De Medeiros, die älteste von drei Töchtern des Komponisten und Pianisten António Victorino de Almeida und seiner Ehefrau Maria Armanda Esteves, lebt in Frankreich und ist mit dem Tontechniker und Kameramann Agustí Camps verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Töchter (* 1997 und 2003) hervor. De Medeiros' Schwestern Inês de Medeiros (* 1968) und Ana Medeiros sind ebenfalls Schauspielerinnen.
Ausbildung und erste Schauspielrollen
Sie absolvierte ihre schulische Ausbildung am französischen Gymnasium Français Charles Le Pierre in Lissabon und studierte später in Paris Philosophie und Schauspielerei. Sie trat ab Anfang der 1980er Jahre im portugiesischen Kino auf. So startete sie in ihrem ersten Film 1981 gleich mit einer beachteten Hauptrolle, in João César Monteiros prämiertem Film Silvestre. 1984 entdeckte sie die Regisseurin Chantal Akerman auch für den französischsprachigen Film. 1990 feierte de Medeiros mit einer Nebenrolle in Ken McMullens Historiendrama 1871 ihr Debüt im englischsprachigen Kino. Im selben Jahr porträtierte sie neben Fred Ward und Uma Thurman die bekannte französische Schriftstellerin Anaïs Nin (1903–1977) in Philip KaufmansHenry & June (1990). Die Rolle bekam sie auch aufgrund ihrer optischen Ähnlichkeit zu Nin.
Gegen Ende der 1980er Jahre widmete sich de Medeiros parallel zu ihrer Schauspielkarriere mit den KurzfilmenSévérine C. (1987) und Fragmento II (1988) ersten Arbeiten als Regisseurin. Im Jahr 2000 führte sie bei dem Film Capitães de Abril (dt.: Nelken für die Freiheit), der die Ereignisse der Nelkenrevolution in Portugal vom 24. und 25. April1974 nachzeichnet, Regie. 2007 wurde sie in die Wettbewerbsjury der 60. Filmfestspiele von Cannes berufen.
Als Schauspielerin hat sie sich mit ihren vielen internationalen Engagements etabliert und ihre Regiearbeiten wie auch ihre Tätigkeit als Sängerin wurden von Kritik und Publikum positiv aufgenommen. Dabei ist ihr der Schritt in die vorderste Reihe der öffentlichen Aufmerksamkeit nicht gelungen, bedingt durch ihr nicht immer dem medialen Zeitgeist entsprechendes Auftreten und den ausgebliebenen kontinuierlichen Engagements in internationalen Blockbustern. Dies hat sie nie als ihr Ziel angegeben, vielmehr zeichnet sich die Wahl ihrer Rollen durch eine große Vielfalt und nicht immer durch besondere Publikumswirksamkeit aus.
In Portugal ist sie recht bekannt durch Medienmeldungen über ihre internationalen Auftritte und durch ihre Arbeit als Schauspielerin und Sängerin[1], aber auch durch öffentliche Auftritte in Portugal, etwa bei Protesten gegen die Sparprogramme zu Lasten der Bevölkerung oder auch bei der Unterstützung der kuriosen Präsidentschaftskandidaturen des Sängers und Künstlers Manuel João Vieira.[2] In Deutschland ist sie weniger bekannt als etwa in Frankreich und vor allem in Spanien, wo sie häufiger als in anderen Ländern auch als politisch engagierte Künstlerin wahrgenommen wird.[3][4]
Sie gewann Sympathien durch ihre bescheidene und freundliche Art und ihr publikumsnahes Auftreten, aber auch durch ihre engagierte Haltung gegenüber gesellschaftlichen Missständen im Allgemeinen und die anhaltende aktuelle Finanzkrise im Besonderen, etwa, als sie für die konservative spanische Zeitung El Mundo Fragen der Leser beantwortete.[5][6]
Ihre anspruchsvollen, breitgefächerten Arbeiten und ihr stetes überparteiliches Engagement in sozialen Fragen veranlassten die UNESCO, sie 2008 als Künstlerin für den Frieden auszuzeichnen[7]. Sie ist zudem Botschafterin des Europäischen Filmpreises„Europas Oscar“ der Europäischen Filmakademie.[8]