Einem breiten Publikum wurde Jäckel vor allem durch seine Beiträge zur Forschung zur Person Adolf Hitler bekannt. Als bahnbrechend gilt sein 1969 erschienenes Buch Hitlers Weltanschauung. Sein Buch Frankreich in Hitlers Europa. Die deutsche Frankreichpolitik im 2. Weltkrieg ist auch heute noch das Standardwerk zur deutschen Frankreichpolitik im Zweiten Weltkrieg.
In der von Jäckel und Axel Kuhn herausgegebenen Quellensammlung Hitler. Sämtliche Aufzeichnungen 1905–1924 aus dem Jahr 1980 stellen von insgesamt 694 Dokumenten 76 Dokumente (ca. zehn Prozent) Fälschungen von Konrad Kujau dar, die Jäckel erworben hatte. Da sie aber oft nur einige Zeilen enthalten, machen die gefälschten Dokumente weniger als vier Prozent des Umfangs der Gesamtdokumente aus.[5] Sie waren teilweise mit ebenfalls gefälschten Begleitschreiben der Reichsleitung der NSDAP versehen. Im Vorwort der Sammlung wird von „besonders wertvollen Schriftstücken“ und von fünfzig „teils besonders aufschlussreichen“ Dokumenten aus Privatbesitz gesprochen.[6] Darunter sind Kriegsgedichte, die Hitler entweder selber verfasst oder nach Vorlagen abgeschrieben haben sollte. Eines der Gedichte erschien suspekt, weil es als erst 1936 verfasst galt. Daraufhin veröffentlichte Jäckel eine Warnung, dass einzelne Dokumente gefälscht oder zumindest zweifelhaft seien. Nach Aufdeckung der Affäre um die Hitler-Tagebücher, die Jäckel ebenfalls angeboten worden waren und die er anfangs für authentisch hielt, trat Jäckel als Zeuge auf.[7] In einer anschließenden Veröffentlichung, die den Sachverhalt der Fälschungen beleuchtete, bezeichneten Jäckel und Axel Kuhn die in der Quellensammlung enthaltenen gefälschten Dokumente allerdings als überwiegend trivial und ohne neue wissenschaftliche Erkenntnismöglichkeit.[8][9]
Jäckel gehörte zu den sogenannten Intentionalisten, das heißt, er war überzeugt, dass die Verbrechen im Nationalsozialismus auf Entscheidungen und Befehle Hitlers zurückgingen und aus bewusstem Handeln resultierten.
Im Historikerstreit des Jahres 1986 war Jäckel ein Verfechter der Beispiellosigkeit der Shoa (Jäckel vermied den Begriff „Holocaust“). Vergleiche mit dem Völkermord an den Armeniern 1915 oder den Indianerkriegen sah er als Relativierung der Shoa an. Zu den Unterschieden zwischen dem „Mord an den europäischen Juden“ und den Massakern an Armeniern gab er an, dass letztere „eher von Morden begleitete Evakuierungen“ gewesen seien und nur „im eigenen Lande“ – damit meinte er das Osmanische Reich – geschehen seien.[10] Jäckel erklärte im Zusammenhang der Diskussion um ein Mahnmal der Bundesrepublik für die im Holocaust ermordeten europäischen Roma, es habe zwar eine „schreckliche Verfolgung der Zigeuner“ sowohl in Deutschland als auch in den von Deutschland besetzten Gebieten gegeben, es „verbiete sich“ aber die Gleichsetzung dieser Verfolgung mit dem Genozid an der jüdischen Minderheit.[11]
Jäckel sprach sich gegen eine Pauschalverurteilung von DDR-Bürgern in Funktionen aus, einschließlich ehemaliger Mitarbeiter des MfS, und forderte stattdessen, ähnlich wie bei der Entnazifizierung nach 1945 zu fragen, „was jemand in dieser Funktion getan hat“.[12]
Jäckel starb am 15. August 2017 im Alter von 88 Jahren in der Max Grundig Klinik Bühlerhöhe und wurde am 23. August 2017 auf dem Birkacher Friedhof beigesetzt.[13]
In der britischen Fernsehserie Hitler zu verkaufen, die auf dem Sachbuch Selling Hitler von Robert Harris beruht, wird Jäckel von dem britischen Schauspieler John Golightly dargestellt.
