1860 wurde Stroganow nach St. Petersburg gerufen, um die Leitung der Erziehung des Thronfolgers Nikolai Alexandrowitsch zu übernehmen (bis zu dessen Tod 1865).[4] Auch war er Erzieher weiterer Großfürsten und Alexanders III. 1870 wurde Stroganow Ehrenmitglied der Kaiserlichen Russischen Historischen Gesellschaft in St. Petersburg.
Stroganow besaß Landgüter mit 80.000 Leibeigenen und verwaltete mit seiner Frau deren Majorat im Gouvernement Perm mit 7 Hüttenwerken im Ural und 46.000 Leibeigenen. 1846 führte er ein detailliertes Regelwerk für das Verhalten der Menschen in den Permer Besitzungen ein.[7] Allerdings war Stroganow damit nicht sehr erfolgreich, zumal manche Bauern vor der Bestrafung nach Sibirien flohen. Er war ein Gegner der Reformen Alexanders II.[4] Nach der Ermordung Alexanders II. überzeugte er Alexander III. zusammen mit Konstantin Petrowitsch Pobedonoszew und anderen, die Vorschläge Michail Tarielowitsch Loris-Melikows für eine russische Duma und eine Verfassung abzuweisen.[4][8]
Stroganow hatte mit seiner Frau Natalja Pawlowna vier Söhne und drei Töchter. Er wurde in St. Petersburg in der Fjodor-Kirche des Alexander-Newski-Klosters begraben. Seine kostbare Sammlung von Münzen und Ikonen hatte er dem Staat vermacht.[9]
In den 1930er Jahren erlitt die Familie Stroganow Repressalien, so dass die Familie von Stawropol nach Grosny umzog. Anfang der 1990er Jahre flüchteten die Nachkommen Stroganows aus Grosny im Zusammenhang mit ethnischen Säuberungen.
↑Пушков В. П.: Борьбы графа С.Гр. Строганова с «распутством» в Пермском нераздельном имении в середине XIX в. In: Русь, Россия. Средневековье и Новое время. Nr.3, 2013, S.260–263.
↑Pearson, Thomas: Russian Officialdom in Crisis: Autocracy and Local Self-Government, 1861–1900. Cambridge University Press, 2004, ISBN 0-521-89446-8, S.111–112.