Die Luftlandebrigade 25 „Schwarzwald“ mit Sitz des Stabes zuletzt in Calw war ein luftlandefähiger Großverband der 1. Luftlandedivision der Bundeswehr, der von der Gründung der Bundeswehr bis 1996 bestand. Stationierungsraum war der Schwarzwald.
Zur Einnahme der Heeresstruktur 2 wurde im März 1959 die Luftlandekampfgruppe A 9 in die Fallschirmjägerbrigade 25 umgegliedert.[2][1] Die Fallschirmjägerbrigade 25 war der 1. Luftlandedivision unterstellt. Das Stationierungskonzept der Heeresstruktur 2 sah eine räumlich nähere Stationierung der Fallschirmjägerbrigaden 25 und 26 vor, so dass die Fallschirmjägerbrigaden 25 im Juni 1961 ihren Stabssitz nach Calw und unterstellte Truppenteile auch nach Nagold im Schwarzwald verlegten. Hinzu kam das FschArtBtl 255, das von März 1959 bis Oktober 1961 in Großengstingen stationiert war, von wo aus es nach Calw verlegte und im April 1970 als GebArtBtl 81 aus der Brigade ausgegliedert wurde. In der Heeresstruktur 2 (1959–1969) unterstand der Brigade zudem noch das Fallschirm-Versorgungsbataillon 256.
Heeresstruktur 3
Im Juli 1971 erhielt die Brigade ihren endgültigen Namen Luftlandebrigade 25 (LLBrig 25). Das Fallschirm-Versorgungsbataillon 256 wurde Oktober 1971 aufgelöst und zur Luftlandeversorgungskompanie 250 in Calw umgegliedert.
Die Luftlandepionierkompanie 250 verlegt am 1. März 1993 von Passau nach Nagold. In der Heeresstruktur 5 gehörte das Fallschirmpanzerabwehrbataillon 283 zur Brigade. Im September 1996 wurde die Brigade aufgelöst. 1991 führte die Brigade die Operation Kurdenhilfe im Irak durch. Beteiligt waren etwa 500 Mann aus dem Bereich des Korps. Im Februar und März 1994 unterstützte die Luftlandebrigade 25 die humanitäre Hilfsaktion Operation Provide Promise in Bosnien auf der Rhein-Main Air Base der US-Luftwaffe. Beteiligt war logistisches und unterstützendes Fachpersonal in geringer Stärke. Diese beiden humanitären Aktionen sollten die letzten in der Geschichte der Brigade sein und mithin die einzigen mit einem Auslandsbezug.
Kommandeure
Die Kommandeure der Brigade waren (Dienstgrad bei Kommandoübergabe):[2]
Das Fallschirmjägerbataillon 251 wurde 1957 als Luftlandejägerbataillon 29 in Altenstadt bei Schongau aufgestellt und am 1. April 1959 in Fallschirmjägerbataillon 251 umbenannt.
Von 1982 bis ca. 1988 wurden in diesem Bataillon große Teile der Unteroffizierausbildung der Luftlandebrigade 25 durchgeführt (Lehrgang „Unteroffizier-Lehrgang Teil A“). Dazu wurde jeweils in den Fallschirmjägerkompanien quartalsweise ein Spezialzug „Unteroffiziersausbildung“ aufgestellt.
Das interne Verbandsabzeichen leitete sich aus dem Divisionsabzeichen der 78. Infanterie-Division der Wehrmacht ab, zu deren Ehemaligen das Bataillon Kontakte unterhielt.
Gliederung
Das Bataillon bestand bei seiner Auflösung 1996 aus
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Die 5./FschJgBtl 252 (B1 Kommando) stellte einen Sicherungszug im Rahmen des UN-Einsatzes für die deutschen Truppen im Feldlazarett.
Standort
Das Btl. wurde in Clausthal-Zellerfeld (Harz) aufgestellt und verlegte nach Bau einer neuen Kaserne nach Nagold, in die Eisberg-Kaserne – der Kommandeur FschJgBtl 252 war gleichzeitig Standortältester.
