Bechhofen liegt an der Wieseth. Im Süden jenseits der Wieseth befindet sich das Waldgebiet Heide. Im Norden beim Gemeindeteil Großenried fließt die Altmühl vorbei.[3]
Auf dem Gemeindegebiet liegen die Gemarkungen Bechhofen, Birkach, Großenried, Kaudorf, Königshofen, Liebersdorf, Mörlach, Sachsbach, Thann, Waizendorf und Wiesethbruck. Die Gemarkung Bechhofen hat eine Fläche von 3,837 km². Sie ist in 2004 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 1914,89 m² haben.[6] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Königshofen an der Heide (zum Teil).[7]
Geschichte
Der Ort wurde im Jahre 1311 als „Bechouen an der Wisent“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht auf eine Pechsiederei zurück.[8] 1351 verlieh Kaiser Karl IV. dem Konrad Küchenmeister von Forndorf für den Markt Bechhofen das Gerichtsrecht. Der Ort hatte spätestens seit dem Jahr 1434 das Marktrecht und war befestigt.
1732 gab es 60 Anwesen. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogtamt Bechhofen inne. Alleiniger Grundherr war das Oberamt Feuchtwangen: Verwalteramt Waizendorf (Mahl- und Sägemühle) und dem Vogtamt Bechhofen (eine Mahlmühle, ein Hof, ein Hof mit Tabern- und Backrecht, ein Halbhof mit Backrecht, fünf Halbhöfe, ein Gut mit Badstube, drei Güter mit Backrecht, zwei Güter mit Schmiede, 22 Güter, zwölf Güter im Besitz von Juden, eine Ziegelhütte, acht Söldenhäuser, ein Haus). Außerdem gab es noch eine Kirche, ein Schloss, ein Schul- und Hirtenhaus, eine ansbachische Zollstätte, einen Judenfriedhof und eine Reichspost.[10] Gegen Ende des Alten Reiches gab es 81 Anwesen, die allesamt dem Oberamt Feuchtwangen unterstanden.[11][12]
Von 1903 bis 1970 befand sich in Bechhofen die Endstation der Bahnstrecke Leutershausen-Wiedersbach–Bechhofen, die den Ort mit Ansbach verband und für den Transport der dort hergestellten Pinsel und Bürsten eine hohe Bedeutung hatte.
Gemäß dem Zensus 2011 waren im Jahr 2011 59,0 % der Einwohner evangelisch, 32,3 % römisch-katholisch und 8,7 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[38] Die Zahl der Protestanten und die der Katholiken ist seitdem gesunken. Ende Dezember 2019 hatte Bechhofen 29,7 % Katholiken, 53,3 % Protestanten und 16,8 % waren entweder einer anderen oder gar keiner Religion zugehörig.[39]
Politik
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat von Bechhofen hat 20 Mitglieder, dazu kommt der hauptamtliche Bürgermeister (CSU).
Nachfolger für den zum Mitglied des Bayerischen Landtags gewählten und seit 2008 amtierenden Helmut Schnotz (UWG) wurde in der Wahl am 28. Januar 2024 Sven Waidmann (CSU). Zweiter Bürgermeister ist Martin Günther (CSU), dritter Bürgermeister Florian Weinmann (Landliste).
Wappenbegründung: Die Spindeln stehen redend für den Ortsnamen und stellen Bäckerwalker im Sinne von „Beck“ gleich „Bäck“ dar. Sie wurden aber auch als Walker, Spulen, Wellen oder Pechfackeln gedeutet. Im Mittelalter bestand hier eine Pechsiederei.
Das Wappen ist als Siegel 1456 erstmals belegt. Die Gemeinde Bechhofen führt seit 1933 dieses als Wappen.
Erwähnenswert ist das einzige deutsche Pinsel- und Bürstenmuseum. Bechhofen ist das Zentrum der deutschen Pinselindustrie. Das Museum hat sich zur Aufgabe gemacht, das vermutlich seit dem 18. Jahrhundert existierende Handwerk des Pinsel- und Bürstenmachers in seiner ganzen Vielfalt vorzustellen.[42] Bis heute werden die Pinsel zum Teil in Heimarbeit hergestellt.[43]
Das private museum wiegen & messen befasst sich umfassend mit Maßen, Waagen und Gewichten. An über 3000 Exponaten wird das Thema Wiegen und Messen umfassend veranschaulicht.
Johann Bernhard Fischer: Bechhofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.197 (Digitalisat).
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.497–500 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Gottfried Stieber: Bechhofen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.244–246 (Digitalisat).
↑Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB480570132, OCLC872378821, S.46. Im Gegensatz zu Bechhofen (Neuendettelsau), das umgangssprachlich Bechhûfn (Pech-hofen) ausgesprochen wird, hat sich hier in der Mundart die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens erhalten (Pechofen).
↑Johann Bernhard Fischer: Bechhofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.183 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 315 f.