Ordenskreuz des Heiligen Andreas des Erstberufenen mit Band und BruststernOrdenskreuz mit Collane und Bruststern, 19. Jhdt.
Der Andreas-Orden (russischОрденъ святого Андрея ПервозванногоOrden Swjatogo Andreja Perwoswannogo, deutsch ‚Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen‘, früher auch das blaue Band genannt) wurde am 10. Dezember 1698 durch ZarPeter I. zu Ehren des Apostels Andreas gestiftet. Heute ist er Hausorden der Romanow-Dynastie.
Seit 1998 wird der Andreas-Orden wieder als höchster russischer Staatsorden von der Russischen Föderation verliehen. Folglich gibt es heute drei Orden dieses Namens.
Der Orden hatte nur eine Klasse und wurde nur Personen von mindestens der III. Rangklasse (Geheimrat, Generalleutnant) verliehen. Russische Großfürsten erhielten den Orden mit der Taufe, andere Mitglieder des kaiserlichen Hauses mit der Volljährigkeit.
Die Dekoration besteht aus einem goldenen, schwarz emaillierten, zweiköpfigen, gekrönten Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Auf dem Adler liegt ein dunkelblaues Andreaskreuz mit dem Heiligen Andreas in natürlicher Farbe mit goldener Binde. Der Revers zeigt nur den Doppeladler. Auf den Ecken des Kreuzes steht in lateinischen Buchstaben S A P R (Sanctus Andreas, Patronus Russiae). Die Dekoration wird von einer Krone gehalten, an der das himmelblaue Schulterband oder die Collane befestigt ist.
Der achtstrahlige silberne Stern hat in der Mitte ein Medaillon, den kaiserlichen Doppeladler, um den sich eine Schlange windet; ein blauer Kreis mit der Inschrift За веру и верность(Sa weru i wernost (russisch), deutsch ‚Für Treue und Glauben)‘ umschließt das Medaillon.
Die bei großen Feierlichkeiten zu tragende Collane hat dreierlei Glieder: das erste ist ein blaues Kreuz des Hl. Andreas mit den Buchstaben S A P R. in einer rotgoldenen Gloriole, das zweite ist ein blaues, rundes Medaillon mit dem Monogramm P I (Petrus I.), in Fahnen gebettet und von einer Krone überhöht, das dritte der zweiköpfige Zarenadler mit dem Sankt Georgsschild auf der Brust. Für Kriegsverdienste wurde der Orden mit gekreuzten Schwertern unter der Aufhängung (der Krone) verliehen. Der Orden wurde von der rechten Schulter zur linken Hüfte getragen, der Stern auf der linken Brust.
Trageweise an der Collane und am Band
Das von der Kaiserin Anna I. vorgeschriebene Ordenskleid war ein grünsamtener Mantel, mit Weiß gefüttert und mit Silber besetzt, ein Samthut mit roten Federn. Dazu trugen die Ritter eine Kette aus drei abwechselnden Gliedern. Der Ordenstag war der Andreastag. Ab März 1917 wurde der Andreasorden nicht mehr an Außenstehende verliehen, existierte jedoch weiter als Hausorden der entthronten Dynastie Romanow.
Der kirchliche Orden hat ebenfalls nur eine Klasse, die Insignien sind das Ordenszeichen und der Bruststern. Das Ordenszeichen hat die Form eines vierstrahligen Sterns mit dem blauen Andreaskreuz, das als Mittenmedaillon ein von Brillanten umgebenes Bild des Apostels trägt. das Ganze ist von einer Patriarchenkrone überhöht. Es wird an einer blauen(?) Schärpe von der linken Schulter zur rechten Hüfte getragen. Der Ordensstern ist achtstrahlig, aus abwechselnd brillantierten silbernen und emaillierten roten Strahlen und hat als Mittenmedaillon das Monogramm des Heiligen, umgeben von einem blauen Band mit der Ordensdevise und einem Eichenkranz. Der Orden darf nur vom Patriarchen von Moskau und ganz Russland verliehen werden.
