Im Jahr 2007 gründeten Henrik Fisker und Bernhard Koehler Fisker Automotive. Das Unternehmen produzierte den Fisker Karma, eines der weltweit ersten serienmäßigen Luxus-Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge, das 2008 debütierte und 2011 erstmals ausgeliefert wurde.[8] Die Produktion wurde 2012 aufgrund des Konkurses seines Batterielieferanten A123 Systems eingestellt, nachdem etwa 2.000 der Fahrzeuge weltweit verkauft worden waren. Im Jahr 2014 wurden die Vermögenswerte von Fisker Automotive von der Wanxiang Gruppe gekauft, die ihr neues Unternehmen in Karma Automotive umbenannte. Henrik Fisker behielt die Marke Fisker.[9]
Fisker Inc.
Am 3. Oktober 2016 gab der Vorsitzende und CEO Henrik Fisker die Gründung von Fisker Inc. bekannt, einem neuen Automobilhersteller, der Elektrofahrzeuge mit größerer Reichweite, autonomem Fahrverhalten und fortschrittlicher Batterietechnologie entwerfen will, mit Geeta Fisker als Präsidentin und CFO.[10] Fisker erklärte erstmals im Juli 2016, dass er plane, ein voll vernetztes Elektroauto mit autonomen Fahreigenschaften und einem ästhetisch ansprechenden Aussehen zu entwerfen und bereits seit zwei Jahren daran arbeite. Am 31. Oktober 2016 veröffentlichte Fisker Inc. das Design und die Spezifikationen des kommenden Elektrofahrzeugs, des Fisker EMotion.
Im November 2017 kündigte das Unternehmen die Entwicklung des Orbit an, eines vollständig autonomen, vernetzten, elektrischen Shuttles, das intelligente Städte, öffentliche Flughäfen und Campusse bedienen soll.[11] In diesem Monat gab Fisker Inc. bekannt, dass es Patente auf flexible Festkörperbatterie-Designs angemeldet hat, wobei die Batterien voraussichtlich um 2020 in Massenproduktion hergestellt werden sollen.[12]
Im September 2018 gab das Unternehmen bekannt, die es an der finalen Zusammensetzung einer Festkörperbatterie arbeitet, die ab 2020 in Elektroautos eingesetzt werden soll und eine Reichweite von 900 Kilometern bieten soll.[13]
Im September 2018 kündigte das Unternehmen die Entwicklung eines vollelektrischen SUVs für den Massenmarkt an. Im September 2019 wurde bekannt gegeben, dass Fisker Inc. eine Partnerschaft mit dem Schauspieler Nikolaj Coster-Waldau eingeht, der Henrik Fisker als Partner und Nachhaltigkeitsberater zur Seite stehen wird.[14]
Am 8. Juli 2020 gab das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde der Serie C in Höhe von 50 Millionen Dollar bekannt, die von Moore Strategic Ventures, dem privaten Investitionszweig von Louis Moore Bacon, finanziert wurde. Der Erlös wird in die nächste Phase der Konstruktionsarbeiten für den vollelektrischen Fisker Ocean fließen, der 2022 auf den Markt kommen soll. Am 13. Juli 2020 kündigte Henrik Fisker an, dass Fisker Inc. einen Börsengang an der New Yorker Börse durch eine Fusion mit der Zweckgesellschaft Spartan Energy Acquisition Corp. durchführen wird, die von der Private-Equity-Firma Apollo Global Management unterstützt wird. Das Geschäft bewertet Fisker Inc. mit 2,9 Milliarden US-Dollar. Der Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal 2020 erwartet. Der Erlös soll dazu verwendet werden, den Fisker Ocean bis Ende 2022 auf den Markt zu bringen.[15][16]
