Die so genannte Leutkirche wird vom Chor durch einen teilweise transparenten Lettner getrennt. Der mit Rosenblüten verzierte Taufstein stammt aus dem frühen 15. Jahrhundert und wurde während einer Ausgrabung bei der Leonhardskirche gefunden. Die Schlusssteine der Gewölbe zeigen schlichte Blattmuster und die Evangelistensymbole.
Der kleine Dachreiter aus Holz wurde 1423 durch einen steinernen Glockenturm mit offener, wimpergbekrönter Laterne und einem durchbrochenen Maßwerkhelm in Miniaturformat ersetzt, an dem mit Blick nach Norden und Süden je ein Christuskopf angebracht ist. Als entwerfender Baumeister ist Meister Johannes, genannt Cun, Steinmetz von Ulm, Meister des Werks und der Baufabrik der Ulmer Pfarrkirche genannt, die Ausführung vor Ort lag in den Händen seines Parliers Hans Böfferlin.[1]
Im Jahr 2020 diente die Kirche als Triagezentrum (Coronavirus) für das Universitätsspital Basel, der Gottesdienst der Christkatholischen Kirchgemeinde fand in deren Kirchgemeindehaus statt.
Die Hauptorgel wurde 1767 bis 1769 von dem Orgelbauer Johann Andreas Silbermann auf dem Lettner erbaut. 1879 wurde sie durch den Orgelbauer Goll auf die Westempore umgesetzt, 1909 erhielt sie ein elektrisches Gebläse. 1979 wurde das Instrument durch die Firma Metzler Orgelbau auf der neuen barocken Westempore aufgestellt. Es hat 28 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[2][3]
Eine im Chorraum aufgestellte historische Orgel aus Italien (daher auch Italienische Orgel genannt) datiert von 1908, beinhaltet aber wahrscheinlich älteres Pfeifenmaterial. Das Instrument verfügt über acht Register auf einem Manual und angehängtem Pedal.[6][7]
Am 26. Mai 1963 erhielt der spätere (2002 bis 2009) Bischof der Christkatholischen Kirche, Fritz-René Müller, in der Predigerkirche vom damaligen Bischof Urs Küry seine Priesterweihe.
In den Jahren 2004 bis 2012 erfolgte in der Basler Predigerkirche innerhalb monatlich stattfindender Konzerte die Aufführung sämtlicher geistlicher Kantaten von Johann Sebastian Bach unter der Leitung von Jörg-Andreas Bötticher.[10] Seither werden durch «Abendmusiken Basel», teilweise mit gleichen Ausführenden, in ebenfalls monatlich stattfindenden Konzerten Werke vorbachischer Meister aufgeführt.[11]
↑Johann Josef Böker u. a.: Die Architektur der Gotik, Bd. 3: Die Rheinlande. Ein Bestandskatalog der mittelalterlichen Architekturzeichnungen. Müry & Salzmann, Salzburg 2013, ISBN 978-3-99014-064-2, S. 33.
↑Nähere Informationen: Jörg-Andreas Bötticher: Silbermann-Dokumentation, 1769 – 1978 – 2008. 30 Jahre Johann Andreas Silbermann- / Metzler-Orgel.Online auf der Website der Musik an der Predigerkirche (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 29. Juli 2012.