Das Straßendorf Brzezetz liegt fünf Kilometer nordwestlich von Birawa (Bierawa), drei Kilometer südlich von Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) und 43 Kilometer südöstlich von Opole in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) am rechten Ufer der Oder.
Nachbarorte von Brzezetz sind im Südosten Alt Cosel (Stare Koźle), im Westen auf der gegenüberliegenden Oderseite Kobelwitz (Kobylice) und im Norden Kędzierzyn-Koźle.
Geschichte
„Breze“ wurde 1246 im Testament des Herzogs Mesko II. von Oppeln-Ratibor erstmals urkundlich erwähnt. In diesem Testament übertrug Herzog Mesko den Ort an das Dominikanerkloster in Ratibor. Weitere Erwähnungen sind in den Schreibweisen Brese, Bresca und Villa Brzeszcze belegt.[2][3] Der Ortsname leitet sich vom slawischen Begriff Brzesz ab und bedeutet in etwa Ort am Ufer.[4]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Brzezetz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1783 wurde in den Beyträge(n) zur Beschreibung von Schlesien aus dem Jahr 1783 Brzezek (eventuell fehlerhaft statt Brzezetz) erwähnt, gehörte einer Prinzessin von Hohenlohe und lag im Landkreis Tost und hatte 121 Einwohner, ein Vorwerk, 20 Gärtner- und Häuslerstellen.[5]
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Brzezetz ab 1818 zum Landkreis Cosel, mit dem es bis 1945 verbunden blieb.[6] 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kapelle, ein Vorwerk, eine Försterei, ein Sägewerk und 38 Häuser. Die Einwohnerzahl lag bei 383, davon vier evangelisch.[7] 1865 bestand „Brzezetz“ aus einer Landgemeinde und einem Dominium, 20 Gärtnerstellen und 17 Häuslerstellen, einer Wassermühle mit zwei Mahlgängen und einer Säge.[8] 1874 wurde der AmtsbezirkSlawentzitz gebildet, dem die Landgemeinden Alt Cosel, Birawa, Brzezetz, Goschütz, Jacobswalde, Kandrzin-Pogorzelletz, Klein Althammer, Lenartowitz, Libischau, Medar-Blechhammer, Miesce, Ortowitz, Sackenhoym, Slawentzitz und Slawentzitz Kolonie und die Gutsbezirke Alt Cosel, Birawa, Brzezetz, Goschütz, Jacobswalde, Kandrzin-Pogorzelletz, Klein Althammer, Lenartowitz, Libischau, Medar-Blechhammer, Miesce, Ortowitz und Slawentzitz eingegliedert wurden.[9] 1885 zählte der Ort 530 Einwohner.[10]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 302 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 252 für eine Zugehörigkeit zu Polen. Auf Gut Brzezetz stimmten 29 für Deutschland und zehn für Polen.[11] Brzezetz verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. Am 19. Juni 1926 wurde Brzezetz in Birken umbenannt.[9] 1933 wurden 1055 Einwohner gezählt, 1939 waren es 1072 Einwohner.
Als Folge des Zweiten Weltkrieges fiel Birken 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Brzeźce umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Ab 1950 gehörte es zur Woiwodschaft Opole, ab 1999 zum Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski. Am 23. April 2007 wurde in der Gemeinde Birawa Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 10. Januar 2011 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Brzezetz.
Sehenswürdigkeiten
Kapelle mit Glockenturm aus dem Jahr 1786 mit einem Altar im Rokokostil und einem Gemälde der hl. Hedwig.
Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
↑Poznajmy się nawzajem – Gmina Bierawa i Gmina Markvartovice
↑Heinrich Adamy: Die schlesischen Ortsnamen, ihre Entstehung und Bedeutung. Ein Bild aus der Vorzeit, Breslau, Priebatsch, 2. verm. u. verb. Aufl.1888. S. 30
↑Michael Rademacher: Landkreis Cosel. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 63.