Der SeehafenMedcenter Container Terminal (Medcenter oder kürzer MCT; Betreiber Contship Italia) ist der größte Containerhafen Italiens und war 2022 – gemessen am TEU-Umschlag – der neuntgrößte Containerhafen in Europa.[2] Er wurde in den 1970er Jahren für ein damals geplantes, jedoch nie gebautes Stahlwerk gebaut und blieb infolgedessen zunächst bedeutungslos. Anfang der 1990er Jahre wurde er schließlich zum Containerhafen umgebaut.
Negativ bekannt wurde der Hafen 2006, als die italienische Polizei in einem Bericht die Vermutung äußerte, dass 80 % des aus Kolumbien kommenden Kokains nach Europa über Gioia Tauro laufen. Ebenso soll er ein Umschlagsplatz für illegalen Waffenhandel sein. Bekannt ist außerdem, dass die ’Ndrangheta, eine große Mafia-Organisation, den Hafen seit Jahrzehnten infiltriert hat.[3] Unter anderem nutzt die 'Ndrangheta den Hafen zum Umschlag von Giftmüll, bei dessen illegaler Entsorgung sie europaweit tätig ist.[4]
In Gioia Tauro sind Öl- und Lebensmittelhersteller ansässig. Außerdem gibt es im Ort ein Einkaufszentrum sowie mehrere Hotels.
Söhne und Töchter der Stadt
Pino Arlacchi (* 1951), italienischer Soziologe, Politiker und Autor
↑Martin Gropp: Über die Ozeane kommt der Wohlstand in die Welt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Oktober 2023, S. 26.
↑Abschlussbericht der Commissione parlamentare di inchiesta sul fenomeno della criminalità organizzata mafiosa o similare („Commissione parlamentare antimafia“) vom 19. Februar 2008, S. 89–100 (Kapitel Gioia Tauro, Porto Franco) sowie S. 232, 234 und 240.
↑Korrupte Geschäfte in Italien. In: Saarbrücker Zeitung vom 8. Januar 2018, S. A8.