Kommandeure
06/1960 – 07/1961: M Klitzing
07/1961 – 07/1965: Oberstleutnant Stobbe
07/1965 – 03/1968: Oberstleutnant Schoffer
03/1968 – 08/1970: M Hagenbruck
08/1970 – 09/1972: Oberstleutnant Jahnel
09/1972 – 01/1977: Oberstleutnant Reichert
01/1977 – 10/1981: Oberstleutnant Rickert
10/1981 – 06/1983: Oberstleutnant Lehmann
06/1983 – 04/1988: Oberstleutnant von Baer
04/1988 – 09/1992: Oberstleutnant Muhl
10/1992 – 06/1994: Oberstleutnant Kästner
06/1994 – 11/1995: Oberstleutnant Pomplun
02/1996 – 09/1996: M Neumann bzw. M i. G. Gnoyke (mit der Führung beauftragt)
Fallschirmjägerbataillon 253
Das Fallschirmjägerbataillon 253 wurde am 1. April 1982 als drittes Bataillon der Brigade aufgestellt.
Das Bataillon wurde ab Oktober 1990 im Rahmen der vorgezogenen Organisationsmaßnahmen der Heeresstruktur IV zur Aufstellung des Fallschirmpanzerabwehrbataillons 283 herangezogen und 1991 aufgelöst.
Die 2./ und 3./ waren mit Panzerabwehrlenkraketen MILAN ausgestattet.
Die 4./ und 5./ waren mit Panzerabwehrlenkraketen TOW (I. und II. Zug) und 20 mm Maschinenkanone FK 20-2 (III. Zug) auf KRAKA ausgestattet.
Das FschJg Btl 253 wurde 1989 der AMF-L unterstellt und wurde mit spezieller Winterkampfausrüstung u. a. Bv 206 D Hägglunds Mehrzweckgelände- und Überschneefahrzeugen ausgestattet.
Standort
Nagold, Eisberg-Kaserne
Kommandeure
03/1982–02/1985: Oberstleutnant Rhode
03/1985 – 03/1987: Oberstleutnant Gerber
04/1987–03/1990: Oberstleutnant Kellerhoff
04/1990–02/1992: Oberstleutnant Dotschkal
Fallschirmpanzerabwehrbataillon 283
Das Fallschirmpanzerabwehrbataillon 283 (FschPzAbwBtl 283) wurde ab Oktober 1990 im Rahmen der vorgezogenen Organisationsmaßnahme zur Heeresstruktur 5 aufgestellt. Es wurde aus dem aufzulösenden Fallschirmjägerbataillon 253 und dem aufzulösenden Panzerbataillon 283, bisher Panzerbrigade 28, gebildet und am 10. Februar 1992 in Münsingen in Dienst gestellt. Der Teil Fallschirm im Namen bedeutete nicht, dass die Kräfte des Bataillons mit Fallschirmen abgesetzt werden sollten, sondern war traditionell Bestandteil der Namen der Verbände einer Luftlandebrigade.
In der Heeresstruktur 5 der Bundeswehr sollte u. a. die Fähigkeit der Luftlandebrigaden, massierte Panzerangriffe abwehren zu können, verstärkt werden. Daher wurde ein Bataillon dieser Brigaden in ein Panzerabwehrbataillon umgegliedert. Die Fallschirmjägerbataillone verfügten zwar bereits mit den Luftlandepanzerabwehrkompanien (4. und 5. Kompanie) über entsprechende Fähigkeiten mit KRAKA /Milan, doch hatte deren Besatzung im Kampf keinerlei Schutz, da das Fahrzeug ungepanzert war. Dieser Mangel sollte durch die Ausrüstung der neuen Bataillone behoben werden. In der Bundeswehr gab es drei reine Panzerabwehrbataillone in dieser Form nur wenige Jahre.
Das Bataillon hatte mit der "1st Bn 10th Special Forces Group" in Böblingen eine Patenschaft. Obwohl die bevorstehende Auflösung seit März 1995 bekannt war, führte das Bataillon im November 1995 noch eine Truppenwehrübung mit Reservisten durch. Die letzten Rekruten kamen am 2. Januar 1996 ins Bataillon.
Das Bataillon wurde mit Auflösungsappell am 19. September 1996 zum 30. September 1996 aufgelöst.
Das Bataillon verfügte mit dem Waffenträger Wiesel 1 mit TOW-Panzerabwehrraketen in je zwei Zügen der Panzerabwehrkompanien über ein leichtgepanzertes, nachtkampffähiges Waffensystem. Ein dritter Zug in den Kompanien war mit dem Waffenträger Wiesel 1 MK 20 ausgestattet.
Obwohl ein Absetzen mit Fallschirmen möglich gewesen wäre, sollte der Einsatz durch Luftlandungen mittels Hubschraubern oder Transportflugzeugen erfolgen.
Nach Auflösung der Fallschirmpanzerabwehrbataillone wurden die schweren Kompanien der Jäger- und Gebirgsjägerbataillone mit den vorhandenen Waffenträgern Wiesel 1 ausgestattet.
