K.k. Dragonerregiment „Feldmarschall Herzog Hercules von Modena“ Nr. 5
Das Regiment war ein Kavallerieverband, der 1710 als Schönborn-Dragoner aus kurmainzischen Diensten in die kaiserlich-habsburgische Armee übernommen wurde. Weitere Bezeichnungen für das Regiment waren in der Rückschau: 1769 Cavallerie-Regiment Nr. 13, 1798 Dragoner-Regiment Nr. 5. Zur Systematik wurden nachträglich auch folgende Nummerierungen eingeführt: 1710/1 (nach Tessin)[1], Dragonerregiment D V (nach Bleckwenn)[2].
Im 17. und 18. Jahrhundert führten Regimenter nur den Namen des Regimentschefs.[3]
1768 wurde die Grenadierkompanie an das neu aufgestellte 1. Carabinier-Regiment (später Dragoner-Regiment Nr. 3) abgegeben, im Gegenzug eine Eskadron des aufgelösten Dragoner-Regiments Althann übernommen.
1769 Zuweisung der Kavallerie-Stammlistennummer 13
1773 Umwandlung in ein Chevauxlegers-Regiment
1785 Zuteilung einer Division des Ulanen-Freikorps
1786 Abgabe einer Eskadron der ehemaligen Ulanen-Freikorps Division als Stamm für die neu aufzustellende Ulanen Division des Chevauxlegers-Regiments „Richecourt“ (Ulanen-Regiment Nr. 7)
1790–1791 Die durch Werbung wieder komplettierte Division wird an das neu formierte Ulanen-Regiment Nr. 1 abgegeben
1798 Umwandlung in das Leichte Dragoner-Regiment Nr. 5
1802 wurde das Regiment aufgelöst, die Oberst-Division zu „Levenehr Dragoner-Regiment Nr. 4“ (1860 aufgelöst) die Oberstlieutenant Division zu „Savoyen Dragoner-Regiment Nr. 5“ (später Dragoner-Regiment Nr. 13), die Majors Division zu „Hohenlohe Dragoner-Regiment Nr. 2“ (späteres Husaren-Regiment Nr. 15) überwiesen.
Ergänzungen
Das Regiment rekrutiert sich von 1781 bis zu seiner Auflösung aus Böhmen.
1743 Mit der Hauptarmee im Gefecht bei Simbach. Vormarsch an den Rhein und Teilnahme an den dortigen Operationen. (Die Grenadier Kompanie war an der Einnahme von Dingolfing beteiligt.)
1744 Sicherungs- und Patrouillendienste am Rhein. Dann Verlegung nach Bayern.
1745 Kämpfe in Bayern (Gefecht bei Pfaffenhofen)
1746 Nach Italien verlegt, kämpfte das Regiment mit Auszeichnung bei Piacenza und Rottofreno
1757 Schlacht bei Prag. Teile des Regiments kämpften bei der Verteidigung der Stadt, der Rest in der Schlacht bei Kolin. Später war es am Gefecht bei Moys, der Belagerung von Schweidnitz und in den Schlachten bei Breslau und Leuthen beteiligt.
1758 beteiligte sich ein Detachement an der Verteidigung von Schweidnitz, das Regiment nahm an der Belagerung von Neisse teil.
1759 Im Verband der Reichsarmee Gefechte bei Eulenburg, Pretsch und bei Maxen
1760–61 Ohne Gefechtstätigkeit
1762 Nur eine Abteilung im Gefecht bei Kammerndorf
1796 Verlegung nach Deutschland. Kämpfe bei Neuburg und Schliengen
1799 Zu den Truppen in Vorarlberg kommandiert, beteiligte sich das Regiment an der Einnahme des Luciensteiges und von Chur. Schlacht von Zürich und Gefechte bei Brunnen
1800 Das Regiment wird zu den zur Deckung von Nordtirol eingesetzten Treppen abgestellt.
Adjustierung des Regiments
Dragoner-Regiment
1738: roter Rock, himmelblaue Aufschläge
1757: dunkelblauer Rock und Hose, ponceaurote Aufschläge
1765: roter Rock, dunkelblaue Egalisierung, weiße Hosen, weiße Knöpfe
1767: weißer Rock, dunkelblaue Egalisierung, weiße Hosen, weiße Knöpfe
Chevauxlegers-Regiment
1773: unverändert
Dragoner-Regiment Nr. 5
1798: dunkelgrüner Rock, orangegelbe Egalisierung, weiße Hosen, weiße Knöpfe
Hans Bleckwenn: Die Regimenter der Kaiserin: Gedanken zur Albertina-Handschrift 1762 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien; in: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, Band 3: Maria Theresia – Beiträge zur Geschichte des Heerwesens ihrer Zeit; Graz, Wien, Köln 1967. S. 25–53.
Hans Bleckwenn: Reiter, Husaren und Grenadiere. d. Uniformen d. kaiserl. Armee am Rhein 1734. Harenberg, Dortmund 1979. ISBN 3883791253; S. 17ff.
Bertrand Michael Buchmann, Österreich und das Osmanische Reich, Wien, WUV-Univ.Verl.-1999. ISBN 9783851144796.
Hermann Meynert: Geschichte der K. K. Österreichischen Armee, ihrer Heranbildung und Organisation, so wie ihrer Schicksale, thaten und Feldzüge, von der frühesten bis auf die jetzige Zeit. C. Gerold und Sohn, Wien 1854. online bei google books
Osprey Military, Heft Nr. 271, Reprint 1999
Österreichische Militärgeschichte, Sonderband 1997 Verlag Stöhr Wien
Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts; 3 Bände; Biblio Verlag: Osnabrück 1986–1995. ISBN 3-7648-1763-1. S. 152ff.
Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Wien 1898–1905. Teil III, 1. Teil Cavallerie, 2. Teil Aufgelöste Truppenkörper zu Pferde. Personenverzeichnis Regimentschefs im Werk von Wrede (PDF; 325 kB)
↑Bis zum Jahre 1798 wurden die Regimenter nach ihren jeweiligen Inhabern (die nicht auch die Kommandanten sein mussten) genannt. Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (z. B. Regiment Graf Serbelloni - oder Regiment Serbelloni.) Nach 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte.