Das Jahrbuch der deutschen Marine erschien als Buchreihe (18 Folgen) von 1966 bis 1993. Das Bundesministerium der Verteidigung stellte Abbildungen und Informationen zu der umfassenden Darstellung der TeilstreitkraftMarine, ihre Organisation, ihre Einrichtungen, Einheiten sowie Übungs- und Einsatzplanungen zur Verfügung. Das Jahrbuch enthielt detaillierte Angaben über die Besetzung der Spitzenfunktionen der Bundesmarine, ihre Schiffe und Flugzeuge sowie eine Chronik wichtiger Ereignisse.
Geschichte
Das Jahrbuch widmete sich dem Aufwuchs der damaligen Bundesmarine sowie ihrer Organisation und der Vorstellung ihrer Einheiten. Es informierte ferner über die Entwicklung und Lage der Seestreitkräfte anderer Nationen. In festen Rubriken wurden Personalveränderungen in Führungspositionen der Bundesmarine, eine chronologische Übersicht über besondere Ereignisse und die Flottenliste mit Schiffsskizzen und Abbildungen genannt.
Die „Erste Folge“ erschien als Jahrbuch 1966 unter dem Motto „10 Jahre Bundesmarine“ im Carl Schünemann Verlag, Bremen, herausgegeben von Egbert Thomer und Jürgen Rhades. Mit dem Jahresband 1972 schied Egbert Thomer aus und Jürgen Rhades wurde alleine Herausgeber der nun mit dem Jahrbuch Die deutsche Marine vereinigten Buchreihe. Günter Prochnow, der seit 1962 für die Reihe Die deutsche Marine verantwortlich gezeichnet hatte, wurde Mitarbeiter des Herausgebers.
Ab Folge 12 wurde die Buchreihe in „Jahrbuch der Marine“ umbenannt. Sie erschien nun im Verlag Wehr und Wissen, Koblenz/Bonn. Ein Geleitwort des Inspekteurs der Marine war nicht mehr enthalten. Das Format des Jahrbuchs wurde von 21 × 26 Zentimeter auf 21 × 30 Zentimeter vergrößert.
Folge 13 war das Jahrbuch für 1978, während Folge 14 bereits als Jahrbuch für 1980 erschien. Der Herausgeber ging in seinem Vorwort zu Folge 14 nicht auf den Grund für die eingetretene Unterbrechung der noch in Folge 13 betonten „ununterbrochenen Folge“ ein.
Ab dem Jahrbuch 1981, Folge 15, erschien die Buchreihe im Bernard & Graefe Verlag, München. Aus Anlass des „25. Jubiläums des Entstehens der Bundesmarine“ trug erneut der Inspekteur der Marine einen Grundsatzartikel bei. Im Impressum der Folge 16 (1982) wurde Günter Prochnow letztmals als Mitarbeiter des Herausgebers genannt.
Von 1983 bis 1990 erschienen keine Jahrbücher. Herausgeber und Verlag erklärten die Wiederaufnahme der Serie mit Folge 17 im Jahr 1991 auch mit der Einstellung der Monatszeitschrift Marine-Rundschau im Jahr 1989 und dem daraus entstandenen Mangel maritimer Veröffentlichungen. Nachdem 1992 kein Jahrbuch erschienen war, stellte Folge 18 im Jahr 1993 das Ende der Buchreihe dar.
Autoren waren überwiegend Offiziere der Bundesmarine im aktiven Dienst, in der Reserve und im Ruhestand.
Vorgängerreihe „Die deutsche Marine“
Die Buchreihe erschien im Ernst Gerdes Verlag, Preetz/Holstein und wurde von Günter Prochnow herausgegeben.
Günter Prochnow (Hrsg.): Die deutsche Marine. Jahrgang 1963. Ernst Gerdes Verlag, Preetz/Holstein 1963.
Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Karl-Adolf Zenker, führte mit folgendem Geleitwort im ersten Band in diese Buchreihe ein:
„Mit diesem Jahrbuch, das nunmehr in seinem ersten Band vorliegt, wird auf dem Gebiet des maritimen Schrifttums eine bisher vorhandene Lücke geschlossen.
Die Marine erfährt in dieser sehr ausführlichen und gründlichen Darstellung eine umfassende Würdigung ihrer ersten Aufbaujahre.
Schiffslisten und Schiffsskizzen vervollständigen mit einem lebendigen Bilderteil aus der Marine diese Dokumentation.