Staatlicher Orden der Russischen Föderation
Durch ein Dekret des russischen StaatspräsidentenBoris Jelzin vom 1. Juli 1998 wurde der Orden unter dem Namen „Orden des Heiligen Apostels Andreas des Erstberufenen“ mit demselben Status wie in der Zarenzeit, also als Russlands höchster Orden, und den Insignien aus der Zarenzeit wieder ins Leben gerufen. Er wird für hervorragende Verdienste, die dem Gedeihen und dem Ruhm Russlands dienen, sowie für hervorragende Verdienste um die Russische Föderation verliehen. Der Orden kann an Staatspersonen, Personen des öffentlichen Lebens und Bürger Russlands sowie an ausländische Staatschefs verliehen werden.
Träger (chronologisch):
Dmitri Lichatschow, Philologe und Literaturwissenschaftler (30. September 1998)
Gustav Adolph Ackermann: Ordensbuch sämmtlicher in Europa blühender und erloschener Orden und Ehrenzeichen. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1855, S. 93–95 (reader.digitale-sammlungen.de).
Václav Měřička: Faleristik. Ein Buch über Ordenskunde. Artia, Prag 1976.
Иван Г. Спасский: Иностранные и русские ордена до 1917 года. Государственный Эрмитаж, Ленинград 1963.
Michael Autengruber, Andreas Tammann: Das Ordenswesen des Russischen Reiches. Teil 1: Der Kaiserlich russische Orden des hl. Apostels Andreas des Erstberufenen. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik.ISSN1438-3772. Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde, 21. Jahrgang, Heft 121, Gäufelden 2019.
Orden Orden des Durrani Empire Sankt-Stanislaus-Orden Sankt-Olav-Orden Guadalupe-Orden Elefanten-Orden Alexander-Newski-Orden Order of Saint Patrick Mugunghwa-Orden Livländischer Orden Liste anglikanischer Orden und Klöster Heydər-Əliyev-Orden Orden der günstigen Wolken Inayati-Orden Orden Georgi Dimitroff Muhammad-Ali-Orden Finnischer Orden der Weißen Rose Orden des Roten Sterns K.u. Sankt-Stephans-Orden St. Georgs-Orden (Habsburg-Lothringen) Orden der Krone von Thailand Militär-Maria-Theresien-Orden Osmanié-Orden Orden Polonia Restituta Orden des Adlerkreuzes Orden vom Heiligen Geist…
Orden der Aufgehenden Sonne Orden des Brustbildes von Bolivar Orden (Religion) Orden des Weißen Adlers (Polen) Orden der Fürstin Olga Tiroler Adler-Orden Alter Orden vom St. Georg Orden Kamehamehas I. Päpstliche Orden und Ehrenzeichen Orden des heiligen Joseph (Toskana) Orden des Drachen von Annam Orden vom Fächer Orden des Heiligen Wladimir Orden vom Bären Orden Vytautas des Großen Orden vom Goldenen Vlies Orden des Vaterländischen Krieges Bohdan-Chmelnyzkyj-Orden Klinikum Dritter Orden Orden des Sterns von Anjouan Franz-Joseph-Orden Orden de Isabel la Católica Hinduistische Orden Orden der blauen Binde Militär-St.-Heinrichs-Orden Geoffrey Van Orden Nationaler Orden vom Kreuz des Südens Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen Mecidiye-Orden Orden des Befreiers San Martin Orden Bernardo O’Higgins Königlicher Kronen-Orden (Preußen) Orden Heinrichs des Löwen Dritter Orden José-Martí-Orden Şöhrət-Orden İstiqlal-Orden Orden des Sterns Əmək-Orden Dostluq-Orden Orden der Neun Edelsteine Stara Planina (Orden) Orden Leopolds II. Orden und Ehrenzeichen der Republik Estland Imperialer Orden vom Joch und den Pfeilen Orden des Goldenen Adlers Königlicher Orden von