Die Bahnstrecke Barca–Rožňava ist eine Bahnstrecke in der Slowakei. Sie führt von Barca, einem Stadtteil von Košice, über Moldava nad Bodvou und Turňa nad Bodvou nach Rožňava. Sie ist Teil der südslowakischen Magistrale von Zvolen nach Košice. Von Barca bis Haniska ist die Strecke elektrifiziert und abschnittsweise zweigleisig ausgebaut.
Die Konzession zum Bau der Strecke vom damaligen Kaschau im Königreich Ungarn nach Turňa nad Bodvou wurde am 26. Dezember 1889 an Aurel Münnich und Partner erteilt. Die Strecke wurde am 12. Oktober 1890 eröffnet,[1] der Bau kostete zusammen mit den Abzweigen Moldau–Metzenseifen und Počkaj–Baňa Lucia (beide am 1. August 1894 eröffnet) 3.850.000 Kronen.[2] Von der Bedeutung her handelte es sich um eine Lokalbahn. 1896 wurde am Bahnhof von Turňa nad Bodvou die Strecke von Sajóecseg aus angeschlossen, der Teil von Turňa nad Bodvou bis Tornanádaska ist allerdings seit einigen Jahren stillgelegt.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Trianon lag die Strecke auf dem Staatsgebiet der neu gegründeten Tschechoslowakei. Infolge des Ersten Wiener Schiedsspruches kam sie von 1938 bis 1945 wieder zu Ungarn.
Nach der Wiederherstellung der Tschechoslowakei im Jahre 1945 bestand Bedarf an einer zweiten Hauptverbindung von der Ostslowakei in den Rest des Landes, da die noch im Ausbau befindliche Bahnstrecke Košice–Žilina überlastet war. Zum Lückenschluss mit der Bahnstrecke Zvolen–Rožňava baute man die 31 km lange Verbindung von Turňa nad Bodvou nach Rožňava, die im Tunnel Jablonovský (3148 m) das Kalkmassiv des Slowakischen Karstes bei Lipovník durchschneidet. Eröffnet wurde die Strecke am 25. Januar 1955. Damit war die durchgehende Eisenbahnverbindung durch den Süden der Slowakei vollendet.[3]
1965 wurde der Abschnitt von Barca bis Haniska elektrifiziert.[4] Seit den 1970er Jahren wurden einige Abschnitte zweigleisig ausgebaut.
Am 1. Januar 1993 ging die Strecke in Folge der Dismembration der Tschechoslowakei an die neu gegründeten Železnice Slovenskej republiky (ŽSR) über.
Im Fahrplan 2013/2014[5] verkehren täglich vier Nahverkehrszug-Paare zwischen Turňa nad Bodvou und Košice. Auf dem weiteren Verlauf fahren nur Schnellzüge, die in Moldava nad Bodvou und Rožňava sowie teilweise in Haniska pri Košiciach und Turňa nad Bodvou halten.
Am 5. Juli 2021 gab die ŽSR als Infrastrukturbetreiber bekannt, dass der Abschnitt Haniska pri Košiciach–Moldava nad Bodvou modernisiert und elektrifiziert werden soll. Die Ausschreibung mit einem Kostenrahmen von 58,8 Millionen Euro gewann das Konsortium Eltra der Baufirmen EP Industries und TSS Grade.[6] Die Bauarbeiten dauerten über drei Jahre und waren am 17. Februar 2025 abgeschlossen. Die mehrheitlich von der Europäischen Union getragenen Kosten betrugen letztlich 66,9 Millionen Euro und damit etwa 13 Prozent mehr, als veranschlagt.[7]
Mittelfristig soll die gesamte südslowakische Magistrale Košice–Zvolen–Bratislava elektrisch betrieben werden.