Burg Wolkersdorf

Burg Wolkersdorf
Staat Deutschland
Ort Burgwald-Bottendorf
Entstehungszeit 1250 (Festes Haus), 1280 (Turm- und Wasserburg)
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall, überbaut
Ständische Stellung Niederadel, zeitweise Kurmainz, Landgrafen von Hessen
Bauweise Stein
Geographische Lage 51° 1′ N, 8° 48′ OKoordinaten: 51° 1′ 9,5″ N, 8° 48′ 23,4″ O
Höhenlage 308 m ü. NHN
Burg Wolkersdorf (Hessen)
Burg Wolkersdorf (Hessen)

Die Burg Wolkersdorf war eine kleine Wasserburg im heutigen Bottendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Burgwald im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Auf ihrer Grundlage errichteten die Landgrafen von Hessen ab 1480 ein befestigtes Jagdschloss, das 1811 von Jérôme Bonaparte, dem damaligen König von Westphalen, zum Abbruch verkauft und 1813 vollständig abgerissen wurde. Heute erinnern nur noch Mauerreste und die „Wolkersdorfer Teiche“ an die abgegangene Burg- und Schlossanlage.

Geographische Lage

Die Burg befand sich im äußersten Süden der heutigen Ortslage von Bottendorf, zwischen der Wolkershäuser Straße (B 252 FrankenbergMarburg) im Westen und dem Bach Nemphe im Osten unmittelbar nördlich der Wolkersdorfer Teiche.

Geschichte

Erbauer der Burg war Rudolf II. von Helfenberg,[1] Spross eines aus der Gegend von Wolfhagen, mit Stammsitz auf der kleinen Burg Gasterfeld, stammenden edelfreien Geschlechts, das sich ab etwa 1240 nach der von ihm im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts westlich von Wolfhagen erbauten Burg Helfenberg nannte. Rudolf II. zog in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts nach Frankenberg (Eder), das Landgraf Konrad von Thüringen 1233/34 gründen ließ, und wo er vermutlich ein landgräfliches Burglehen erhielt. Er erwarb in der Umgebung neben anderem Besitz das kleine Dorf Wolkersdorf. Dort ließ er sich um 1250 ein Festes Haus bauen, dessen Aussehen nicht mehr bekannt ist. Um 1280 ließ Johann von Helfenberg die kleine Turmburg durch Wassergräben, eine Brücke und ein Torhaus verstärken.[2]

Im Jahre 1310 trug Eckhard V. von Helfenberg († um 1326) die Burg Wolkersdorf, die bisher freies Eigentum der Familie gewesen war,[3] dem Landgrafen Otto I. von Hessen zu Lehen auf.[4] Wohl unter erheblichem Druck seitens Matthias von Buchegg, Erzbischof von Mainz, der dem Landgrafen Otto das Erbe seines im Jahre 1311 verstorbenen Halbbruders Johann, die Teil-Landgrafschaft Niederhessen, als heimgefallenes mainzisches Lehen streitig machte und deshalb eine lange Fehde gegen den Landgrafen führte, übergab Eckhard am 4. August 1324 die Burg mit dem Graben und den Gebäuden innerhalb der Gräben an Heinrich von Saulheim (Sawelnheim), einen Vasallen des Erzbischofs, und erlaubte ihm, die Gräben, die Häuser und die Burg selbst zu erweitern und zu verbessern. Dem Erzbischof verkaufte er gleichzeitig die Hälfte des Dorfes Wolkersdorf, die Wüstung Netfe[5] und Gramishain[6][7] mitsamt all seinen anderen außerhalb der Gräben der Burg gelegenen Besitzungen. Wollte der Erzbischof bauen oder eine Stadt errichten, so wollte Eckhard ihm, falls nötig, gegen Ersatz an anderer Stelle noch etwas von seiner Hälfte abtreten.[8] Wenig später verkaufte Eckhard die Burg, da er Geld benötigte oder dazu genötigt wurde, dem Erzbischof.[9] Landgraf Otto klagte gegen des Erzbischofs intrigantes Vorgehen zunächst vor einem Lehnsgericht und dann, nach Anweisung eines Schiedsgerichts, vor dem Gericht in Röddenau, in dessen Gerichtsbezirk Wolkersdorf lag.[10][11] Ob es in Röddenau zu einer von beiden Seiten anerkannten Entscheidung kam, ist unklar; klar ist jedoch, dass Landgraf Otto letztlich die Burg wieder an sich binden konnte.[9]