Schriften (Auswahl)
Experimentum rationis. Christentum und Heidentum in der „Utopia“ des Thomas Morus.DNB480577277 (Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1955).
Frankreich in Hitlers Europa. Die deutsche Frankreichpolitik im 2. Weltkrieg. DVA, Stuttgart 1966, DNB457085479 (Zugl.: Kiel, Univ., Habil.-Schr., 1961).
Hitlers Weltanschauung. Entwurf einer Herrschaft. Wunderlich, Tübingen 1969. Häufige Neuauflagen, zuletzt DVA, Stuttgart 1991, ISBN 3-421-06083-5.
mit Jürgen Rohwer (Hrsg.): Der Mord an den Juden im Zweiten Weltkrieg. Entschlussbildung und Verwirklichung. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1985, ISBN 3-421-06255-2.
Hitlers Herrschaft. Vollzug einer Weltanschauung. 4. Auflage, DVA, Stuttgart 1999, ISBN 3-421-06254-4 (Erstausgabe Stuttgart 1986).
mit Lea Rosh: Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Hoffmann und Campe, Hamburg 1990, ISBN 3-455-08358-7.
Das deutsche Jahrhundert. Eine historische Bilanz. DVA, Stuttgart 1996, ISBN 3-421-05036-8; Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-596-13944-9.
Der Tisch der Dreizehn. Eine Geschichte. Steinkopf, Stuttgart 2009, DNB992052572 (keine ISBN).
Peter Graf Kielmansegg: Eberhard Jäckel (29.6.1929 – 16.8.2017). In: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für das Jahr 2017. Heidelberg 2018, S. 374–380 (online).
Gegen die Gleichsetzung. Der Historiker äußert sich im Gespräch mit Harald Biskup über ein Berliner Denkmal für im Holocaust ermordete Roma und Sinti. In: ksta. 22. August 2002 (ksta.de).
Eberhard Malinovo Sankt Eberhard Gundi Eberhard Eberhard I. (Württemberg, Herzog) Eberhard von Biburg Eberhard von Regensberg WP Eberhard Eggers Eberhard Harnoncourt August Gottlob Eberhard Eberhard II. (Württemberg, Graf) Silke Eberhard Eberhard Freiherr von Scheurl Eberhard Gockel Eberhard (Franken) Eberhard Hopf Eberhard Windeck Eberhard Friedberger Kaspar Eberhard Eberhard von Rohrdorf Eberhard Kneisl Eberhard Gerstel Eberhard Rothfuß Eberhard Steger Eberhard von Danckelman Eberhard von Neisse Friedrich Eberhard von Rochow Eberhard Heß Eberhard Haußmann Eberhard Ludwig (Württemberg) …
Eberhard Bidembach der Jüngere Eberhard Emminger Hans-Eberhard Piepho Eberhard Dall’Asta Karl Eberhard Eberhard Rinne Eberhard Anckelmann Eberhard von Monheim Eberhard Deutschmann Eberhard Binder (Grafiker) Sylvius Eberhard von Franckenberg Eberhard Blum Eberhard von Attendorn Eberhard W. Kornfeld Eberhard von der Recke (Politiker) Eberhard Seidel (Journalist) Eberhard Preußner Ernest Eberhard Braun Horst-Eberhard Richter Eberhard Koebel Johann Eberhard Neidhardt Eberhard Schröder Eberhard Feess Else Eberhard-Schobacher Eberhard Groß Eberhard Kausel Hans J. Müller-Eberhard Eberhard III. (Württemberg, Graf) Eberhard Gottlieb Graff Eberhard von Bodenhausen Eberhard Hillebrand Eberhard Ludwig Baring Eberhard Becker (Geistlicher) Eberhard von Hodenberg Friedrich Eberhard Eberhard I. (Württemberg, Graf) Johann Peter Eberhard Eberhard Welty Markus H. Eberhard Eberhard Robke Eberhard-Schöck-Stiftung Eberhard Grube Eberhard Neubert Eberhard I. von Kapellen Karl-Eberhard Schorr Eberhard König Eberhard von Kumbd Domkirche St. Eberhard (Stuttgart) Eberhard von Weyhe Eberhard (Naumburg-Zeitz) Eberhard Junkersdorf Barbara Eberhard-Halter Eberhard Bidembach Eberhard von Claer Eberhard