Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Jahr 1947 für die vielen neuen Siedler in Burgrain eine erste Notkirche errichtet, ungefähr im Bereich der heutigen evangelischen Friedenskirche. Seelsorgerisch versorgt wurden die Burgrainer von den Kaplänen der Pfarrei Maria Himmelfahrt Partenkirchen. Mitte 1961 wurde der erste Kirchenrat für Burgrain zusammengestellt und am 5. März 1962 die Errichtung der Seelsorgegemeinde Burgrain als Kuratie in Auftrag gegeben. Bereits 1959 wurde die Filialkirchenstiftung St. Michael gegründet.[1]
Der schlichte, moderne Bau in Zeltform von Architekt Fritz Strunz aus Bad Tölz ist nach Ostnordosten ausgerichtet. An ihn schließt sich südlich der Pfarrhof an. Der kupferbeschlagene Dachreiterturm im Westen ist 43 Meter hoch, der Dachfirst misst 16 Meter. Die Westfassade wird dominiert von einem großen Buntglasfenster, das der Münchner Glasmaler Hollman schuf. Darüber hinaus besitzt die Kirche nur wenige Fensterschlitze.[2]
Der Hochaltar aus Kalkstein befindet sich auf einem einfachen Sockelquader. In den Altar sind Reliquien des hl. Irenäus und der hl. Theophila eingelassen.[2]
Eine Besonderheit von St. Michael ist die Unterkirche, erreichbar über eine Wendeltreppe im Hauptschiff. Der halbrunde unverputzte, aus Ziegeln gemauerte Raum besitzt an der Decke Holzrippen. Gegenüber dem Altar ist das Abendmahl Jesu von den Oberammergauer Bildhauern Hermann Schilcher sen. und jun. reliefartig in die Ziegel eingearbeitet.[2]