Das rund 110 Hektar große Naturschutzgebiet „Rohrsee“ gehört zum Westallgäuer Hügelland. Es liegt auf einer durchschnittlichen Höhe[1] von 667 m ü. NN, rund sechs Kilometer südwestlich der Stadtmitte Bad Wurzachs, zwischen den Ortsteilen Rohrbach im Osten und Rohr im Süden sowie dem zu Wolfegg gehörenden Molpertshaus im Westen. Es umgibt den namensgebenden Rohrsee, ein gegen Ende der letzten Kaltzeit vor etwa 16.000 Jahren in einem Toteisloch entstandenes Stillgewässer.
Schutzzweck
Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung des Sees mit seinen Flachwasser- und Uferbereichen als Lebensraum für seltene und bedrohte Vogelarten von zum Teil gesamtstaatlicher Bedeutung, die Erhaltung und Optimierung des gesamten Gebietes als Lebensraum und Rückzugsgebiet einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt und als wichtiger Bestandteil im Lebensraumverbund der Feuchtgebiete Oberschwabens, die Erhaltung des Sees als Landschaftsteil von besonderer Schönheit, als hydrologische Besonderheit und als erdgeschichtliches Zeugnis, die Sicherung eines günstigen Erhaltungszustandes der für das Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) wertgebenden Lebensraumtypen des Anhangs 1 der FFH-Richtlinie „Natürliche, eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamion oder Hydrocharition“ und „Feuchte Hochstaudenfluren“ sowie die Erhaltung der Bestände der für das Europäische Vogelschutzgebiet „Rohrsee“ wertgebenden Vogelarten, insbesondere Drosselrohrsänger, Knäk-, Kolben- und Krickente, Schwarzhalstaucher, Schwarzkopfmöwe, Tafelente, Wasserralle, Zwergdommel und Zwergtaucher, Schnatterente, Rohrdommel, Silberreiher, Großer Brachvogel und Zwergstrandläufer, und ihrer natürlichen Lebensräume, insbesondere der Brut-, Mauser-, Rast- oder Überwinterungshabitate gemäß den gebietsbezogenen Erhaltungszielen der VSG-VO.[2]