Im Jahre 1328 verkauften Eckhards Söhne Rudolph IV. und Johann VI. wegen Geldmangels die Hälfte der Burg und ihres Zubehörs an Friedrich von Bicken,[12] Propst des St. Mauritz Stifts in Münster, der seine Neuerwerbung umgehend dem neuen Landgrafen Heinrich II. von Hessen zu Lehen auftrug.[2] Landgraf Heinrich II. nahm alle drei am Kaufgeschäft beteiligten Herren als hessische Burgmannen in seinen Schutz.[9] Propst Friedrich von Bicken starb 1340 und wurde von seinen Brüdern Eckhard und Gerlach[13] und Eckards Sohn Friedrich von Bicken beerbt; letzterer wurde nach dem Tod der beiden Brüder Alleinerbe.[14][15] Er verpfändete seinen Anteil an Wolkersdorf 1387 an die Brüder Siegfried und Volprecht von Biedenfeld und verkaufte ihn kuz vor seinem Tod 1389 mit der Pfandschaft an Landgraf Hermann II. von Hessen.[2][16] Daraufhin kam es erneut zu schwerem Streit zwischen Kurmainz und Hessen. Erzbischof Adolf I. weigerte sich, den Verkauf an den Landgrafen anzuerkennen und eroberte die Burg noch im Jahr 1389. Verhandlungen zwischen Hessen und Kurmainz unter dem neuen Erzbischof Konrad II. von Weinsberg über eine Rückgabe von Wolkersdorf begannen zwar bereits 1392, aber erst 1394 verglich sich der Erzbischof mit Landgraf Hermann II., gab Wolkersdorf zurück und räumte den Herren von Biedenfeld, die zum Zeitpunkt der Eroberung als Lehnsinhaber auf der Burg gesessen hatten, die Burg gegen einen angemessenen Schadensersatz wieder ein.[17][9]

Die denen von Helfenberg 1328 verbliebene Hälfte kam nach dem Tod von Rudolph IV. und Johann VI. an die beiden Söhne des ersteren, Eckhard VI. und Johann IX.[18] Beide starben ohne erbberechtigte Nachkommen 1388/89 und ihr Besitz fiel an ihren Verwandten der Wolfhager Linie, Rudolph V. von Helfenberg.[2] Allerdings konnte er sich wegen der kurmainzischen Besetzung der Burg seines neuen Besitzes erst ab 1394 erfreuen.

Rudolph V. von Helfenberg, letzter seines Geschlechts, einigte sich dann 1409 mit Landgraf Hermann II. dahingehend, dass bei seinem Ableben sein gesamter verbliebener Besitz, Lehen wie Allodien, an den Landgrafen fallen sollte. Dieser Fall trat 1414 ein[2] und Wolkersdorf wurde damit zur Gänze landgräflich – allerdings zunächst und bis 1479 an Adelshäuser der Umgebung verpfändet. Ein Teil kam bereits 1408 für eine Pfandsumme von 400 Gulden an die Brüder Eckhard und Volpert von Dersch; Volperts Sohn Johann nannte sich in der Folge „von Wolkersdorf“.[19] 1418 ging der andere Teil für 400 Gulden an Johann Freseken von Neheim; dieser Teil kam 1431 für 200 Gulden an Johann Hauck und dessen Sohn.[20] Im Jahre 1451 löste Johann von Ditzighausen beide Teile für 500 Gulden und wurde somit alleiniger Besitzer der Burg. Bei seinem Tod 1479 kam Wolkersdorf über seine Tochter Anna an seinen Schwiegersohn Johann von Rosdorf, von dem es der in Marburg regierende Landgraf Heinrich III., genannt „der Reiche“, von Hessen-Marburg noch im gleichen Jahr einlöste.

