Odenhausen wurde 1255 erstmals schriftlich erwähnt.
1906 wurden nördlich der Kirche Fundamente des Wohnturmes einer ehemaligen Burganlage freigelegt und anschließend wieder verfüllt. Der quadratische Turm hatte eine Seitenlänge von zirka 9 m, die Mauern waren zirka 1,6 m dick. Später wurden weitere Fundamente gefunden, heute sind jedoch keine sichtbaren Mauerreste mehr vorhanden.
Die Erbauer des im 11. oder 12. Jahrhundert entstandenen Wohnturmes sind unbekannt. Frühe Besitzer der Anlage waren die Grafen von Gleiberg. Später gelangte sie in den Besitz der Merenberger. Mitte des 13. Jahrhunderts bewohnte die Mutter Wittekinds von Merenberg die Anlage. Nach ihrem Tod im Jahre 1255 erhielt durch Verpfändung Wittekinds Bruder Konrad den befestigten Hof. Konrads Sohn Hartrad schenkte 1271 eine Hälfte der Anlage der örtlichen Kirchengemeinde. Da aber Konrad von Merenberg zur Zeit der Verpfändung um 1255 seine Güter der Niederlassung des Deutschen Ordens in Marburg vermacht hatte, kam es zu Erbstreitigkeiten. 1271 blieb ein Sechstel der Anlage im Besitz der Grafschaft Isenburg, zwei Sechstel gehörten dem Deutschen Orden und der Rest der Kirche. Wann der Wohnturm aufgegeben und zerstört wurde, ist nicht bekannt.
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Stadt Lollar
ab 1979: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen, Stadt Lollar
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Gießen, Stadt Lollar
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Odenhausen 1467 Einwohner. Darunter waren 54 (3,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 237 Einwohner unter 18 Jahren, 657 zwischen 18 und 49, 312 zwischen 50 und 64 und 261 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 694 Haushalten. Davon waren 150 Singlehaushalte, 177 Paare ohne Kinder und 198 Paare mit Kindern, sowie 54 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 117 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 414 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[5]; Zensus 2011[7]; Stadt Lollar[8]
Der Bahnhaltepunkt Friedelhausen, benannt nach dem gleichnamigen Schloss auf der gegenüber liegenden Lahnseite, der Main-Weser-Bahn befindet sich im fußläufigen Bereich am Ortsrand und wird in Richtung Marburg/Kassel bzw. Gießen/Frankfurt jeweils an Wochentagen halbstündlich und am Wochenende stündlich bedient. Es besteht eine Busverbindung nach Salzböden bzw. Lollar (Linie 51).
Bei Odenhausen wechselt der Lahntalradweg, der hier identisch mit der Etappe Gießen – Marburg des Radweg Deutsche Einheit ist über zwei historische Brücken von 1887/88 bzw. 1895 die Lahn. In Odenhausen hat der Salzböderadweg Anbindung an den Lahntalradweg (→ Radwegenetz Hessen).
Eine Chronik zum Fest: von 1255 bis 2005 – 750 Jahre Odenhausen/Lahn, hrsgg. von der Vereinsgemeinschaft Odenhausen/Lahn 2005.
Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 294.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC180532844, S.305.
↑ abHauptsatzung. (PDF; 134 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Lollar, abgerufen im Februar 2024.