Nachbarorte von Gierów sind im Nordosten Wierzbna (Würben), im Südwesten Strzegów (Striegendorf), im Südwesten Jagielnica (Alt Jägel) und im Westen Karnków (Arnsdorf).
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Gührau ab 1816 zum Landkreis Grottkau, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, eine Brennerei, ein Wirtshaus sowie 60 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Gührau 312 Bewohner, davon 149 katholisch.[4] 1855 waren es 333 Bewohner. Ab 1858 war das Rittergut im Besitz der Familie Pohl. 1865 bestanden im Ort 25 Gärtner- und elf Häuslerstellen sowie ein Schloss und eine Brennerei.[5] 1874 gelangte Gührau an den neu gebildeten Amtsbezirk Striegendorf, der die Landgemeinden Gührau, Niclasdorf, Striegendorf und Würben und die Gutsbezirke Gührau, Niclasdorf, Striegendorf und Würben umfasste.[6] 1885 zählte Giersdorf 220 Einwohner.[7] 1933 wurden in Gührau 239, und 1939 200 Einwohner gezählt.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Gührau 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Gierów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht vorher geflohen war, weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1950 wurde Gierów der Woiwodschaft Opole, 1999 dem neu gegründeten Powiat Brzeski zugeordnet.
Sehenswürdigkeiten
Das Schloss Gührau wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und 1960 umgebaut. Das zweistöckige Gebäude auf rechteckigen Grundriss besitzt ein Mansarddach und am Hauptportal ein Säulenportikus.[8]
Umgeben ist das Schloss von einem Landschaftspark, der seit 1983 unter Denkmalschutz steht.[9]
Literatur
G. Wilczek: Gruß aus dem Grottkauer Lande. Bundesverband der Grottkauer e. V. – Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau/Oberschlesien. 1996, S. 49.
↑Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 199 und 357.
↑Heinrich Adamy: Die schlesischen Ortsnamen. Ihre Entstehung und Bedeutung – Ein Bild aus der Vorzeit. Priebatsch, Breslau 1889, S. 17
↑Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 192