Sie kann daher viel zum Verständnis unserer Marine, ihrer Aufgaben und ihres Wirkens beitragen.
Autor und Verlag wünsche ich für dieses Jahrbuch alles Gute und dem ersten Band eine Verbreitung auch in bisher nicht marineinteressierten Kreisen.“
– Karl-Adolf Zenker
Der 96 Seiten starke Band berichtet über „Die Marine im Jahre 1962“.
Im Textteil (Seiten 9 bis 36) werden chronologisch die Entwicklung und einzelne Eckpunkte der Organisation, des Aufbaus, der Gliederung und Stellenbesetzung der Marine, auch Auslandsreisen und Übungsvorhaben ihrer Einheiten sowie Besuche ausländischer Marineeinheiten in der Bundesrepublik Deutschland dargestellt.
Die Befehlsstruktur (S. 13), die Kommandostruktur (S. 15 f), die Gliederung der Flotte (S. 19 ff), die Ausbildungsfahrten (S. 24 ff), die Änderung der Dienstgradabzeichen für Offiziere (S. 28 f), Stapelläufe (S. 32), Indienststellungen (S. 32 f), Außerdienststellungen (S. 33), Ausbildungsvorhaben (S. 33 f), Schiffsbesuche (S. 34 f) und besondere Ereignisse (S. 36) sind in Form von Aufzählungen im Textteil detailliert dargestellt.
Die Schiffsliste (Seiten 37 bis 59) enthält für alle Einheiten, vom Zerstörer bis zum kleinen Hafenschlepper und Wohnschiff, folgen Angaben:
sonstige Angaben (überwiegend Erläuterungen zum Typ und Herkunft)
Schiffsskizzen im Maßstab 1:1000 folgen auf den Seiten 61 bis 68, während Flugzeugskizzen die Seiten 69 bis 72 belegen.
Vom Bundesministerium der Verteidigung zur Verfügung gestellte Abbildungen zeigen die Einheiten auf den Seiten 73 bis 95 und geben auch Einblick in Aspekte des Bordbetriebs.
Es folgten sieben weitere Ausgaben Die deutsche Marine:
Günter Prochnow (Hrsg.): Die deutsche Marine. 2. Jahrgang 1964/65. Ernst Gerdes Verlag, Preetz/Holstein 1964.
Günter Prochnow (Hrsg.): Die deutsche Marine. 3. Jahrgang 1965/66. Ernst Gerdes Verlag, Preetz/Holstein 1965.
Günter Prochnow (Hrsg.): Die deutsche Marine. 4. Jahrgang 1966/67. Ernst Gerdes Verlag, Preetz/Holstein 1966.
Günter Prochnow (Hrsg.): Die deutsche Marine. 5. Jahrgang 1967/68. Ernst Gerdes Verlag, Preetz/Holstein 1967.
Günter Prochnow (Hrsg.): Die deutsche Marine. 6. Jahrgang 1968/69. Ernst Gerdes Verlag, Preetz/Holstein 1968.
Günter Prochnow (Hrsg.): Die deutsche Marine. 7. Jahrgang 1969/70. Ernst Gerdes Verlag, Preetz/Holstein 1969.
Günter Prochnow (Hrsg.): Die deutsche Marine. 8. Jahrgang 1970/71. Ernst Gerdes Verlag, Preetz/Holstein 1970.
Von dem 3. Jahrgang an wurden Werbeanzeigen der maritimen Industrie in den Bänden gedruckt.
Aufbau und inhaltliche Struktur der Jahrbücher wurde über die acht Jahre des Erscheinens beibehalten. Der Umfang nahm bis zum 8. Jahrgang auf 110 Seiten zu.
Die Reihe wurde mit der Ausgabe 1970/71 eingestellt und mit dem Jahrbuch der deutschen Marine vereinigt.
Ausgaben des Jahrbuchs der deutschen Marine
Ist in den Tabellen kein Autor genannt, sind die Artikel den Herausgebern und den genannten Mitarbeitern als Verfasser zuzuordnen.
Seiten, die in den Tabellen nicht aufgeführt sind, enthalten Abbildungen oder Werbung, die überwiegend von der Rüstungs- und Schiffbauindustrie, Brauereien und Verlagen geschaltet wurde.
Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 1
Egbert Thomer, Jürgen Rhades (Hrsg.): Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 1. 10 Jahre Bundesmarine. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1965.
