Münchener Freiheit, 2023
Münchener Freiheit ist eine deutsche Musikgruppe aus München.
Die Band Münchener Freiheit wurde am 4. Oktober 1980 von Sänger und Keyboarder Stefan Zauner (* 30. Juni 1952 in Göttingen) und Gitarrist Aron Strobel (* 26. Januar 1958 in Schwäbisch Gmünd-Bargau) gegründet und ist nach einem gleichnamigen Café in München benannt.[1] Zauner hatte zuvor bei Amon Düül 2 mitgewirkt. Weitere Mitglieder der Band sind Michael Kunzi (* 27. August 1958 in Stuttgart), Alexander Grünwald (* 7. September 1954 in Mindelheim) und Renard Henry Hatzke (* 30. November 1955 in Edmonton, Provinz Alberta, Kanada).
Erste Achtungserfolge erzielte die Band mit den noch stark von der Neuen Deutschen Welle beeinflussten Alben Umsteiger und Licht. 1984 schaffte es die Band mit dem Lied Oh Baby vom Album Herzschlag einer Stadt erstmals in die Charts. Die Band präsentierte alle drei Singles des Albums in der ZDF-Hitparade und mit SOS konnte sie im Februar 1985 diese gewinnen. Der große Durchbruch kam dann 1986: Die Single Ohne dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein) stand wochenlang in den deutschen Top 10 und kletterte in der Schweiz und Österreich sogar an die Spitze der Charts. Es folgten weitere Hits wie Tausendmal du und So lang’ man Träume noch leben kann und mehrere vergoldete Alben, darunter Von Anfang an und Traumziel (beide 1986). Prägend war insbesondere die Zusammenarbeit der Band mit dem Schweizer Produzenten Armand Volker, der den typischen Sound der Band schuf, der sich durch aufwändige (bis zu hundertspurige) Gesangsaufnahmen auszeichnet. Die Songs wurden zu dieser Zeit meist vom Zauner/Strobel-Gespann komponiert.
Dies galt auch 1988 für Fantasie, den größten Album-Charterfolg der Band (Platz vier der deutschen Albumcharts). Nachdem die Gruppe dann mit dem zur selben Zeit veröffentlichten Album Fantasy mit englischen Texten auch international erfolgreich war (Bandname: Freiheit, Charterfolg: Keeping the Dream Alive, Platz 14, Anfang 1989), wurde es in den 1990er-Jahren ruhiger um die Band. Der letzte große Hit war 1992 die Hubert-Kah-Komposition Liebe auf den ersten Blick.
1993 vertrat die Band Deutschland beim Eurovision Song Contest. Ihr Titel Viel zu weit kam in Millstreet jedoch nur auf Platz 18.
Von Mitte der 1990er-Jahre bis 2010 wurden die Songs meist von Stefan Zauner produziert.
2001 gab die Band Blumfeld an, nachhaltig von der Münchener Freiheit beeinflusst worden zu sein.
Im Herbst 2008 wurde der Hit Ohne dich der Münchener Freiheit in das Buch Die 100 Schlager des Jahrhunderts aufgenommen.
Groß angelegte Werbekampagnen bei Sat.1 sowie für das Produkt Alice der Firma HanseNet sorgten 2009 für ein Comeback. Erstmals nach 18 Jahren schaffte eine Single der Münchener Freiheit wieder den Einstieg in die Top 50 der deutschen Charts. Das Album Eigene Wege erreichte die Top 10.
Im Oktober 2010 feierte die Münchener Freiheit ihr 30-jähriges Bandjubiläum. Dazu erschienen ein neues Studioalbum mit dem Titel Ohne Limit sowie die Single daraus Seit der Nacht. Des Weiteren gab es eine erweiterte Neuauflage des Best-of-Albums Alle Jahre – alle Hits, das mit den Singles, die nach der ersten Veröffentlichung erschienen sind, vervollständigt wurde. Ebenfalls wurden alle alten Alben jeweils in Zweier-Sets wiederveröffentlicht.
Im November 2011 wurde bekannt, dass Sänger und Gründungsmitglied Stefan Zauner die Band verlassen hatte, um sich zukünftig eigenen Projekten zu widmen. Als neuer Sänger wurde Stephan Thielen verpflichtet, der mit der Band Alben produzieren und auf Konzerten auftreten sollte. Jedoch musste sich der designierte neue Sänger wegen massiver Stimmbandprobleme wieder aus der Band zurückziehen. Kurz darauf wurde Tim Wilhelm als neuer Sänger der Band gefunden. Tim Wilhelm hat eine klassische Gesangsausbildung und ist Schauspieler. Durch einige Studioproduktionen ist Wilhelm der Band schon seit längerer Zeit bekannt.[2]
Stefan Zauner hat derweil drei Solo-CDs veröffentlicht: Zeitgefühl, FABELhaft und Mensch ärger dich nicht.