Abriss und Schlossneubau

Ansicht von vor 1625: Schloss Wolckersdorff in Heßen

Heinrich III. ließ die Burg zu großen Teilen abreißen und ab 1480 durch den fast vollständigen Neubau eines befestigten Wasser- und Jagdschlosses ersetzen – nur der Turm blieb erhalten und wurde zum Treppenturm umgebaut.[21]

Architekt des Neubaus war der landgräfliche Hofbaumeister Hans Jakob von Ettlingen.[22] Das Jagdschloss Wolkersdorf sollte hauptsächlich zur Ausübung der landesherrlichen Vorrechtes der Hohen Jagd im Burgwald dienen. Es entstand ein befestigtes Schloss nach dem Grundschema der Burg Hessenstein, eine Kernburg mit zwei parallel angeordneten, einen ummauerten Hof flankierenden, viergeschossigen Wohngebäuden. Der Treppenturm verband die beiden Wohnbauten an deren Südende. Diese zentrale Anlage wurde von einer Mauer mit runden Türmen an drei der vier Ecken, dem durch einen Doppelturm an der Zugbrücke gesicherten Tor an der vierten, nordwestlichen Ecke und einem vor der Mauer verlaufenden breiten Wassergraben umgeben.[23]

Fußnoten

  1. Auch als Roolf und Rode erwähnt.
  2. a b c d e Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Ehemalige Domäne Wolkersdorf In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  3. Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, 3. Band, Bohné, Kassel 1836, S. 15
  4. Johann Just Winkelmann: Gründliche und Warhafte Beschreibung der Fürstenthümer Hessen und Hersfeld, Herman Brauer, Bremen 1711, S. 225
  5. Nedeffe, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 4. November 2010). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 28. November 2017.
  6. Georg Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen .... (Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Siebentes Supplement) Kassel 1858, S. 208
  7. Gramishain, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 25. Juni 2010). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 28. November 2017.
  8. Ernst Vogt: Regesten der Erzbischöfe vom Mainz von 1289 – 1396: Regest Nr. 2540, Veit & Co., Leipzig 1913, S. 500; abgerufen am 27. November 2017
  9. a b c d Mainzer Burgenlexikon: Wolkersdorf (Memento vom 3. November 2016 im Webarchiv archive.today)
  10. Erich Anhalt: Der Kreis Frankenberg. Geschichte seiner Gerichte, Herrschaften und Ämter von der Urzeit bis ins 19. Jahrhundert, Elwert, Marburg 1928, S. 36
  11. Ernst Vogt: Regesten der Erzbischöfe vom Mainz von 1289 – 1396: Regest Nr. 2573, Veit & Co., Leipzig 1913, S. 506–507; abgerufen am 27. November 2017
  12. † 11. Juni 1340; studierte 1305 in Bologna, war Pfarrer und Dechant in Kesterburg und von 1305 bis 1340 Propst des St. Mauritz Stifts in Münster.
  13. Pfarrer zu Kesterburg und von 1313 bis 1363 Domherr zu Münster.
  14. Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, 3. Band, Bohné, Kassel 1836, S. 32–33
  15. Propst Friedrichs Neffe, der Ritter Friedrich von Bicken ist 1340 als Edelknecht und 1361 als Burgmann des Grafen Otto II. von Waldeck bekundet. Er war verheiratet mit Grete von Padberg (1370 - 1403). Mit seinem Tod 1389 erlosch die erst 1328 begründete Wolkersdorfer Linie derer von Bicken bereits wieder.
  16. Laut Rommel erfolgte Friedrich von Bickens Verkauf an Landgraf Hermann bereits 1380; dies dürfte allerdings ein Druckfehler sein. (vergleiche bei: Christoph von Rommel: Geschichte von Hessen, Dritten Theils zweyte Abtheilung, (Vierter Band), Kassel 1830, S. 475 (Zusätze zu Band 2))
  17. Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Dritter Band, Bohné, Kassel 1836, S. 34–35
  18. 1380 als Amtmann zu Frankenberg bekundet (Johann Adam Kopp: Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter ...., Müller, Marburg 1751, S. 253).
  19. August Heldmann: Zur Geschichte des Gerichts Viermünden und seiner Geschlechter. III: Das Geschlecht von Dersch. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Neue Folge, Vierundzwanzigster Band (Der ganzen Folge XXXIV. Band), Kassel 1901, S. 159—360, hier 229
  20. Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, 3. Band, Bohné, Kassel, 1836, S. 35
  21. Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, 3. Band, Bohné, Kassel, 1836, S. 36
  22. Reinhard Gutbier: Der landgräfliche Hofbaumeister Hans Jakob von Ettlingen. Eine Studie zum herrschaftlichen Wehr- und Wohnbau des ausgehenden 15. Jahrhunderts. 2 Bände, Darmstadt und Marburg 1973; hier Bd. 1, S. 99–105.
  23. Wolfgang Braun: Rekonstruktionszeichnungen deutscher Burgen: Schloss Wolkersdorf bei Frankenberg/Hess., Rekonstruktionszeichnung der späteren Schlossanlage; abgerufen am 27. November 2017

