Simon Templar (Originaltitel: The Saint) ist eine britische Krimiserie, die von Oktober 1962 bis Februar 1969 in Großbritannien nach den Kriminalromanen des Schriftstellers Leslie Charteris entstand. Die Serie wurde in über 70 Länder verkauft. In Deutschland wurde bisher nur ein Teil der Serie synchronisiert und veröffentlicht. Im September und Oktober 2011 sendete sie ARTE als einen Schwerpunkt im Herbstprogramm.[1]
Simon Templar ist ein von Frauen begehrter Junggeselle und wird von seinen Feinden gefürchtet. Er ist ein Gentleman und Abenteurer, der auch vor Gefahr nicht zurückschreckt. Er führt einen britischen und gleichzeitig luxuriösen Lebensstil. Manchmal tritt er als Dieb auf, wobei er in Robin-Hood-Manier mit der Beute umzugehen weiß. Oft löst er aber auch als Detektiv Fälle rund um den Globus, bei denen ihm häufig schöne Frauen über den Weg laufen, die er aus ausweglosen Situationen befreien muss. Auch in gesellschaftlichen Kreisen und bei der Polizei auf der ganzen Welt ist Simon Templar ein bekannter, aber nicht immer gleichermaßen geschätzter Gast. Aus seinen Initialen „ST“, die auch als The Saint (der Heilige) gelesen werden können, wird sein Markenzeichen entwickelt: ein Strichmännchen mit einem Heiligenschein. Er fährt einen weißen Volvo P1800 mit dem Kennzeichen ST 1.
Hintergrund
Die ARD ging 1966 bei der Erstveröffentlichung so vor, dass nur Folgen, die den deutschen Zeitgeschmack trafen, synchronisiert wurden. Sie sind am Titel S.T. und… zu erkennen. Des Weiteren wurden diese Folgen mit Niels Clausnitzer als Moores Stimme besetzt. Sat.1 entschied sich aufgrund des Alters der Serie weitere Folgen zu synchronisieren, die nur einen sinngemäßen Titel bekamen und deren Inhalt sich nun, aufgrund des veränderten Zeitkolorits, veröffentlichen ließ. In diesen Folgen ist Lothar Blumhagen als Moores Stimme zu hören, die er ihm später auch in der Serie Die 2 lieh.
Einige Folgen schafften es aus politischen Gründen nicht in das deutsche Fernsehen, darunter war u. a. die Folge The Paper Chase, die eine Spionageaffäre in der DDR behandelte (die letzte Synchronisation durch Sat.1 fand 1987 vor der Wende statt), und Little Girl Lost, in der eine junge Frau vorgibt, die Tochter von Hitler zu sein. Die Folgen mit George Murcell als Templars Gegenspieler Adolf Vogler (The Death Game, The Power Artist) wurden aufgrund des deutschen Hintergrunds Voglers nicht berücksichtigt. In manchen Folgen wie Es ist nicht alles Gold… z. B. wurde aus einem SS-Offizier ein Pole gemacht. Die Folge griff die Adolf-Eichmann-Thematik auf. Ähnlich wurde auch in anderen Folgen vorgegangen, so dass Namen, Orte oder politische Aussagen geändert wurden. Die spätere DVD-Veröffentlichung beinhaltet die vollständigen Folgen. Geschnittene Szenen sind mit Untertiteln unterlegt.
Eine Besonderheit der Serie ist es, dass sich Simon Templar zu Beginn jeder Folge direkt an das Fernsehpublikum wendet.
Die Titelmusik (mit dem Gesang von Barbara Moore) blieb von 1962 bis 1968 die Gleiche und wurde erst ab der 101. Folge S.T. und das Testament der letzten Staffel verändert.
Von 1978 bis 1979 wurde eine 24-teilige Serie namens Simon Templar – Ein Gentleman mit Heiligenschein (Return of the Saint) gedreht, welche sich am Original orientiert. Die Hauptrolle wurde nicht mehr von Roger Moore, sondern von Ian Ogilvy gespielt.
Burl Barer: The Saint: A Complete History in Print, Radio, Film and Television of Leslie Charteris' Robin Hood of Modern Crime, Simon Templar, 1928–1992, McFarland & Co Inc, Jefferson, North Carolina, 1993, ISBN 978-0-7864-1680-6