Die Hochschule für Philosophie München (HFPH) ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Gesellschaft Jesu.
Die Hochschule in der Kaulbachstraße in München liegt in unmittelbarer Nähe der Staatsbibliothek München und der Ludwig-Maximilians-Universität. Studiengänge der Philosophie können mit Bachelor und Master abgeschlossen werden, auch Promotion und Habilitation sind möglich. Daneben gibt es verschiedene Weiterbildungsangebote.
An der HFPH unterrichten 10 Professorinnen und Professoren,[3] hinzu kommen wissenschaftliche Mitarbeiter und Lehrbeauftragte.
Gemäß der Satzung[4] sind Ziel und Aufgabe der Hochschule für Philosophie München:
Die Hochschule wurde 1925 von dem späteren Kardinal Bea als Berchmanskolleg in Pullach bei München gegründet. Der Name stammte von dem 1621 verstorbenen und 1888 heiliggesprochenen flämischen Jesuitenstudenten Jan Berchmans. Das Berchmanskolleg war ursprünglich ein der Ausbildung der Jesuiten gewidmetes Studienhaus, in dem die Studenten und Dozenten der Gesellschaft Jesu wohnten und lebten. In diesem Ordenshaus fanden zugleich die auf das Theologiestudium ausgerichteten philosophischen Vorlesungen statt. Bereits in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens erreichte die Ordenshochschule einen hervorragenden wissenschaftlichen Ruf als philosophische Ausbildungsstätte.
In der Zeit des Nationalsozialismus war das Berchmanskolleg ein Treffpunkt der Widerstandskämpfer des Kreisauer Kreises. Eine 1997 angebrachte Gedenktafel am Eingang der heutigen Ordensniederlassung in der Münchner Kaulbachstraße erinnert noch heute an die Jesuiten Augustin Rösch, Rupert Mayer, Lothar König und Alfred Delp.[5]
Schon ab 1945 hat die Ordenshochschule alljährlich einige nicht dem Orden angehörende Studenten aufgenommen.
Im Jahre 1971 wurde die Hochschule von Pullach nach München verlegt. Dem Geiste des II. Vatikanischen Konzils entsprechend, öffnete sich die Hochschule allen Studierenden, ungeachtet der Religionszugehörigkeit. Seitdem wird der Name Berchmanskolleg nur für die Ordensniederlassung in der Münchner Kaulbachstraße verwendet. Die Pullacher Gebäude beherbergen heute die erzbischöflichen Tagesheimschulen Pullach.
Die philosophische Tradition der Hochschule war bis in die 1970er Jahre vom Denken der Neuscholastik geprägt. Man orientierte sich vor allem an der Schule des Thomas von Aquin und anderer Klassiker des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Die Zeit ab 1938 gilt als ihre klassische Periode. Hier stand die Hochschule unter dem Einfluss von drei Professoren, die als das „Pullacher Dreigestirn“ galten: Josef de Vries (1898–1989), der vor allem Erkenntnistheorie, aber auch nahezu alle anderen Fächer dozierte und über 30 Jahre der Dekan der Fakultät war, Walter Brugger (1904–1990), der das bekannte „Philosophische Wörterbuch“ herausgab und eine große „Summe einer philosophischen Gotteslehre“ verfasste, und Johannes B. Lotz (1903–1992), der sich darum bemühte, die Philosophie der Neuscholastik mit dem Denken Martin Heideggers zu vermitteln.[6]
Mit der Emeritierung der drei verschwand ab den 1970er Jahren zunehmend die Vorherrschaft des scholastischen Erbes, und es erfolgte eine verstärkte Auseinandersetzung mit der Gegenwartsphilosophie wie der Phänomenologie, der Existenzphilosophie, der sprachanalytischen Philosophie und der Philosophie des Geistes.
Heute zählen zu den Forschungsschwerpunkten[7] u. a. die Philosophische Anthropologie und Philosophie des Geistes, Praktische Philosophie und angewandte Ethik sowie Religionsphilosophie und Philosophische Gotteslehre. Die HFPH verfügt über verschiedene Forschungseinrichtungen:
Diese Schwerpunkte werden durch das Third-Mission-Institut „Zentrum für Globale Fragen“[15] (Gründung: 1971, als "Institut für Gesellschaftspolitik") ergänzt.
An der Hochschule können die folgenden Studiengänge belegt werden:
Im Bereich der Weiterbildung hat die Hochschule folgende Angebote:
Darüber hinaus bietet die Hochschule das Zertifikat Modulstudium „Philosophicum“ (60–80 ECTS)[24], das in einem Zeitrahmen von 1 bis 3 Jahren studiert werden kann, sowie die studienbegleitenden Zertifikate „Philosophie und Leadership“[25] und „Globale Solidarität“[26] an. Über die Kooperation „Modulstudien Philosophie“[27] können Studierende der TUM an der HFPH ECTS-Punkte in Philosophie erwerben.
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48.1489211.58329Koordinaten: 48° 8′ 56,1″ N, 11° 34′ 59,8″ O