Der Band wird als „Jahrbuch der deutschen Marine 1966“, in der DNB auch „10 Jahre Bundesmarine“ bezeichnet.[1]
Die Chronik des Jahres 1966/67 (November 1966 bis Oktober 1967)
75–78
Kommando- und Erkennungszeichen der Marine
80
Brustabzeichen für Spezialisten der Marine
81
Schiffsliste der Bundesmarine (Stand: 31. Dezember 1967)
82–90
Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 4
Egbert Thomer, Jürgen Rhades (Hrsg.): Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 4. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1968, ISBN 978-3-7961-4297-0.
Der Band wird als „Jahrbuch der deutschen Marine 1969“ bezeichnet und entstand unter Mitarbeit von J. Franke, K. Herrmann, H. Lorenz, F. Ruge, P. Schmalenbach und G.D. Schneider.
Autor
Inhalt
Seiten
Gert Jeschonnek
Geleitwort des Inspekteurs der Marine, Vizeadmiral Gert Jeschonnek
Deutsche Handelsflotte im internationalen Wettbewerb
92–95
Kommando- und Erkennungszeichen der Marine
96
Brustabzeichen für Spezialisten der Marine
97
Schiffsliste der Bundesmarine (Stand: 31. Dezember 1968)
98–106
Die Chronik des Jahres 1967/68 (November 1967 bis Oktober 1968)
107–109
Kleines NATO-Abc
110–111
Schiffbezeichnungen der NATO
112
Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 5
Egbert Thomer, Jürgen Rhades (Hrsg.): Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 5. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1969.
Der Band wird als „Jahrbuch der deutschen Marine 1970“ bezeichnet. Als Autoren wirkten mit: Ottmar Heydecke, Jörg Langenbeck, Georg Lechner, Heinrich Lorenz, Wolfgang Oehrl, Rolf Pöhler, Artur Queisler, Friedrich Remde, G.D. Schneider und Gerhard Wollien.
Autor
Inhalt
Seiten
Gert Jeschonnek
Geleitwort des Inspekteurs der Marine, Vizeadmiral Gert Jeschonnek
Die Chronik des Jahres 1968/69 (November 1968 bis Oktober 1969)
134–137
Kommando- und Erkennungszeichen der Marine
138
Brustabzeichen für Spezialisten der Marine
139
Schiffsliste der Bundesmarine (Stand: 1. Oktober 1969)
140–148
Kleines NATO-Abc
150–151
Bezeichnungen deutscher Schiffe und Flugzeuge
152
Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 6
Egbert Thomer, Jürgen Rhades (Hrsg.): Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 6. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1970, ISBN 3-7961-4274-5.
Der Band wird als „Jahrbuch der deutschen Marine 1971“ bezeichnet. Als Autoren wirkten mit: Joachim Francke, Hans-Joachim Fried, Wolfgang Hübner, Günther Koerbel, Hans-Dietrich Karich (später Kommandeur der Landungsbootgruppe), Peter Laabs, Dieter Weigel, Joachim Wilcke und Heinz Wilde.
Autor
Inhalt
Seiten
Gert Jeschonnek
Geleitwort des Inspekteurs der Marine
7
Flottenrevue
9–16
Seemacht und Politik
17–30
Schallwellen jagen U-Boote
32–38
Boot mit Höhenmesser
40–43
MIZ – Das Gedächtnis der Marine-Logistik
44–49
Hans-Dietrich Karich
Landung im Morgengrauen
50–58
Neue Marineflugzeuge
60–64
Technik in den See-Luft-Streitkräften
66–77
Marineführungsdienste
78–90
Automatisierte Führungssysteme
91–99
Rollbahn See wird verbreitert
100–105
Marine in der Öffentlichkeit
106–110
Die Taktik der Überwasserstreitkräfte in ihrer Abhängigkeit von Stand und Entwicklungstendenzen der Waffentechnik
112–116
Handelsflotten
118–121
Die Chronik des Jahres 1969/70 (November 1969 bis Oktober 1970)
122–126
Kommando- und Erkennungszeichen der Marine
128
Brustabzeichen für Spezialisten der Marine
129
Schiffsliste der Bundesmarine (Stand: 1. Oktober 1970)
130–138
Kleines NATO-Abc
139–140
Bezeichnungen deutscher Schiffe und Flugzeuge
141
Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 7
Jürgen Rhades (Hrsg.): Jahrbuch der deutschen Marine, Folge 7. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1971, ISBN 3-7961-4290-7.
