Etwa 500 v. Chr. gründeten hier griechische Kolonisten aus Herakleia Pontike die antike Stadt Kerkinitis in einer wohl von Skythen und Sarmaten besiedelten Gegend. Im Jahr 2003 feierte die Stadt ihr 2500-jähriges Bestehen.
In der damaligen Fontannoi Uliza (heute: Uliza Revoluzii Nr. 42) befand sich im 19. Jahrhundert eine Niederlassung der in Odessa und St. Petersburg ansässigen russischen Dampfschifffahrtsgesellschaft ROPiT.[4]
Seit dem international nicht anerkannten Anschluss der Halbinsel Krim an Russland im März 2014 gehört Jewpatorija de facto zum FöderationssubjektSüdrussland der Russischen Föderation.[6]De jure nach Angaben der administrativ-territorialen Teilung der Ukraine ist Jewpatorija Teil der Autonomen Republik Krim, die zu den durch Russland besetzten Gebieten gehört.[7]
Bevölkerung
Zusammensetzung der Bevölkerung laut der Volkszählung aus dem Jahr 2001:[8]
Jewpatorija hat touristische Bedeutung, es gibt eine gut ausgebaute Strandpromenade, ufernahe Parks sowie Alleen im Zentrum. In der Nähe von Jewpatorija, im Ort Popiwka fand bis 2013 das TechnofestivalKaZantip statt, das bis zu 100.000 Menschen anlockte. In der Stadt herrscht eine für die Krim typische kulturelle Vielfalt. Neben der 1898 gebauten russisch-orthodoxen Nikolaj-Kirche wird auch die um das Jahr 1600 vom türkischen Baumeister Sinan gebaute MoscheeDschuma-Dschami gepflegt. Auch befindet sich hier eine der wenigen noch aktiven Karäer-Gemeinden Osteuropas.
In Jewpatorija befand sich bis 2014 der Bahnverfolgungs- und Messkomplex der ukrainischen Raumfahrtagentur NSAU.
Ein Haus, in dem alle Pilger umsonst für eine Nacht schlafen dürfen
Verkehr
In Jewpatorija beginnt die nach Simferopol führende Hauptstraße P25.
Straßenbahn
Das 1914 eröffnete, meterspurigeStraßenbahnnetz besteht heute aus vier Linien mit einer Gesamtlänge von 22 Kilometern. Die Linien 1 und 2 sind wichtige Durchmesserlinien, die Linie 3 eine 900 Meter lange Stichstrecke durch die Uliza Frunse, zwischen dem Kopfbahnhof Jewpatorija Kurort und Stadtmitte, wo eine Umstiegsmöglichkeit zur Linie 1 besteht. Die Linie 4 ist circa einen Kilometer lang, schließt an die Linie 1 an und führt entlang der Straße nach Simferopol bis in die Nähe des Eisenbahnhaltepunkts Pl 54km. Die Linien 2 und 4 werden nur in der Sommersaison betrieben.
Das Streckennetz wurde ursprünglich durchgehend eingleisig mit Ausweichen angelegt. Mit Ausnahme eines zweigleisigen Neubauabschnitts zwischen Uliza Internationalnaja und Sputnik-1 auf der Linie 1 ist das bis heute so. Seit Einrichtung von drei Wendeschleifen zur Beschleunigung des Betriebs in den 1950er Jahren wird die Linie 1 von Einrichtungsfahrzeugen bedient.
Der Wagenpark besteht aus Gothaer T57/B57-Zügen sowie Tatra KT4SU. Von den ursprünglich 23 Gothaer Trieb- und 21 Beiwagen sind noch fünf Trieb- und ein Beiwagen im Einsatz, sie stammen teilweise von der Straßenbahn Zwickau und verkehren auf den Linien 2, 3 und 4.[10] Die Beiwagen wurden zu Steuerwagen umgebaut. Von den ursprünglich 18 KT4SU sind noch 14 vorhanden. Von diesen wurden 2006 und 2007 drei zu Zweirichtungsfahrzeugen mit Türen nur auf einer Seite umgebaut. Sie werden in der Regel auf den Linien 3 und 4 eingesetzt, die vollständig dazu passende Haltestellen hat.[11] Ergänzt wird die Straßenbahn von 22 Autobuslinien.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Jefim Babezki (1860–1916), Dramaturg, Übersetzer von Dramen, Theaterkritiker und Librettist
Pawlo Li (1988–2022), ukrainischer Theater- und Filmschauspieler und Synchronsprecher
Mit der Stadt verbunden
Der Kirchenmusiker Siegfried Bauer (* 1944), der 1995 das Kammerorchester Jewpatorija gründete, erhielt für seine musikalischen Aktivitäten den „Bürgermeister-Duwan-Orden“ und wurde zum Ehrenbürger ernannt.
↑Die Stadt erhielt im Jahre 1784 den russischen Namen ЕвпаторияJewpatorija. Dieser Name leitet sich von dem Beinamen Eupator („von einem guten Vater“) her und bezieht sich hier auf Mithridates VI., König von Pontos
↑Diercke Weltatlas im Georg Westermann Verlag 1957, Seite 60