Mit rund 140.000 Einwohnern ist Praia die größte Stadt des Landes und das wirtschaftliche Zentrum der Inseln. Vor etwa 20 Jahren waren es noch rund 70.000 Einwohner, somit hat sich die Bevölkerungszahl in zwei Jahrzehnten fast verdoppelt.[1]
Auf dem Felsplateau, auf dem sich heute das historische Zentrum Praias befindet, wurde 1615 das Dorf Santa Maria gegründet.[2] An dem Strand (portugiesisch: praia), der heute unter dem Namen Gamboa bekannt ist und sich unmittelbar unter dem Plateau befindet, legten in zunehmendem Maße Schiffe an, um nicht die Hafengebühren von Ribeira Grande, dem damaligen Hauptort der Kapverden, zahlen zu müssen. Mit dem wirtschaftlichen Niedergang Ribeira Grandes nahmen die Bedeutung und die Einwohnerzahl Santa Marias zu, das 1770 offiziell zum Hauptort und Verwaltungssitz der Kapverden erklärt wurde.
Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Plateau im Kolonialstil mit schnurgeraden Straßen bebaut, wobei man im Süden um die heutige Praça Afonso de Albuquerque begann. Die Rechte einer Stadt (cidade) wurden dem Ort 1858 verliehen, bis dahin galt er als Vila, was wörtlich übersetzt ‚Kleinstadt‘ bedeutet.
Zu Beginn der 1920er Jahre zählte Praia 21.000 Einwohner.[3] Nachdem das Elektrizitätswerk als erstes der Kapverden 1927 in Praia fertiggestellt worden war, erhielt die Stadt eine elektrische Straßenbeleuchtung.
Sehenswürdigkeiten
Ein Nationalmuseum ist auf den Kapverdischen Inseln nicht vorhanden. Besuchenswert ist jedoch das in einem alten Herrenhaus in der historischen Altstadt untergebrachte und 1997 gegründete Museu Etnográfico da Praia.
Eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude in Praia ist die 1826 erbaute Kaserne Quartel Jaime Mota im Südosten der Altstadt, vor der noch einige Kanonen zu sehen sind.
Am ganz im portugiesischen Stil mit einem Pavillon und Blumenbeeten angelegten Hauptplatz sind das Rathaus (Câmara Municipal) und die Hauptkirche der Stadt sehenswert.
Der Ort verfügt über einen Hafen, von dem aus Kaffeebohnen, Zuckerrohr und tropische Früchte verschifft werden und der eine gewisse Bedeutung als Zwischenstation für vorbeifahrende Schiffe hat. Ferner hat Praia (neben Mindelo auf São Vicente) einen gut ausgebauten ÖPNV mit städtischen Buslinien vom Zentrum aus in jeden Stadtteil. Praia verfügt auch über Fischereiindustrie. In der Nähe befinden sich Badestrände und der Flughafen Praia International Airport.