Lothar Blumhagen absolvierte seine Schauspielausbildung an der Schule Smolny-Heerdt in Leipzig und besuchte zudem die dortige Hochschule für Musik. Sein Bühnendebüt gab er 1947 ebenfalls in Leipzig – im Literarischen Kabarett Die Rampe.[1] Es folgten Bühnenengagements in Leipzig, Halle und Berlin.
Neben seiner Bühnentätigkeit war Blumhagen nach seinen DEFA-Engagements nur noch selten in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, u. a. in den semi-dokumentarischen Filmen Zeugin der Zeit – Käthe Kollwitz (1985) und der deutsch-deutschen Koproduktion Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit (1986) sowie in Seriengastrollen wie 1990 in einer Episode von Hotel Paradies.
Besondere Bekanntheit hat Lothar Blumhagen durch seine Stimme erlangt. Bereits 1950 begann er als Hörfunksprecher beim Sender Leipzig. Darauf folgten erste Synchronrollen bei der DEFA. Für seine vielgeachtete Synchronisation von Gérard Philipe in Rot und Schwarz erhielt er 1956 zudem den Heinrich-Greif-Preis zweiter Klasse der DDR.[2] In West-Berlin setzte er diese Tätigkeit fort und entwickelte sich zu einem der gefragtesten Synchronsprecher der Bundesrepublik mit Rollen in über 600 Filmen. Seine markante Stimme und seine distinguierte Sprechweise prädestinierten ihn dabei oft für Parts mit selbstironischem britischen Understatement wie für Roger Moore in der Rolle des Lord Brett Sinclair in der deutschen Fassung der Krimiserie Die 2 oder als Higgins (John Hillerman) in der zweiten Synchronfassung der Krimiserie Magnum. In Die Unbestechlichen (1976) synchronisierte er mit Deep Throat eine Hauptfigur, die fast ausschließlich durch ihre Stimme charakterisiert wird.[3]
Lothar Blumhagen war mit Ingeborg Blumhagen, geb. Loy (1925–2018), verheiratet.[4] Das Paar hatte einen Sohn.[5]
Blumhagen starb im Januar 2023 im Alter von 95 Jahren in einem Berliner Krankenhaus.[5][6] Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Waldfriedhof Dahlem (Feld 009-88).
↑Hans Joachim Moser, Herbert A. Frenzel: Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter 2019, ISBN 978-3-11-166783-6, S. 61.
↑Filmwissenschaftliche Beiträge Band 7.Hochschule für Film und Fernsehen der DDR. Sektion Forschung, Institut für Filmwissenschaft 1966, S. 309