Am 25. Oktober 2013 erschien das Album Mehr, die Single Meergefühl wurde am 27. September 2013 veröffentlicht und war in vielen Airplay-Charts unter den Top 10 zu finden. Das erste Album mit dem neuen Sänger Tim Wilhelm wurde in zwei Versionen veröffentlicht: Als normale CD und als Limited-Edition mit den zehn größten Hits, neu eingesungen von Tim Wilhelm.
Am 14. Oktober 2016 erschien das Album Schwerelos mit zehn neuen Titeln.
Bassist Michael Kunzi ist Mitglied des Produktionsteams Tuneverse, welches bereits Songs für Sandra (Put Some 80ies in It) und Monrose (Like a Lady) produzierte und schrieb.
Die Münchener Freiheit ist schwer in ein musikalisches Genre einzuordnen. Während die aus der Zeit der Neuen Deutschen Welle stammende Band in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren eher als Popband gesehen wurde und regelmäßig in Jugendmagazinen wie etwa der Bravo und in TV-Sendungen wie Formel Eins und Wetten, dass …? auftauchte, tritt sie seit Mitte der 1990er-Jahre fast nur noch in Schlagersendungen auf. Ebenso verhält es sich mit dem Hörfunk: Wurden ihre Hits früher vorwiegend in den Rock-/Pop-Sendern gespielt, so tauchen sie heute zumindest mit ihren aktuellen Produktionen vorwiegend in den Schlagersendern (NDR 1, SWR4 usw.) auf. Deutlich sind nach wie vor Einflüsse der Beatles sowie von den Beach Boys und dem Electric Light Orchestra. Live schlägt die Band rockigere Töne als bei ihren Studioaufnahmen an.
Studioalben
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Berolina
Goldene Europa
Goldene Stimmgabel
RSH-Gold
1956: Walter Andreas Schwarz; Freddy Quinn | 1957: Margot Hielscher | 1958: Margot Hielscher | 1959: Alice und Ellen Kessler | 1960: Wyn Hoop | 1961: Lale Andersen | 1962: Conny Froboess | 1963: Heidi Brühl | 1964: Nora Nova | 1965: Ulla Wiesner | 1966: Margot Eskens | 1967: Inge Brück | 1968: Wencke Myhre | 1969: Siw Malmkvist | 1970: Katja Ebstein | 1971: Katja Ebstein | 1972: Mary Roos | 1973: Gitte | 1974: Cindy & Bert | 1975: Joy Fleming | 1976: The Les Humphries Singers | 1977: Silver Convention | 1978: Ireen Sheer | 1979: Dschinghis Khan | 1980: Katja Ebstein | 1981: Lena Valaitis | 1982: Nicole | 1983: Hoffmann & Hoffmann | 1984: Mary Roos | 1985: Wind | 1986: Ingrid Peters | 1987: Wind | 1988: Maxi & Chris Garden | 1989: Nino de Angelo | 1990: Chris Kempers & Daniel Kovac | 1991: Atlantis 2000 | 1992: Wind | 1993: Münchener Freiheit | 1994: Mekado | 1995: Stone & Stone || 1997: Bianca Shomburg | 1998: Guildo Horn | 1999: Sürpriz | 2000: Stefan Raab | 2001: Michelle | 2002: Corinna May | 2003: Lou | 2004: Max Mutzke | 2005: Gracia | 2006: Texas Lightning | 2007: Roger Cicero | 2008: No Angels | 2009: Alex Swings Oscar Sings! | 2010: Lena | 2011: Lena | 2012: Roman Lob | 2013: Cascada | 2014: Elaiza | 2015: Ann Sophie | 2016: Jamie-Lee | 2017: Levina | 2018: Michael Schulte | 2019: S!sters | 2020: Ben Dolic | 2021: Jendrik | 2022: Malik Harris | 2023: Lord of the Lost | 2024: Isaak | 2025: Abor & Tynna
Konnte sich nicht qualifizieren: 1996: Leon
Gewinner: Irland Niamh Kavanagh 2. Platz: Vereinigtes Konigreich Sonia • 3. Platz: Schweiz Annie Cotton
Belgien Barbara • Bosnien und Herzegowina 1992 Fazla • Danemark Tommy Seebach Band • Deutschland Münchener Freiheit • Finnland Katri Helena • Frankreich Patrick Fiori • Griechenland Keti Garbi • Island Inga • Israel Lahakat Shiru • Italien Enrico Ruggeri • Kroatien Put • Luxemburg Modern Times • Malta William Mangion • Niederlande Ruth Jacott • Norwegen Silje Vige • Osterreich Tony Wegas • Portugal Anabela • Schweden Arvingarna • Slowenien 1 x Band • Spanien Eva Santamaría • Turkei Burak Aydos • Zypern 1960 Zymboulakis ke van Beke
Konnten sich nicht im osteuropäischen Vorentscheid qualifizieren: Estland Janika • Rumänien Dida Drăgan • Slowakei Elán • Ungarn Andrea Szulák