Das Angerdorf Birawa liegt acht Kilometer südlich von der Kreisstadt Kędzierzyn-Koźle(Kandrzin-Cosel) und 48 Kilometer südöstlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Birawa liegt am rechten Ufer der Oder. Durch den Ort fließt die Birawka, ein rechter Zufluss der Oder.
Ortsteile
Ortsteile von Birawa sind Kąt(Kolonie Ecke) und Utrata(Oderfähre).
Nachbarorte
Nachbarorte von Bierawa sind im Norden Alt Cosel(Stare Koźle), im Süden Libischau(Lubieszów ) und im Westen auf der gegenüberliegenden Oderseite Czissek(Cisek).
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde der Ort 1308 als Berawa.[2]
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Birawa ab 1818 zum Landkreis Cosel im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, eine katholische Kirche, eine katholische Schule, eine Mühle, eine Brauerei, eine Brennerei, ein Kalkofen sowie 137 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Birawa 118 Menschen, davon 16 evangelisch und 3 jüdisch.[2] 1865 hatte der Ort 9 Bauern, 53 Gärtner, 55 Häusler.[3] 1874 wurde der Amtsbezirk Slawentzitz gegründet, welcher die Landgemeinden Alt Cosel, Birawa, Brzezetz, Goschütz, Jacobswalde, Kandrzin-Pogorzelletz, Klein Althammer, Lenartowitz, Libischau, Medar-Blechhammer, Miesce, Ortowitz, Sackenhoym, Slawentzitz und Slawentzitz Kolonie und die Gutsbezirke Alt Cosel, Birawa, Brzezetz, Goschütz, Jacobswalde, Kandrzin-Pogorzelletz, Klein Althammer, Lenartowitz, Libischau, Medar-Blechhammer, Miesce, Ortowitz und Slawentzitz umfasste.[4] 1885 zählte der Ort 1213 Einwohner.[5]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 516 Wahlberechtigte für einen Verbleib beim Deutschen Reich und 290 für Polen. Im Gutsbezirk Birawa stimmten 80 Personen für das Deutsche Reich und neun für Polen.[6] Dobrau verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 1.753 Einwohner. Am 8. Mai 1936 wurde der Ort in Reigersfeld umbenannt. 1939 hatte der Ort 2.027 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Cosel.[7]
Alte Siegel und Stempel der Gemeinde Birawa zeigen zwei Fasane, die zur Mitte gekehrt sind, zwei Pflugscharen und unten einen nach rechts gekehrten Fisch.[8] Es weist somit auf den damaligen landwirtschaftlich und fischwirtschaftlich geprägten Charakter des Ortes hin.
Das heutige Wappen zeigt drei Felder, in jedem befindet sich je ein Spaten. Im unteren Feld zudem zwei Hufeisen.
Das Wappen der Gemeinde Birawa zeigt auf rotem Grund eine Holzaxt, rechts davon ein halbes Zahnrad und links eine Getreidegarbe. Am Rand sind zwölf 5-zackige Sterne angeordnet. Es deutet auf die Bedeutung der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und der Industrie in der Gemeinde hin. Es wurde 1998 angenommen.
Sehenswürdigkeiten
Dreifaltigkeitskirche
Die römisch-katholische Dreifaltigkeitskirche (poln. Kościół św. Trójcy) wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als evangelische Saalkirche im Stil der Spätrenaissance erbaut.[9] Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wird sie von katholischen Gläubigen genutzt; seit 1915 ist sie Pfarrkirche. Im Inneren sind eine manieristische Kanzel mit einer Pelikanfigur auf dem Baldachin (1. Hälfte des 17. Jahrhunderts); am barocken Hauptaltar wird auf einem Gemälde die Anbetung der heiligen Dreifaltigkeit durch die Heiligen Augustinus und Dominikus gezeigt, dazu kommen Figuren der Heiligen Augustinus und Ambrosius. An der Kirche gibt es eine Nepomukfigur aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs
Das Dorf liegt an der Woiwodschaftsstraße 425. Diese beginnt unweit von Bierawa als Abzweig von der Woiwodschaftsstraße 408 und führt in südlicher Richtung nach Kuźnia Raciborska.
↑ abJohann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 35.