Der Große Preis der USA 1973 (offiziell XVI United States Grand Prix) fand am 7. Oktober auf dem Watkins Glen Grand Prix Race Course in Watkins Glen statt und war das fünfzehnte und letzte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973.
Berichte
Hintergrund
Der Große Preis der USA sollte der 100. und letzte Grand Prix des bereits zum dritten Mal als Weltmeister feststehenden Jackie Stewart werden. Mit Spannung wurde das Duell um den zweiten Platz zwischen Emerson Fittipaldi und François Cevert sowie der Ausgang der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft erwartet. Lotus und Tyrrell hatten in diesem Fall noch Titelchancen.
Einige Teams reisten mit drei Fahrzeugen an. McLaren setzte erneut auf Jody Scheckter und bei Tyrrell wurde Chris Amon wie bereits beim Großen Preis von Kanada zwei Wochen zuvor als dritter Fahrer engagiert. Shadow meldete einen dritten Werkswagen für Brian Redman, der somit zu seinem einzigen Grand-Prix-Einsatz in diesem Jahr kam. Jochen Mass hingegen absolvierte bereits seinen dritten Einsatz am Steuer eines zusätzlichen Surtees. Clay Regazzoni kehrte ins B.R.M.-Werksteam zurück. Am Steuer des dritten Werks-Brabham wurde Rolf Stommelen von John Watson vertreten.
Den Platz im zweiten Wagen von Frank Williams erhielt an diesem Wochenende der ehemalige Ferrari-Stammpilot Jacky Ickx.
Training
Trotz eines Unfalls fuhr Ronnie Peterson im Freitags-Training die schnellste Rundenzeit, blieb als einziger Fahrer unter 1:40 Minuten und demonstrierte damit seine Ambitionen, die neunte Pole-Position des Jahres zu erreichen, was damals einen Rekord darstellte.
Während des Trainings am Samstagvormittag verunglückte François Cevert bei hoher Geschwindigkeit. Er kollidierte mit den Leitplanken und war sofort tot.[1] Aufgrund dieser traurigen Nachricht sank die Motivation der übrigen Fahrer, sodass niemand mehr die von Peterson am Vortag aufgestellte Rundenbestzeit unterbot und der Schwede tatsächlich erneut den ersten Startplatz erreichte. Neben ihm startete Carlos Reutemann aus der ersten Reihe. Dahinter teilten sich Emerson Fittipaldi und James Hunt die zweite Reihe.[2]
Rennen
Das Team Tyrrell entschied, aus Respekt vor seinem tödlich verunglückten Fahrer Cevert die beiden verbliebenen Wagen von Stewart und Amon vom restlichen Rennwochenende zurückzuziehen. Damit war die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft automatisch zugunsten von Lotus entschieden.
Peterson setzte seine Pole in eine Führung um, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Dahinter überholte Hunt in der fünften Runde Reutemann und nahm den zweiten Platz ein. Denis Hulme gelangte an Mike Hailwood und Emerson Fittipaldi vorbei auf den vierten Rang.
Peterson konnte sich während des gesamten Rennens nicht wesentlich von Hunt absetzen. Reutemann folgte hingegen mit deutlichem Abstand. Fittipaldi fiel durch einen Boxenstopp zurück, den er einlegen musste, nachdem er seine Reifen bei einem abrupten Bremsmanöver beschädigt hatte. Dieses war nötig gewesen, um dem sich drehenden Scheckter auszuweichen.
Bis zuletzt sah Hunt Chancen auf den Sieg, kreuzte jedoch letztendlich knappe sechs Zehntelsekunden hinter Peterson die Ziellinie.[3]
Meldeliste
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Zeit
|
Ø-Geschwindigkeit
|
Start
|
01
|
Schweden Ronnie Peterson
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:39,657
|
196,261 km/h
|
01
|
02
|
Argentinien Carlos Reutemann
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:40,013
|
195,563 km/h
|
02
|
03
|
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:40,393
|
194,822 km/h
|
03
|
04
|
Frankreich François Cevert
|
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
|
1:40,444
|
194,723 km/h
|
DNS
|
05
|
Vereinigtes Konigreich James Hunt
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:40,520
|
194,576 km/h
|
04
|
06
|
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart
|
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
|
1:40,635
|
194,354 km/h
|
05
|
07
|
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:40,844
|
193,951 km/h
|
06
|
08
|
Vereinigte Staaten Peter Revson
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:40,895
|
193,853 km/h
|
07
|
09
|
Neuseeland Denis Hulme
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:40,907
|
193,830 km/h
|
08
|
10
|
Brasilien 1968 Carlos Pace
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:41,125
|
193,412 km/h
|
09
|
11
|
Sudafrika 1961 Jody Scheckter
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:41,321
|
193,038 km/h
|
10
|
12
|
Italien Arturo Merzario
|
Italien Ferrari
|
1:41,455
|
192,783 km/h
|
11
|
13
|
Neuseeland Chris Amon
|
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
|
1:41,679
|
192,358 km/h
|
12
|
14
|
Vereinigtes Konigreich Brian Redman
|
Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford
|
1:42,247
|
191,290 km/h
|
13
|
15
|
Frankreich Jean-Pierre Beltoise
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:42,417
|
190,972 km/h
|
14
|
16
|
Schweiz Clay Regazzoni
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:42,468
|
190,877 km/h
|
15
|
17
|
Deutschland Jochen Mass
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:42,517
|
190,786 km/h
|
16
|
18
|
Frankreich Jean-Pierre Jarier
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:42,752
|
190,350 km/h
|
17
|
19
|
Vereinigtes Konigreich Graham Hill
|
Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford
|
1:42,848
|
190,172 km/h
|
18
|
20
|
Neuseeland Howden Ganley
|
Vereinigtes Konigreich Iso-Ford
|
1:43,166
|
189,586 km/h
|
19
|
21
|
Vereinigte Staaten George Follmer
|
Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford
|
1:43,387
|
189,180 km/h
|
20
|
22
|
Osterreich Niki Lauda
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:43,543
|
188,895 km/h
|
21
|
23
|
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
|
Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford
|
1:43,650
|
188,700 km/h
|
22
|
24
|
Belgien Jacky Ickx
|
Vereinigtes Konigreich Iso-Ford
|
1:43,885
|
188,274 km/h
|
23
|
25
|
Vereinigtes Konigreich John Watson
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:43,887
|
188,270 km/h
|
24
|
26
|
Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:44,478
|
187,205 km/h
|
25
|
27
|
Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:45,032
|
186,218 km/h
|
26
|
28
|
Liechtenstein 1937 Rikky von Opel
|
Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford
|
1:45,441
|
185,495 km/h
|
27
|
Rennen
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams. Es zählten nur die besten sieben Ergebnisse aus den ersten acht Rennen und die besten sechs aus den letzten sieben Rennen. Streichresultate sind in Klammern gesetzt.
Fahrerwertung
Konstrukteurswertung
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1973: Ein US-Grand-Prix für die Ewigkeit. Abgerufen am 29. April 2024.
- ↑ „Training“ (Memento vom 11. September 2011 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)
- ↑ Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 29. April 2024.