Kleinheringen liegt am Ostufer der Saale in der Nähe der Mündung der Ilm. Dort zweigt von der BahnstreckeBerlin – Erfurt die Strecke nach Saalfeld und München ab. Die Landesstraße 203 und die Landesstraße 1061 verbinden Thüringen mit Sachsen-Anhalt, denn dort endet Thüringen und beginnt das Land Sachsen-Anhalt. Die Muschelkalk-Saaleanhöhen eignen sich in den Südlagen besonders für Wein- und Obstanbau.
Ein Gabriel Heuwich aus Kleinheringen war 1652 in einen Hexenprozess verwickelt, in welchem ihm Segensprechen und Wahrsagerei vorgeworfen wurden. Der Ausgang ist nicht überliefert.[5]
Kleinheringen gehörte als Teil des Amts Naumburg zwischen 1656/57 und 1718 zum kursächsischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz, danach zum Kurfürstentum Sachsen und ab 1806 zum Königreich Sachsen. Nach dem Beschluss des Wiener Kongresses im Jahr 1815 wurde der Ort an das Königreich Preußen abgetreten und dem 1818 neu gebildeten Kreis Naumburg im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt.[6] Mit dem Übergang zu Preußen wurden bei der Aufhebung alter Besitzverhältnisse 17 Häuser urkundlich erwähnt.
Durch den Ort führte über viele Jahrhunderte eine bedeutende Fernhandelsstraße, die sogenannte „Salzstraße“, welche hier die Saale an einer Furt überschritt. Erst 2019 wurden hier südlich des Ortes in Richtung Rödigen ein steinzeitlicher Siedlungs- und Kultort[7], wie auch die mittelalterliche Wüstung Neschwitz entdeckt.[8]
Im Ort befindet sich eine Filialkirche, die lange Zeit der Mutterkirche in Saaleck unterstand. Eingepfarrt waren die Orte Rödigen und Kaatschen. Im Jahre 1539 fand hier die Reformation statt. Seitdem ist die Kirche evangelisch-lutherisch.
Am 1. Januar 1991 wurde der Ort in Bad Kösen und zu Beginn des Jahres 2010 mit Bad Kösen in Naumburg (Saale) eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
Im Jahr 1724 wurde die evangelische Kirche gebaut. Am 10./11. April 1945 wurde sie nach Beschuss während der Belagerung von Amerikanern stark beschädigt. Nach der Verwitterung durch Regen, Schnee und Wind wurde sie im April 1970 abgerissen. Der Turmbereich wurde mit einem neuen Dach versehen und dient heute als Gedenkraum. 2012 wurde dieser Raum saniert und das Dach neu eingedeckt.[9]
Nach der Wende wurde der Museumsgutshof Sonnekalb eingerichtet. Hier entstanden aus dem ehemals landwirtschaftlich genutzten Gutshof ein Hotel, Restaurant und Tourismusinformationszentrum. Außerdem wurde aus historischen landwirtschaftlichen Geräten ein Museum eingerichtet.