Sie befand sich in etwa 100 Meter Höhe auf einem Felssporn des Ebelsbergs (514 m) oberhalb der Schweinfe im Wald und gehörte damit zum Typus der Spornburgen. Erhalten sind nur noch sehr wenige Mauerreste und zwei Gräben. Man nimmt an, dass an dieser Stelle ursprünglich eine karolingische Burganlage zur Kontrolle einer vorbeiführenden alten Straße lag.
1140 erstmals erwähnt, übergaben Graf Poppo I. von Reichenbach und sein Schwiegersohn Volkwin II. von Schwalenberg die Anlage mitsamt der zugehörigen Siedlung den Benediktinern zwecks Gründung eines Klosters auf der „Aulisburg“. Da dies nur schleppend voranging, übertrugen sie schon 1140 den Besitz an die Zisterzienser der Abtei Kamp im Rheinland. Die Mönche versuchten lange vergeblich, das Kloster an dieser Stelle auf eine tragfähige Basis zu stellen. Um 1188 gaben diese die Burg wegen der ungünstigen Lebensbedingungen, aber wohl auch wegen Streitigkeiten um die Vogteirechte, auf. Um 1214 verlegten sie ihre Niederlassung in den milderen Talkessel an der Wohra am Südwesthang des Kellerwalds, wo sie mit aus dem Kloster Altenberg bei Köln gekommenen Zisterziensern das Kloster Haina anlegten.
Literatur
Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 140.
Klaus Sippel: Die Aulesburg bei Haina (Kloster). Führungsblatt zum Gründungsort des Zisterzienserklosters Haina im Kreis Waldeck-Frankenberg. Abteilung Archäologie und Paläontologie im Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden 2003, ISBN 3-89822-156-3 (Archäologische Denkmäler in Hessen. Nr. 156).
Klaus Sippel: Die Aulesburg bei Haina. Burg Vorgängerkloster und Außenstelle des Zisterzienserklosters Haina im nordhessischen Kreis Waldeck-Frankenberg. In: Svend Hansen (Hrsg.): Archäologie in Hessen. Neue Funde und Befunde. Festschrift für Fritz-Rudolf Herrmann zum 65. Geburtstag. Leidorf, Rahden 2001, ISBN 3-89646-393-4.