Rengershausen (Baunatal)

Rengershausen
Stadt Baunatal
Koordinaten: 51° 15′ N, 9° 27′ OKoordinaten: 51° 15′ 28″ N, 9° 27′ 13″ O
Höhe: 207 (199–240) m ü. NHN
Fläche: 4,28 km²[1]
Einwohner: 2425 (31. Aug. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 567 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. September 1970
Eingemeindet nach: Buchenhagen
Postleitzahl: 34225
Vorwahl: 0561
Blick auf Rengershausen
Blick auf Rengershausen

Rengershausen ist ein Stadtteil von Baunatal im nordhessischen Landkreis Kassel.

Geographische Lage

Der Ort liegt unweit der Fulda. Nördlich von Rengershausen liegt das Autobahnkreuz Kassel-West. Dort kreuzen sich die Bundesautobahn 44 und die Bundesautobahn 49. Am Ort entlang führt die Main-Weser-Bahn (Kassel–Gießen–Frankfurt (Main)), hier gibt es auch für die RegioTram nach Melsungen einen Haltepunkt und der Rengershausener Tunnel liegt an der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg.

Geschichte

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Rengershausen erfolgte unter dem Namen Ringolfeshusen im Jahr 1123 in einer Urkunde des Klosters Hasungen.

Neuere Geschichte

Im 18. Jahrhundert wurde die Knallhütte errichtet. Knallhütten sind besonders zahlreich in der Zeit des Chausseebaus entstanden. Sie haben ihre Namen daher, dass die Fuhrleute bereits in großer Entfernung vor der Hütte durch Peitschenknallen ihre Bestellung aufgeben konnten. Sie ist auch heute noch eine Brauerei mit einem Wirtshaus. 1936 wurde im Lohwald zwischen Altenbauna und Rengershausen der Rüstungsbetrieb Henschel Flugmotoren GmbH errichtet.

Die Waldsporthalle konnte am 30. August 2002 eingeweiht werden.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. September 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Rengershausen und Guntershausen freiwillig zur Gemeinde Buchenhagen,[3] knapp zwei Jahre darauf wurden kraft Landesgesetz die Gemeinde Buchenhagen aufgelöst und beide Orte wurden Stadtteile von Baunatal.[4] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rengershausen 2283 Einwohner. Darunter waren 99 (4,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 402 Einwohner unter 18 Jahren, 957 waren zwischen 18 und 49, 429 zwischen 50 und 64 und 495 Einwohner waren älter.[5] Die Einwohner lebten in 1029 Haushalten. Davon waren 303 Singlehaushalte, 327 Paare ohne Kinder und 282 Paare mit Kindern, sowie 99 Alleinerziehende und 15 Wohngemeinschaften. In 3024 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 8157 Haushaltungen leben keine Senioren.[5]

Einwohnerentwicklung

Rengershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
301
1840
  
292
1846
  
346
1852
  
334
1858
  
340
1864
  
354
1871
  
380
1875
  
379
1885
  
387
1895
  
436
1905
  
455
1910
  
463
1925
  
581
1939
  
713
1946
  
992
1950
  
1.031
1956
  
1.097
1961
  
1.373
1967
  
2.165
1970
  
2.136
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
2.283
2018
  
2.404
2020
  
2.411
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[6]; Stadt Baunatal[7]; Zensus 2011[5]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 0384 evangelische (= 99,22 %), 3 katholische (= 0,78 %) Einwohner[6]
• 1961: 1144 evangelische (= 83,32 %), 178 katholische (= 12,96 %) Einwohner[6]

Politik

Bürgermeister

Amtszeiten der Bürgermeister[8]

  • 1802–1832 Grebe Freytag
  • 1832 Johannes Grebe
  • 1839, 1857 Conrad Krug
  • 1878–1903 Jakob Höhmann
  • 1903–1919 Johannes Ludwig
  • 1919–1930 Kaspar Kilian
  • 1930–1939 Ferdinand Bartholmai
  • 1939–1942 Heinrich Damm
  • 1942–1945 Konrad Dittmar
  • 1945–1946 Wilhelm Lenz
  • 1946–1948 Heinrich Leck
  • 1948–1955 Wilhelm König
  • 1955–1956 Walter Lenz
  • 1956–1970 Heinrich Reichhold

Regelmäßige Veranstaltungen

Orts-Nickname

Von den Bewohnern der Umgebung werden die Rengershäuser Seckbächer genannt.

Infrastruktur

Der Ortsteil Rengershausen hat einen Haltepunkt, der an der Main-Weser-Bahn liegt (Baunatal-Rengershausen). Dieser wird von Regionalverkehrslinien des NVV bedient.

Linie Verlauf Takt Betreiber
RB38 Kassel Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Kassel-Oberzwehren – Baunatal-Rengershausen – Baunatal-Guntershausen – Edermünde-Grifte – Felsberg-Wolfershausen – Felsberg-Altenbrunslar – Felsberg-Gensungen – Wabern (Bz Kassel) – Singlis – Borken (Hess) – Zimmersrode – Schlierbach (Kr Schwalm-Eder) – Treysa
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
einzelne Fahrten zur HVZ DB Kurhessenbahn
RB39 Kassel Hbf – Kassel-Wilhelmshöhe – Kassel-Oberzwehren – Baunatal-Rengershausen – Baunatal-Guntershausen – Edermünde-Grifte – Felsberg-Wolfershausen – Felsberg-Altenbrunslar – Felsberg-Gensungen – Wabern (Bz Kassel) – Zennern – Fritzlar – Ungedanken – Mandern – Wega – Bad Wildungen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2024
120 min (mit Lücken) DB Kurhessenbahn
RT5 Melsungen – Melsungen Bartenwetzerbrücke – Melsungen-Schwarzenberg – Melsungen-Röhrenfurth – Körle – Guxhagen – Baunatal-Guntershausen – Baunatal-Rengershausen – Kassel-Oberzwehren – Kassel-Wilhelmshöhe – Kassel Hbf (tief) – Scheidemannplatz – Wilhelmsstraße/Stadtmuseum Rathaus/Fünffensterstraße – Am Weinberg – Heinrich-Heine-Straße/Universität Auestadion
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
30 min (werktags)
60 min (sonn-/feiertags)
RegioTram Gesellschaft

Die Brüder-Grimm-Schule ist eine Grundschule. Im Ort gibt es einen Kindergarten mit Kinderhort.

Seit 1960 gibt es ein Gemeinschaftshaus. Für evangelische Gläubige steht eine Kirche zur Verfügung.

Persönlichkeiten

Commons: Rengershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Allgemeine Statistiken. In: Webauftritt. Stadt Baunatal, abgerufen im Februar 2021.
  2. Aktuelle Einwohnerzahlen. Abgerufen am 20. September 2022.
  3. Zusammenschluß der Gemeinden Guntershausen und Rengershausen im Landkreis Kassel zur neuen Gemeinde „Buchenhagen“ vom 17. August 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 35, S. 1698, Punkt 1588 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 81, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020; abgerufen im Januar 2021.
  6. a b c d e Rengershausen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. April 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  7. Aktuelle Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Baunatal, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2021.
  8. Heinrich Führer: Chronik der Gemeinde Rengershausen.

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