern etwa 47 Kilometer südsüdöstlich von Dünkirchen und etwa 22 Kilometer westnordwestlich von Lille in der Région naturellePlaine de la Lys. Die Leie (französischLys) begrenzt die Gemeinde im Süden. Außerdem entwässert der Courant du Doulieu, das zeitweise trockenfallende Flüsschen Bitram, die Becque de Steenwerck, auch Grande Becque oder Stil Becque genannt, die Becque de la Halle und verschiedene kleinere Wasserläufe die Gemeinde. Das Zentrum liegt auf 17 m. Das Relief der Gemeinde weist keine größeren Erhebungen auf. Die minimalen Höhenwerte werden im Süden an der Leie mit rund 13 m gemessen.
Teile des Gebiets von Bailleul gehören zu den ZNIEFF-Naturzonen „Prairies inondables d’Erquinghem-lys“ (310013309), „Les Prés de la Lys à Estaires“ (310030040) und „Bocage alluvial de la Grande Becque à Steenbeck et Prés du Moulin Madame à Sailly-sur-la-Lys“.[1]
Rund 96 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, der Anteil bebauter Fläche beträgt etwa 4 % (Stand: 2018).[2]
Der Name der Gemeinde leitet sich aus den germanischen staina-giwirkja „Gewerk aus Stein“ ab. Formen waren in der Folge „Steniewerca“ und „Stenieuuerca“ (1119), „Estemwerch“ (1182), „Stenwerc“ (1183), „Stenwerch“ (1184), „Estenwerc“ (1192), „Stenwercke“ (1205), „Stainwerc“ (1215), „Estainwerc“ (1220), „Steniewerke“ (1144).[3]
Im 12. Jahrhundert war die Becque, die das Dorf noch heute in der Mitte durchquert, schiffbar und ermöglichte die wirtschaftliche Entwicklung von Steenwerck, insbesondere durch den Gütertransport in die beiden größten umliegenden Städte, Armentières und Bailleul. Wie viele Nachbargemeinden wurde Steenwerck im Ersten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Die vier in der Stadt vorhandenen Soldatenfriedhöfe, auf denen mehrere tausend Kämpfer aller Nationalitäten begraben sind, zeugen von der Heftigkeit der Kämpfe, insbesondere gegen Ende des Krieges. Während des Zweiten Weltkriegs erlebte das Dorf eine deutsche Besetzung, in der das Maison Decanter das Hauptquartier der Kommandantur war. Die Stadt wurde am 6. September 1944 von den britischen Truppen von Major Clayton Lee Bannister befreit.[4]
Haus im neuflämischen Stil aus dem Jahr 1890, Fassade und Dach, die zur Straße gehen, sowie Gitter mit Pfeiler am Eingang sind seit 1980 als Monument historique eingeschrieben
Maison Decanter
Kirche Saint-Jean-Baptiste, 1923 nach den Zerstörungen des Ersten Weltkriegs neu gebaut
Kirche Notre-Dame-des-Sept-Douleurs im Ortsteil Croix-du-Bac
Mehrere Kapellen
Vier Soldatenfriedhöfe: Croix-du-Bac British Cemetery, Le Grand Beaumart British Cemetery, Trois Arbres Cemetery und ein deutscher Soldatenfriedhof
Die Autoroute A 25 von Lille nach Dünkirchen durchquert das nordöstliche Gemeindegebiet mit den RastplätzenAire de Repos de Steenwerck Ouest und Aire de Repos de Steenwerck Est, aber ohne Anschlussstelle.
Die nachgeordneten Departementsstraßen D 10, D 38, D 77, D 122, D 277 und lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit den Weilern der Gemeinde und den Nachbargemeinden. Busse einer Linie der Transportgesellschaft Arc-en-Ciel des Départements Nord verbinden Steenwerck mit Godewaersvelde über Bailleul und mit Armentières.[5]