05/1996 – 09/1996: M Alexander Claus (mit der Führung beauftragt)
Fallschirmjägerbataillon 254
Das Fallschirmjägerbataillon 254 war ein nichtaktiver Truppenteil der ehemaligen Reserveplanung der Bundeswehr. Das Bataillon wäre erst im Verteidigungsfall auf die volle Stärke aufgewachsen. Das Fallschirmjägerbataillon 254 war, anders als die Heimatschutzbataillone, Teil des Feldheeres und war somit der NATO unterstellt.
Peter Löw leistete seinen Wehrdienst 1979/1980 beim Fallschirmjägerbataillon 251 in Calw
Karl Veltzé, Sachbuchautor, leistete von 1983 bis 1984 seinen Grundwehrdienst beim FschJgBtl 252 in Nagold.
der Ex-Tennisprofi und Management Coach Boris Grundl leistete seinen Grundwehrdienst im FschJgBtl 251 und wurde dort zum Reserveoffizier ausgebildet.
der Geograph Christophe Neff leistete seinen Grundwehrdienst im FschJgBtl 251 und wurde dort zum Reserveoffizier ausgebildet.[7]
der Politiker Dirk Niebel begann in der 5./FschJgBtl 253 seine Unteroffiziersausbildung.
Prof. Dr. Reiner Hillemanns leistete seinen Grundwehrdienst 1984–1985 in der 3./FschJgBtl 252 in Nagold.[8]
Sascha Baumann, Redakteur bei Radio Regenbogen, leistete seinen Grundwehrdienst in der 3./FschJgBtl 253 und wurde dort zum Reserveoffizier ausgebildet
der Politiker, Sportfunktionär und Reserveoffizier Gerhard Mayer-Vorfelder übte mehrmals im Fallschirmjägerbataillon 251
Otto Hauser, Regierungssprecher und Parlamentarischer Staatssekretär a. D. gehörte dem FschJgBl 251 und der 1. Luftlandedivision als Reserveoffizier an.
Tradition
Am 17. November 1967 übernahm das Fallschirmjägerbataillon 252 in Nagold die Tradition des Jäger-Bataillons Graf York von Wartenburg (Ostpreußisches) Nr. 1.[9]
Das Verbandsabzeichen zeigte einen Fallschirm, der stilisiert das Hauptmotiv im taktischen Zeichen der Fallschirmjägertruppe. Die Fallschirmjägertruppe war der infanteristische Kern der Luftlandetruppen. Die Verbandsabzeichen der Division und der unterstellten Brigaden waren bis auf die Borde identisch. In der Tradition der Preußischen Farbfolge erhielt das Verbandsabzeichen der Luftlandebrigade 25 als „erste“ Brigade[A 2] der Division einen weißen Bord. Das Verbandsabzeichen der Luftlandebrigade 25 wurde vom Kommando Spezialkräfte hinsichtlich der Nummerierungssystematik des Heeres als die erste Brigade der Luftlandedivision zunächst weitergeführt.
↑Dargestellt sind die internen Verbandsabzeichen, für die bis etwa Mitte der 1980er Jahre eine Tragegenehmigung offiziell erteilt wurde. Nicht aktive Truppenteile (Geräteinheiten, teilaktive, gekaderte) sind kursiv dargestellt.
Heeresamt (Hrsg.): Portrait eines Spezialgroßverbandes des Heeres. 1957–1996: Fallschirmjägerbrigade 25 – Luftlandebrigade 25. Köln 1996.
Joachim Lenk: Von der Schneeschuhkompanie zum Panzerbataillon. Münsinger Soldatenleben 1915 bis 2004. Wiedemann, Münsingen 2004, ISBN 3-9805531-8-3 (117 S., Neues Lager, Herzog-Albrecht-Kaserne).
↑ abcdefO. W. Dragoner (Hrsg.): Die Bundeswehr 1989. Organisation und Ausrüstung der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland zum Ende des Kalten Krieges. 4. Auflage. 2.1 – Heer. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps, Februar 2012 (167 S., relikte.com [PDF; 747kB; abgerufen am 21. Februar 2020] Erstausgabe: 2009, Übersicht über die Schriftenreihe bei Relikte.com).
↑Uwe Walter: Die Strukturen und Verbände des deutschen Heeres. 1. Auflage. Teil 1., I. Korps : (1956-1995). Edition AVRA, Berlin 2017, ISBN 978-3-946467-32-8, S.104 (260 S.).
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