Moritz Friedrich Illig wurde als Sohn des Papierfabrikanten Johannes Illig und dessen Gattin Christiane Elisabeth Wittich geboren. Sein Vater war Besitzer der Papiermühle in Erbach. Der Großvater hatte die Papiermühlen in Unter-Schmitten und Nieder-Ramstadt besessen. Illig entsprang einer weitverzweigten Papiermacher-Dynastie, deren Ursprung in der Schweiz vermutet wird. Die Illigs gehören zu den Vorfahren von Friedrich Karl Henkel, dem Gründer des Henkel-Konzerns.[1]
Zunächst ließ sich Moritz Friedrich Illig mit 13 Jahren in Amorbach zum Uhrmacher ausbilden. Darauf zog er zur weiteren Ausbildung nach La Chaux-de-Fonds, einem Zentrum der Schweizer Uhrenherstellung. Obwohl er eine exzellente Ausbildung genossen hatte, fand Illig bei seiner Rückkehr nach Deutschland keine Anstellung im Uhrmacherhandwerk, worauf er in einer Kröllwitzer Papierfabrik zu arbeiten begann. Die Leitung der väterlichen Papierfabrik übernahm Moritz Friedrich Illig Anfang des 19. Jahrhunderts.[2]
Über seinen mütterlichen Großvater war Moritz Friedrich Illig ein Enkel des Kilian Ludwig Wittich, der als Amtssekretär im hessen-darmstädtischenAmt Dornberg wirkte.[3] Die Familie Wittich stellte landgräflich hessen-darmstädtische sowie großherzoglich hessische Hofbuchdrucker.[4] Dazu wurde in der Wittich'schen Hofbuchdruckerei in Darmstadt, das Frag- und Anzeigenblatt verlegt.
Moritz Friedrich Illig war mit Marie Elisabeth Pfeil verheiratet. Der Ehe entstammten die drei Söhne Johann Wilhelm Illig, Christian Karl Illig und Georg Gottlieb Illig sowie die Tochter Jakobine Florentine Theodore Illig. Seine Schwiegertochter Henriette Sybilla entstammte den Boßler des Stammes Rüde.
Verdienst und Arbeiten
Durch die Erfindung der Harzleimung für Papier in der Masse erlangte Illig seine herausragende Bedeutung postum. Sie ersetzte die gängige Leimung des Papiers mit Glutinleim und wurde zum Garanten für die industrielle Massenherstellung von Papiererzeugnissen.
Das von Moritz Friedrich Illig entwickelte Verfahren wurde bis in die 1970er Jahre verwendet.
Auf dem Grabdenkmal für Moritz Friedrich Illig, das sich auf dem Alten Friedhof in Darmstadt befindet und dort zu den Ehrengräbern gehört, steht die Inschrift: Seine Arbeit wirket fort zum Wohle der Menschheit.
Der Illigweg in der Darmstädter Waldkolonie erinnert an den großen Erfinder Moritz Friedrich Illig.
Werke
Moritz Friedrich Illig: Anleitung, auf eine sichere, einfache und wohlfeile Art Papier in der Masse zu leimen. Als Beitrag zur Papiermacherkunst. Nachdruck der Originalausgabe von 1807. Forschungsstelle Papiergeschichte Mainz, 1959.
Literatur
Theodor Beck: Moritz Friedrich Illig. In: Hessische Chronik – Monatsschrift für Familien- und Ortsgeschichte in Hessen und Hessen-Nassau. Herausgegeben von Wilhelm Diehl und Hermann Bräuning-Oktavio, Dritter Jahrgang, Wittich’sche Hofbuchdruckerei, Darmstadt 1914, S. 229 ff.