Chubut (Spanisch: Provincia del Chubut; Walisisch: Talaith Chubut, IPA: [tʃuˈβut]) ist eine der fünf argentinischenProvinzenPatagoniens. Sie erstreckt sich von den Anden im Westen bis zum Atlantik im Osten. Die Nord- und Südgrenzen zu den ProvinzenRío Negro und Santa Cruz wurden einst relativ willkürlich mit dem Lineal gezogen. Der Name kommt vom Tehuelche Wort chupat, das „transparent“ bedeutet und eine Beschreibung des Río Chubut ist, des einzigen nennenswerten Flusses der Region.
Die Provinz wird im Norden und Süden durch die Breitengrade 42° S und 46° S begrenzt.
Bevölkerung
Die Bevölkerungszahl in der Provinz wächst seit Jahrzehnten stetig an, von 190.000 (1970) auf über 263.000 (1980), 357.000 (1991), 413.237 Einwohner (2001) und 509.108 Personen beim Zensus 2010. Dennoch ist die Bevölkerungsdichte in Chubut immer noch sehr niedrig. Bei einer Fläche von 224.686 km² kommen etwas mehr als zwei Einwohner auf einen Quadratkilometer. Es leben allerdings allein rund 350.000 in den vier bevölkerungsreichsten Departamentos mit den fünf größeren Städten. In allen anderen Departamentos liegt die Dichte unter 1,0 Ew/km², teils unter 0,1 Ew/km².
Wichtige Städte
In Chubut gibt es nur eine Handvoll größerer Städte:
Die größte Stadt ist Comodoro Rivadavia im Süden der Provinz mit 177.000 Einwohnern. Der Verwaltungssitz ist die Hauptstadt Rawson (31.000 Einwohner). Andere wichtige Städte sind Puerto Madryn, Trelew, Esquel und Sarmiento. Gaiman ist das kulturelle Zentrum der Region, die als Y Wladfa bekannt ist, in der die meisten walisischsprachigen Argentinier leben, deren Zahl im Chubut etwa 5000, hauptsächlich in den Städten Gaiman, Trelew und Trevelin[1], in ganz Argentinien 25.000, beträgt.[2]
Comodoro Rivadavia (177.000 Ew.) im Süden der Provinz an der Atlantikküste; das in der Umgebung von Comodoro Rivadavia geförderte Erdöl deckt knapp 30 % des argentinischen Bedarfs
Weitere kleinere begrenzt bedeutende Orte sind das landwirtschaftlich geprägte Gaiman im Tal des Río Chubut, Sarmiento im Zentrum der Provinz, der Touristenort El Maitén in den Anden und der Fischerhafen Camarones an der Atlantikküste.
Lage und Klima
Während die Anden, die in dieser Region nur noch selten Höhen von über 2.500 m erreichen, vorwiegend von Feuchtwäldern bedeckt sind, sind im Schichtstufenland im Rest der Provinz Wüste und Steppenvegetation und niedrige Buschwälder (Monte) vorherrschend. Das Klima ist gemäßigt; die Sommer sind mit 17 bis 22 °C in den Niederungen warm, während die Winter mit 2 bis 7 °C mäßig kalt sind. Die Niederschlagsmenge liegt zwischen 150 mm im Osten und bis zu 1500 mm in den Feuchtwaldgebieten der Anden.
Durchflossen wird die Provinz von West nach Ost vom Río Chubut, der einen langgestreckten Canyon bildet und bei Florentino Ameghino zum gleichnamigen Stausee gestaut wird. Im Zentrum der Provinz gibt es zwei große Salzseen, den Lago Musters und den Lago Colhué Huapí, die die Entstehung einer bedeutende Oase rund um die Stadt Sarmiento ermöglichen. In dieser Region finden sich auch zwei versteinerte Wälder, die unter Naturschutz stehen.
Geschichte
Seit ca. 8000 v. Chr. wurde die Region Patagonien durch Menschen besiedelt, die langsam von Norden her (ursprünglich von Asien über die Beringia kommend) einwanderten. Diese lebten nomadisch als Jäger und Sammler. In Reiseberichten im 19. Jahrhundert – zum Beispiel bei George Musters und Florence Dixie – werden sie Patagonier oder „Tehuelche“ genannt; ihre Eigenbezeichnung lautet Aoniken’k.
Seit dem 18. Jahrhundert kommt es auch verstärkt zur Einwanderung über die Kordilleren von Mapuche aus dem heutigen Chile.
Die beiden Völker sind heute kulturell weitgehend miteinander verschmolzen (Tehuelche-Mapuche). In Chubut existieren heute zwei Reservate der Tehuelche.[3]Mapudungun (die Mapuche-Sprache) wird noch gesprochen, die Sprache der Tehuelche ist dagegen fast völlig tot.
Die Besiedelung der Region durch Europäer erfolgte von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an, vor allem nach der Wüstenkampagne von Julio Argentino Roca[4] zu einem Großteil durch Waliser, eine Tatsache, die sich heute noch an vielen Namen von Orten oder Veranstaltungen, aber auch am Erscheinungsbild älterer Gebäude ablesen lässt. Walisisch wird auch heute noch von einem Teil der Bevölkerung im Alltag gesprochen.
