Als 1896 die Anglo-Egyptian Nile Expeditionary Force unter Herbert Kitchener in Marsch gesetzt wurde, um den Mahdi-Aufstand zu beenden und den Sudan zurückzuerobern, war Maxwell als Brigadekommandeur dabei. Er wurde hierzu 1896 zum Brevet-Lieutenenant-Colonel und 1897 in den vollen Rang eines Major befördert.[8] In der Schlacht von Firket kommandierte er die 3. Brigade, später in der Schlacht am Atbara die 1. ägyptische Brigade. In der Schlacht von Omdurman kommandierte er die 2. Brigade. 1897 wurde er Gouverneur von Nubien und 1898 von Omdurman.
1900 wurde Maxwell nach Südafrika versetzt. Er kommandierte dort im temporären Rang eines Major-General von 1900 bis 1902 die 14. Brigade im Burenkrieg. 1900 wurde er Militärgouverneur von Pretoria und West Transvaal. Er wurde 1900 als Knight Commander des Order of the Bath geadelt sowie 1902 als Companion des Order of St. Michael and St. George ausgezeichnet und zum Brevet-Colonel befördert. Als Militärgouverneur von Pretoria entwickelte er zeitweise ein beinahe freundschaftliches Verhältnis mit der südafrikanischen Propagandistin, Spionin, Prophetin und Schriftstellerin Johanna Brandt. Nach Ende des Burenkriegs wurde er im Herbst 1902 zum Stabschef des III. Armeekorps in Irland ernannt. 1903 wurde er als Commander des Royal Victorian Order ausgezeichnet.[9] Von 1904 bis 1908 diente er mit Arthur, 1. Duke of Connaught and Strathearn in Irland, London und Malta. Dabei wurde er 1906 zum vollen Major-General befördert[10] wurde 1907 dessen Stabschef als Oberbefehlshaber im Mittelmeer. Von 1908 bis 1912 war Maxwell Kommandierender General in Ägypten. 1912 wurde er zum Lieutenant-General befördert.[11] Im Februar 1914 wurde er zum Colonel of the Regiment der Black Watch (Royal Highland Regiment)[12] ernannt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod inne.
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges diente er kurzzeitig an der Westfront als Chef der britischen Mission bei der Französischen Armee. Von September 1914 bis 1916 befehligte er die alliierten Truppen in Ägypten und verteidigte erfolgreich den Sueskanal. Dafür wurde er 1915 zum Knight Commander des Order of St. Michael and St. George erhoben[13] und 1916 in den temporären Rang eines Generals befördert.[14]
1916 wurde Maxwell Oberbefehlshaber in Irland. Dort war der Osteraufstand, der Versuch militanter irischer Republikaner die Unabhängigkeit von Großbritannien gewaltsam zu erzwingen, ausgebrochen. Obwohl er Constance Markiewicz zu seiner weitläufigen Verwandtschaft zählte, hatte er doch keinerlei Wissen über die aktuelle politische Situation in Irland. Sein Befehl – erteilt durch den britischen PremierministerHerbert Henry Asquith – war es, die Rebellion schnellstmöglich zu beenden. Dies tat er schließlich auch – ungeachtet der politischen Konsequenzen. Maxwell ließ die gefangengenommenen Kommandeure der Iren exekutieren. Mit Bekanntwerden der Exekutionen schwenkte die Sympathie der irischen Bevölkerung auf die Seite der Republikaner über. Der Aufstand gilt als Wendepunkt in der Geschichte Irlands, der letztlich zur Unabhängigkeit führte, und war die Geburtsstunde der IRA.
Im November 1916 wurde er zum Knight Grand Cross des Order of the Bath erhoben und zum Oberbefehlshaber des nördlichen Heimatverteidigungsbezirks in York ernannt. Letzteres Amt hatte er bis 1919 inne. 1917 wurde er mit dem Großkreuz des Ordens der Krone von Italien ausgezeichnet.[15] Im Juni 1919 wurde er in den vollen Rang eines Generals befördert. Nach seinem Abschied 1922 unternahm er mehrere Reisen in den Nahen Osten. Er war Mitglied der Egypt Exploration Society und ein Freund von Lord Carnarvon und trug zum Gelingen des Ausgrabungsprojekts um das altägyptische Grab von Tutanchamun bei, indem er Howard Carter bei den Verhandlungen mit den ägyptischen Behörden unterstützte. 1929 reiste er nach Südafrika, wo er schließlich an einer Lungenentzündung starb. Er wurde in der Krypta des Münsters von York bestattet. Aus seiner Ehe hinterließ er eine Tochter, Philae Maxwell (* 1893), die Clifford Carver aus New York heiratete.
Literatur
H. de Watteville, Roger T. Stearn: Maxwell, Sir John Grenfell (1859–1929). In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X (doi:10.1093/ref:odnb/34961 Lizenz erforderlich), Stand: 2011