Am 30. Juli 2020 kündigte das Unternehmen ein Vier-Fahrzeug-Portfolio bis 2025 an. Zum Fisker Ocean werden eine Sportlimousine, die auf dem zuvor angekündigten Fisker Emotion-Konzept basiert, ein coupéähnliches SUV und ein Lifestyle-Pickup-Truck hinzukommen. Alle werden Elektrofahrzeuge sein.[17][18] Am 30. Juli gab das Unternehmen bekannt, dass es Reservierungen für 7.062 Fisker Ocean SUVs hat.[19]
Im März 2021 hat Fisker Inc. bekanntgegeben, dass die Entwicklung von Festkörperbatterien gestoppt wurde.[22]
Im November 2022 startete die Produktion des Fisker Ocean bei Magna, einem in Österreich ansässigen Hersteller, der sich auf Auftragsfertigung spezialisiert hat.[23]
Im Dezember 2023 wurde bekannt, dass anstatt der geplanten 43.000 Fahrzeugen für 2023 bis dato lediglich ungefähr 10.000 Fahrzeuge produziert wurden und dass aufgrund von einem Liquiditätsengpass die Produktion weiter gedrosselt wird.[6]
Im März 2024 gab Fisker Inc. aufgrund eines Nettoverlustes von über 463 Millionen Dollar im Jahr 2023 bekannt, dass das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten steckte und nicht über die notwendigen Mittel verfügte, um den Betrieb im kommenden Jahr aufrechtzuerhalten. Aus diesem Grund reduzierte das Unternehmen seine Belegschaft um 15 % und pausierte die Entwicklung des Pear compact EV. Fisker verhandelte daraufhin mit Nissan über eine Finanzspritze in Höhe von 400 Millionen Dollar (um Barmittel zu generieren oder Kosten zu senken) im Austausch für den Zugang zur Pick-up-Plattform des Fisker Alaska.[24][25]
Am 13. März 2024 berichtete das Wall Street Journal, dass Fisker den Finanzberater FTI Consulting und die Anwaltskanzlei Davis Polk beauftragt hat, an einer möglichen Insolvenzanmeldung zu arbeiten.[26]
Am 26. März 2024 begann die New York Stock Exchange das Delisting der Fisker-Aktie, nachdem der Wert auf 9 Cent pro Aktie gefallen ist.[27]
Im Mai 2024 beantragte die Fisker GmbH, Österreich-Tochter von Fisker Inc., ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung.[28]
Im Juni 2024 hat das amerikanische Stammunternehmen Fisker Inc. die Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet.[7]
Modelle
Fisker EMotion
Der Fisker EMotion ist eine 2017 vorgestellte Sportlimousine und sollte das erste Elektroauto von Fisker werden. Der EMotion sollte mit einer neuartigen Festkörperbatterie ausgestattet sein. 2021 wurde die Entwicklung aufgegeben.[22]
Der Fisker Alaska ist ein elektrisch angetriebener Pick-up, der im August 2023 vorgestellt wurde.[34] Im Januar 2024 wurde bekanntgegeben, dass der Wagen außerhalb Nordamerikas als Fisker Kayak vermarktet werden soll.[35] Die Serienfertigung soll im ersten Quartal 2025 beginnen.[36]
Fisker Ronin
Ebenfalls im August 2023 präsentierte Fisker den elektrisch angetriebenen Sportwagen Ronin, der in einer limitierten Stückzahl von 999 Einheiten gefertigt werden sollte. Er ist ein Cabriolet mit Klappdach.[37]
↑Ben Klayman: Electric car maker Fisker to go public through SPAC deal at $2.9 billion valuation. In: Reuters. 13. Juli 2020 (reuters.com [abgerufen am 20. September 2020]).
↑Sean McLain and Soma Biswas: WSJ News Exclusive | Electric-Vehicle Startup Fisker Prepares for Possible Bankruptcy Filing. In: WSJ. (wsj.com [abgerufen am 16. März 2024]).
↑Holger Wittich, Uli Baumann, Thomas Harloff, Gregor Hebermehl: Neuer Name für den E-Pick-up. In: auto-motor-und-sport.de. 22. Januar 2024, abgerufen am 23. Januar 2024.