Politik und Verwaltung
Politik
Die Provinz Chubut ist eine der 23 Provinzen des Landes. Argentinien ist ein demokratischer Bundesstaat (föderaler Staat) mit starker Stellung des Staatspräsidenten (präsidentielles Regierungssystem) und weitreichender Autonomie der Provinzen und der autonomen Stadt Buenos Aires. So haben die sich als Gliedstaaten verstehenden Provinzen jeweils eine eigene, der Bundesverfassung untergeordnete Verfassung und besitzen eigene Exekutiven sowie eigene Legislativen.[5] Auch die Gerichtsbarkeit wird unterhalb der Bundesebene auch auf Gliedstaatenebene organisiert. Die entsprechende Verfassung Argentiniens stammt aus dem Jahr 1853.[6]
Die Exekutivgewalt wird in der Provinz Chubut durch den Gobernador ausgeübt. Dieser wird alle vier Jahre in einer direkten Wahl bestimmt. Der Gobernador wird durch ein Kabinett von Ministern beraten, denen die durch ihn ausgewählte Staatsminister (Ministro de Estado) oder Geschäftsführende Minister (Ministro Coordinador) vorstehen.
Die Legislative wird während einer Legislaturperiode von 27 Abgeordneten ausgeübt, denen der Stellvertretende Gobernador (Vice Gobernador) vorsteht.
Im Südosten, rund um die Stadt Comodoro Rivadavia, wird Erdöl und Erdgas gefördert, wodurch diese Gegend die wirtschaftlich führende der Provinz ist. Im Nordosten, im unteren Tal des Río Chubut, wird Landwirtschaft (insbesondere Obstanbau) betrieben, dasselbe gilt für einige Täler der Anden rund um Esquel sowie für die Gegend rund um Sarmiento im Zentrum. Der Tourismus ist bedeutend: so findet sich im Nordosten das Fremdenverkehrszentrum Puerto Madryn mit der Halbinsel Valdés, weiterhin sind die Badeorte Playa Unión und Rada Tilly sowie das Wintersportzentrum La Hoya in den Anden erwähnenswert.
Zeitungen
Crónica und El Patagónico in Comodoro Rivadavia
El Oeste in Esquel
El Diario de Madryn in Puerto Madryn
El Chubut und Jornada in Trelew
Y Drafod, walisischsprachige Zeitung seit 1891
Clecs Camwy, neue walisischsprachige Zeitung seit 2011
Provinz Provinz Bolikhamsai Provinz Sachsen Provinz Lüttich Provinz Friesland Thracia (Provinz) Provinz Tungurahua Izmir (Provinz) Provinz Hyūga Provinz Hōki Provinz Bolognesi Provinz Ōsumi Provinz Luxemburg Provinz A Coruña Provinz Shimousa Provinz Bitchū Provinz Etchū Provinz Málaga Provinz Suō Provinz Ávila Provinz Khammuan Provinz Sabaya Provinz Xieng Khouang Rheinhessen (Provinz) Provinz Cáceres Provinz Colón Provinz Castelló Provinz Saragossa Provinz Nasca Provinz Formosa Provinz Córdoba Provinz Kōzuke Provinz Brabant Provinz Namur Provinz La Rioja Provinz Abra Provinz Riz…
al Taiwan (Provinz) Provinz Napo Provinz Mutsu Provinz Chaco Kırşehir (Provinz) Provinz Madhesh Provinz Batangas Kermanschah (Provinz) Wiborg (Provinz) Provinz Tarlac Hakkâri (Provinz) Provinz Pichincha Provinz Forlì-Cesena Provinzen Japans Provinz Kigali Rural Provinz Loja Istanbul (Provinz) Isfahan (Provinz) Provinz Pommern Provinz Almería Provinz Ōmi Provinz Sainyabuli Provinz Shimotsuke Provinz Settsu Provinz Inhambane Provinz Hannover Ankara (Provinz) Provinz Imbabura Provinz Moro Provinz Yamashiro Kymi (Provinz) Provinz Isabela Provinz Pastaza Provinz Midlands Provinz Cagayan Chon Buri (Provinz) Asia (Provinz) Provinz Neuquén Provinz Cartago Provinz Aurora Provinz Orellana Buschehr (Provinz) Provinz Romblon Provinz Catamarca Provinz Koshi Provinz M'Sila Provinz Vientiane Balıkesir (Provinz) Gümüşhane (Provinz) Provinz Tōtōmi Provinz Leyte Provinz Benevento Provinz Panamá Provinz Sud Sardegna Provinz Sassari Niğde (Provinz) Provinz Limón Tanganyika (Provinz) Provinz Narciso Campero Ghom (Provinz) Zandschan (Provinz) Provinz Salta Provinz Salavan Kundus (Provinz) Provinz Hennegau Provinz al-Qasim Provinz Jujuy Teheran (Provinz) Provinz Vaca Díez Provinz Manabí