Das als Waldhufendorf gegründete Niederdorf liegt an der B 169 zwischen Stollberg und Chemnitz, im Tal des Gablenzbaches. Die Bahnstrecke Chemnitz–Stollberg, betrieben durch die City-Bahn Chemnitz, führt durch die Gemeinde und hat hier auch eine Haltestelle. Die durch das Gemeindegebiet verlaufende A 72 ist über den Anschluss Stollberg-Nord zu erreichen. Der Ort liegt ca. 18 km südwestlich von Chemnitz und 2 km nordöstlich von Stollberg/Erzgeb.
Das zweireihige Waldhufendorf Niederdorf wurde am 2. Mai 1447 als Nyderndorff erstmals urkundlich erwähnt, als Matthias Schlick von Lazan die Herrschaft Stollberg vom sächsischen Kurfürsten Friedrich II. verliehen bekam.[2] Als Lagebezeichnung zu Stollberg ist der Ortsname in Zusammenhang mit den südlich gelegenen Dörfern Mitteldorf und Oberdorf zu sehen. Das Dorf gehört zum Rittergutsbezirk Hoheneck (späteres Amt Stollberg). Das älteste vorhandene Gerichtsbuch wurde 1541 angelegt. 1552 war der Ort dem Rittergut Stollberg zugehörig.[3] Um 1600 bestanden im Dorf die sogenannte Schössermühle mit 3 Mahlgängen sowie eine Brett- und Lohmühle. Nach Pfaffenhain zu liegen sieben größere Gehöfte, die den Namen Sieben Höfe tragen.
August Schumann nennt 1820 zum unmittelbaren Amtsdorf Niederdorf unter dem Amt Grünhain „gegen 90 Häuser, 450 Einwohner, 3 Mühlen mit 4 Gängen, und [es] ist nach Stollberg eingepfarrt.“[4] Im Laufe der Industrialisierung entstanden vor allem kleinere Betriebe.
Niederdorf gehört heute zu den kleinsten, aber auch wirtschaftsstärksten Gemeinden im Erzgebirgskreis.
Im Juni 2022 wurde Stephan Weinrich als einziger angetretener Kandidat im ersten Wahlgang im Amt bestätigt und wiederholt zum Bürgermeister gewählt.[9]
Zur Wahl des 8. sächsischen Landtages am 1. September 2024 stellte sich der Niederdorfer Bürgermeister Stephan Weinrich zur Wahl im Wahlkreis 12 - Erzgebirge 1, als Direktkandidat seiner Partei, der CDU.
Mit 33,7 % unterlag er Katja Dietz (AfD) welche 37,4 % holte. Stephan Weinrich zog dennoch in den Landtag ein, da er mit Listenplatz 24 über das Zweitstimmenergebnis seiner Partei einen Platz bekam.
Zum 1. Oktober wird Roland Lippmann (CDU) als 1. stellvertretender Bürgermeister den Posten des Bürgermeisters übernehmen, da der Posten des hauptamtlichen Bürgermeisters von Stepahn Weinrich nicht mit dem Posten des Landtagsabgeordneten vereinbar ist (§29 Sächsisches Abgeordnetengesetz). Zur Neuwahl im Februar 2025 wird er sich dennoch wieder um den Posten des Bürgermeisters bewerben, da durch eine Satzungsänderung im Jahr 2024 der Posten des Bürgermeisters auf ehrenamtlich herabgestuft wurde, damit er beide Ämter ausüben kann. Die Änderungen greifen ab Neuwahl.
Niederdorf, Kreis Stollberg. In: Zwischen Mülsengrund, Stollberg und Zwönitztal (= Werte unserer Heimat. Band 35). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1981, S. 155 f.
Niederdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band. Schumann, Zwickau 1820, S. 199.