Diese Liste bietet eine Übersicht über die Kraftwerke und Schaltanlagen für das Bahnstromnetz in der Schweiz.
Nahezu alle Schweizer Normalspurbahnen sowie die meterspurige Zentralbahn (zb) verkehren mit einphasigem Wechselstrom von 15 kV Spannung und einer Frequenz von 16,7 Hz.[1] Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit der Systemführerschaft Bahnstrom beauftragt. SBB Energie ist der bedeutendste Bahnstromlieferant in der Schweiz und in einer Monopolsituation.[2] Für das 1800 Kilometer lange Übertragungsnetz von den SBB-eigenen Wasserkraftwerken und den Bahnstromumformerwerken zu den Fahrleitungen werden Spannungen von vorwiegend 132 kV eingesetzt (Grafiken rechts). Etwa 20 Prozent ihres Energiebedarfs decken die SBB durch Umformung von 50-Hz-Strom aus dem öffentlichen Stromnetz.[1]
Die Rhätische Bahn betreibt ihr Stammnetz ebenfalls mit einer Frequenz von 16,7 Hz, aber mit einer Spannung von 11 kV. Das gleiche Stromsystem nutzt auch die benachbarte Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB).
Die SBB beziehen den für die Zugförderung benötigten Bahnstrom mit 16,7 Hertz Frequenz:
In diesen Anlagen wird Drehstrom aus dem öffentlichen Netz in Bahnstrom umgewandelt und in das Bahnstromnetz eingespeist. Bei manchen Anlagen erfolgt auch eine direkte Einspeisung in die Fahrleitung. Die Umformung kann mittels Maschinen oder auf elektronischem Weg durchgeführt werden.
In diesen Anlagen wird Drehstrom aus dem öffentlichen Netz in Bahnstrom umgewandelt und in die Fahrleitung eingespeist. Dezentrale Bahnstromumformerwerke sind nicht mit dem Bahnstromnetz verbunden.
In diesen Anlagen wird Strom aus dem 132/66-kV-Netz der SBB Energie auf 15 kV herabtransformiert. Es findet keine Umformung von Drehstrom in Bahnstrom oder Stromerzeugung statt.
Lastverteiler ohne Stromumformung, Eigenerzeugung oder Speisung in die Oberleitung
Blindleistungskompensationsanlagen verbessern die Spannungshaltung und erhöhen die übertragbare Wirkleistung. Die Anlagen sind in 40-Fuss-Container eingebaut.
Beim Autotransformatorsystem werden im Unterwerk mit entsprechenden Transformatoren zwei um 180° phasenverschobene Wechselspannungen zur Verfügung gestellt. Einer der beiden Leiter ist die Fahrleitung, der andere wird entlang der Strecke isoliert mitgeführt. In entsprechenden Abständen befinden sich Autotransformatoren, die zwischen die beiden Leiter geschaltet sind. Das Autotransformatorsystem sorgt für einen geringeren Spannungsabfall als konventionell einphasig betriebenen Strecken.
Das Bahnstromnetz der Schweiz ist durch drei Netzkupplungen mit ausländischen Bahnstromnetzen verbunden. Es gibt zwei Netzkupplungen mit der Deutschen Bahn (DB) und eine Netzkupplung mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).[25]
Mit einer 132-Kilovolt-Kabelverbindung Rüthi–Feldkirch wurden 2012 die beiden Bahnstromnetze der SBB und der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) miteinander verbunden.[26] Die Unterquerung der Gleise der SBB, der Strassen und des Rheins wurde mit einer Horizontalspülbohrung realisiert.[27]
Der Bau der Anlagen für die Energieversorgung des Bahnnetzes – das heisst der Kraftwerke, Übertragungsleitungen und Unterwerke – erfolgte parallel zur Elektrifizierung der SBB. Die Übertragungsleitungen entlang der Gotthardstrecke wurden in den Jahren 1920/21 verlegt, als die Kabelfabrikation höchstens eine Betriebsspannung von 60 kV zuliess. Die später im Gotthardgebiet verlegten Kabel waren für 66 kV ausgeführt. Die 1920 eröffneten Unterwerke Göschenen und Giornico und die 1922 in Betrieb genommenen Unterwerke Giubiasco, Melide und Steinen wurden als Gebäudestationen gebaut. Die im Jahre 1923 in Betrieb gesetzten Unterwerke Vernayaz und Sihlbrugg wurden aus Kostengründen mit Freiluft-Hochspannungsanlagen erstellt.[3]
Ende der 1940er Jahre war Elektrifizierung zu einem Grossteil vollendet. Der Ausbau des Fahrplans und leistungsfähigere Triebfahrzeuge führten zu einem vergrösserten Energiebedarf, der einen Ausbau des Bahnstromnetzes notwendig machte. Wo neu zu bauende Bahnstromleitungen mit Leitungen für die allgemeine Stromversorgung auf dem gleichen Trasse erstellt werden können, werden Hybridleitungen gebaut.[3]