Fritz Kampers war der Sohn eines Münchener Hotelbesitzers, verbrachte seine frühe Kindheit in Garmisch-Partenkirchen und besuchte ein Internat im oberbayerischen Weilheim. Nach dem Realschulabschluss absolvierte er eine kaufmännische Lehre in einer Münchener Textilhandlung und nahm gleichzeitig Schauspielunterricht bei Richard Stury, der als Präsident der Münchener Versuchsbühne vorsaß. Nach Auftritten an kleinen Münchener Vorstadtbühnen wie dem Alhambratheater tingelte er durch die Provinz und fand schließlich Engagements in Alzey, Karlsruhe, Luzern, Sondershausen, Helmstedt und Aachen. Während des Ersten Weltkrieges diente er als Kavallerist an der Ostfront, wurde verwundet, entlassen und schloss sich den Fronttheatern in Warschau und Łódź an.
Während eines 1917 begonnenen Engagements am Münchner Volkstheater lernte Fritz Kampers den Regisseur Franz Seitz kennen, der ihm einige Filmengagements verschaffte. Auch als Filmregisseur trat er zwischen 1917 und 1920 in Erscheinung. In Der Volkstyrann spielte unter seiner Leitung der berühmte Kollege Albert Steinrück die Hauptrolle. 1920 ging er nach Berlin, wo er als Schurkendarsteller ein Jahr lang für Gustav Althoffs Filmgesellschaft arbeitete und gleichzeitig an Bühnen wie dem Kleinen Schauspielhaus, dem Lessingtheater, dem Deutschen Theater und dem Revuetheater „Admiralspalast“ auftrat. Populär wurde Kampers auch als Kabarettist; zeitweilig gehörte er dem Ensemble von Trude Hesterbergs politisch-literarischem Kabarett „Die Wilde Bühne“ an.
Mitte der 1920er Jahre wechselte Fritz Kampers das Rollenfach und spielte als komischer Charakterdarsteller kernige Originale und fesche Soldaten und Offiziere, oft mit bajuwarischem Einschlag. Das Sympathische dieser Typen, die er bis zum Ende seiner Filmlaufbahn mit Erfolg verkörperte, bestand in dem scheinbaren Gegensatz von urwüchsiger Robustheit und Ungeschliffenheit einerseits – Kampers’ Gesten waren sparsam, seine kurzen Sätze warf er trocken und fast absichtslos hin – und Witz, Pfiffigkeit und unvermuteter Tiefe andererseits.
Auch im Nachkriegsfilm fand Fritz Kampers bald wieder Beschäftigung mit Nebenrollen in Filmen wie Sensation im Savoy und Schwarzwaldmädel (1950).
Fritz Kampers war einer der aktivsten Darsteller des deutschen Films. Zwischen 1918 und 1950 hat er in mehr als 260 Filmen mitgewirkt, das ist jeder 17. Film, der in diesem Zeitraum produziert wurde.
Seine Ruhestätte befindet sich auf dem Evangelischen Friedhof in Neubeckum.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H–L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 295 f.