Auf dem Titelblatt des Jahrbuchs für 1972 ist vermerkt, das es „vereinigt mit «Die deutsche Marine»“ erscheint.
Die Schiffsliste wird erstmals detailliert wie es bislang in Die deutsche Marine der Fall gewesen war, dargestellt.
Ausbildung von Offizieranwärtern und Offizieren an der Marineschule Mürwik
52–59
Klaus Tschiersch
Die Seetaktische Lehrgruppe
60–69
Heinrich Lorenz
Als deutscher Seeoffizier in einem NATO-Stab
71–77
Jürgen Rhades
Als ich dereinst ein kleiner Fähnrich war
78–85
Peter Krüger
Porträt einer Marinestadt: Kiel – Stadt an der Förde
86–92
Gerd-Dietrich Schneider
Blick in die Handelsschiffahrt
94–102
Horst Heinl
Handelsmarine – Bundesmarine: Partnerschaft auf See und an Land
103–108
Aus der Chronik der Marine 1956 – 1976
109–115
Gliederung und Besetzung der Führungsspitze der Marine (auch Zurruhesetzungen, Versetzungen/Ernennungen, Beförderungen)
116–117
Gliederung der See- und Seeluftstreitkräfte (auch Stapelläufe, Indienststellungen, Außerdienststellungen)
118–120
Dienstgrad-, Laufbahn- und Tätigkeitsabzeichen. Laufbahn- und Sonderausbildungsabzeichen der Marine.
122
Kommando- und Erkennungszeichen. Brustabzeichen für Spezialisten der Marine. Besondere Leistungsabzeichen.
123
Schiffs-, Flugzeug- und Waffenlisten (Stand: 1. Oktober 1975)
124–138
Schiffsskizzen
139–147
Flugzeugskizzen
148–149
Jahrbuch der Marine, Folge 12
Jürgen Rhades (Hrsg.): Jahrbuch der Marine, Folge 12. Wehr & Wissen, Koblenz/Bonn 1976, ISBN 3-8033-0257-9.
Auf dem inneren Titelblatt wird der Band der Folge 12 mit der Jahreszahl „1976/77“ versehen.
Die in den ersten 11 Folgen am Ende der Jahrbücher überwiegend zusammengefasst gedruckten Werbeanzeigen sind von Folge 12 an in ihrer Mehrzahl über die Artikel des Buches verstreut.
Gliederung und Besetzung der Führungsspitze der Marine (auch Zurruhesetzungen, Versetzungen/Ernennungen, Beförderungen)
150
Gliederung der See- und Seeluftstreitkräfte (auch Stapelläufe, Indienststellungen, Außerdienststellungen)
151–153
Schiffs-, Flugzeug- und Waffenlisten (Stand: 1. Oktober 1976)
154–155
Schiffsskizzen
156–163
Flugzeugskizzen
164–165
Schiffs-, Flugzeug- und Waffenlisten
166–177
Kommando- und Erkennungszeichen. Brustabzeichen für Spezialisten der Marine. Besondere Leistungsabzeichen.
178
Dienstgrad-, Laufbahn- und Tätigkeitsabzeichen. Laufbahn- und Sonderausbildungsabzeichen der Marine.
179
Jahrbuch der Marine, Folge 13
Jürgen Rhades (Hrsg.): Jahrbuch der Marine, Folge 13. Wehr & Wissen, Koblenz/Bonn 1978, ISBN 3-8033-0275-7.
Auf dem inneren Titelblatt wird der Band der Folge 13 mit der Jahreszahl „1978“ versehen.
Aus dem Vorwort des Herausgebers:
„1978 erscheint das Jahrbuch der Marine nunmehr zum 13. Male in ununterbrochener Folge. Es ist damit, ohne Übertreibung, zum Spiegelbild des Werdens und Wachsens unserer Marine geworden. Doch will dieses Buch mehr sein als nur eine aktuelle und auf das jeweilige Jahr bezogene Dokumentation dieser Teilstreitkraft.“
– Jürgen Rhades
Autor
Inhalt
Seiten
Jürgen Rhades
Vorwort des Herausgebers
11
Jürgen Voßberg
Gedanken zur neuen Form der Bordorganisation auf Kampfschiffen und -booten