Die PA-28 ist der meistgebaute Flugzeugtyp der Firma Piper. Zudem gehört sie mit über 37.000 Exemplaren zu den meistgebauten Flugzeugen überhaupt. Der Erstflug des Grundmodells fand am 14. Januar 1960 statt. Die Piper PA-28 wird auch heute noch in den Versionen Archer (mehrere Varianten) und Arrow gebaut,[2] versehen mit einem modernen Glascockpit des Typs Garmin G1000 oder G600. Der freitragendeTiefdecker in Vollaluminiumbauweise ist aufgrund seiner guten Flugeigenschaften in der Allgemeinen Luftfahrt sowohl in der Schulung als auch in der Vercharterung beliebt.
Piper begann mit der Entwicklung des neuen Musters als Ersatz für die erfolgreichen, aber alternden Modelle PA-22 TriPacer und PA-24 Comanche. Besonders wollte Piper auch ein Konkurrenzmodell zur zu dieser Zeit zunehmend beliebten Cessna 172 erfolgreich am Markt platzieren.
PA-28 Cherokee
Die neue Flugzeugentwicklung erhielt die Typenbezeichnung und den Namen Piper PA-28 Cherokee. So wurde die PA-28 von Karl Bergey, Fred Weick und John Throp entwickelt, gleichzeitig wurde Wert auf günstige Herstellungs- und Teilekosten gelegt. Ebenso sollten die Flugeigenschaften einfach gehalten werden, um das Flugzeug auch für Flugschulen interessant zu machen.
Die PA-24 Comanche und die PA-28, die den Namen „Cherokee“ erhielt, blieben weiterhin parallel in Produktion, bis die PA-24 1972 endgültig durch die PA-32R (mit einziehbarem Fahrwerk und stärkerem Triebwerk, aus PA-28 entwickelt) ersetzt wurde.
Genau wie die PA-24 Comanche ist die PA-28 Cherokee ein Tiefdecker in Metallbauweise. Die erste jemals gebaute Cherokee war eine PA-28-160, die von einem 160 PS (120 kW) Flugmotor angetrieben wurde und am 14. Januar 1960 ihren Erstflug vollzog. Die ersten Flugzeuge, welche in die Serienfertigung gingen, waren die Versionen PA-28-150 mit 150 PS und PA-28-160 mit einem 160 PS Motor. Auslieferungen begannen im Februar 1961, nachdem die Verkehrszulassung erteilt worden war. 1962 wurde ein neues Modell mit 180 PS vorgestellt, die PA-28-180. Kurz darauf folgte die PA-28-235 mit 235 PS im Jahre 1963. Die Schulungsversion mit zwei Sitzplätzen, als PA-28-140 (140 PS) bezeichnet, wurde 1964 eingeführt. Diese ersetzte Pipers früheres Schulungsmuster PA-22 Colt endgültig.
Es folgten weitere Versionen. Im Jahr 1973 wurde mit der überarbeiteten PA-28-151 „Warrior“ ein neuer Flügel eingeführt, der seitdem bei allen PA-28 Verwendung findet.
1977 führte Piper eine weitere Version ein, die mit 235 PS (175 kW) ausgestattete PA-28-236 Dakota, welche wiederum aus der Cherokee 235 Charger entwickelt wurde.
Eine größere Version der Piper PA-28 ist die Piper PA-32 „Cherokee Six“ (mit sechs Sitzplätzen) aus welcher wiederum die PA-32R „Saratoga“ abgeleitet wurde. Diese Version wurde bis 2009 gebaut, unter anderem mit einem modernen Glascockpit.
New Piper Aircraft
Die ursprüngliche Piper Aircraft Company ging 1991 in die Insolvenz. So wurde 1995 die „The New Piper Aircraft“ gegründet, welche wiederum 2006 den alten Namen Piper Aircraft bekam. Heute wird vor allem das Modell Archer III vermarktet, welches als Schulungs- und Reiseflugzeug angeboten wird.
Flugleistungen
Die Flugleistungen der einzelnen Versionen der PA-28 sind abhängig von der Motorisierung, die je nach Version von 140 PS (103 kW) bis 235 PS (173 kW) reicht. Die PA-28 kann in den stärkeren Varianten vier Personen und Gepäck mit vollen Tanks befördern, dies unter Einhaltung des Höchstabfluggewichts, die Reichweite ist somit dadurch nicht begrenzt, wie bei anderen Leichtflugzeugen üblich. Die Einhaltung der korrekten Gewichtsverteilung ist jedoch wie bei allen Luftfahrzeugen sehr wichtig.
Die stärkeren Versionen erreichen Reisegeschwindigkeiten von 100 bis 140 kn (180 bis 260 km/h) TAS. Bei einem Verbrauch von ca. 30–45 Litern pro Stunde erreichen die Flugzeuge Flugzeiten von bis zu 5 Stunden bei 30 Minuten Reserve.
Zweisitzige Version mit 103 kW, als Schulflugzeug entwickelt.
PA-28-150 Cherokee, PA-28-151 Cherokee Warrior
Viersitzige Version mit 150 PS (110 kW)
PA-28-160 Cherokee, PA-28-161 Cadet, PA-28-161 Warrior II, PA-28-161 Warrior III
Verbesserte Version der PA-28-150/1, angetrieben von einem Avco Lycoming O-320-D3G Triebwerk.
PA-28-180 Cherokee Archer, PA-28-181 Archer II, PA-28-181 Archer III
Größere Version der Warrior, angetrieben von einem Avco Lycoming O-360-A4M mit 180 PS (132 kW), hauptsächlich als Reiseflugzeug entwickelt, bietet vier Personen mit Gepäck Platz, ohne die Reichweite einzuschränken.
Am 4. Dezember 2008 wurde im Kreidesee Hemmoor eine Piper PA-28 kontrolliert versenkt.[6] Sie gehörte ehemals Alan Shepard und konnte seitdem in einer Tiefe von knapp 10 m betaucht werden. 2020 sackte die Piper ab und es brach dabei ein Tragwerk ab. Die Piper wurde im Rahmen einer Tauchaktion auf knapp 50 m Tiefe verlegt.
In dem Roman Unter den Flügeln der Engel von Patrick-Philippe Christian Seifert fliegt der 16-jährige David mit einer PA-28-151 „Cherokee Warrior“[7] um die Welt.