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage, Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6. S. 153
  • Erich Anhalt: Der Kreis Frankenberg. Geschichte seiner Gerichte, Herrschaften und Ämter von der Urzeit bis ins 19. Jahrhundert. (= Marburger Studien zur älteren deutschen Geschichte. Reihe 1: Arbeiten zum geschichtlichen Atlas von Hessen und Nassau, Band 4), Elwert, Marburg 1928, S. 35 f.
  • Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, 3. Band, Bohné, Kassel 1836, S. 29–37 (Online 1, Online 2)
  • Wenzel: Verschwundene Burgen. Schloß Wolkersdorf im Kreise Frankenberg. In: Hessenland, Zeitschrift für hessische Geschichte und Literatur, 46. Jahrgang, Marburg 1935, S. 145–151

Read other articles:

Предсказа́ние структу́ры белка́ (англ. protein structure prediction) — направление молекулярного моделирования, предсказание по аминокислотной последовательности трёхмерной структуры белка[1] (вторичной, третичной или четвертичной). Данная задача является одной из сам...

 

Kiseki / No.1Singel oleh BoAdari album VALENTIDirilis19 September 2002FormatSingel CDDirekam2003GenrePopDurasiLabelavex traxProduser? Kiseki/ No.1 adalah singel Jepang ke-7 BoA. Singel ini juga merupakan singel dengan penjualan terbesarnya ke-7. Dalam singel ini, terdapat album studio Valenti penuh sebagai lagi promosional bersama dengan No.1 dan flower. Lagu Kiseki NO.1 Flower Kiseki (instrumental) NO.1 (instrumental) Flower (instrumental) lbsBoAKoreaAlbum Studio ID; Peace B • ...

 

Ernst Neiswestny (links) wird 2000 durch Wladimir Putin ausgezeichnet Ernst Iossifowitsch Neiswestny (russisch Эрнст Иосифович Неизвестный, wiss. Transliteration Ėrnst Iosifovič Neizvestnyj; * 9. April 1925 in Swerdlowsk; † 9. August 2016 in New York[1]) war ein sowjetischer bzw. russischer Bildhauer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 Weblinks Leben Ernst Neiswestny: Der Prophet Ernst Neiswestny wurde 1925 in Swerdlowsk (heute...

Title in the Peerage of Great Britain Dukedom of ManchesterQuarterly, 1st & 4th: Argent, 3 fusils conjoined in fess gules, a bordure sable (Montagu); 2nd & 3rd: Or an eagle displayed vert beaked and membered gules (Monthermer).Creation date13 April 1719Created byKing George IPeeragePeerage of Great BritainFirst holderCharles Montagu, 4th Earl of ManchesterPresent holderAlexander Montagu, 13th DukeSubsidiary titles Earl of Manchester Viscount Mandeville Baron Montagu of Kimbolton Forme...

 

У Вікіпедії є статті про інші значення цього терміна: Нова Зоря. село Нова Зоря Країна  Україна Область Дніпропетровська область Район  Криворізький район Рада Веселівська сільська рада Код КАТОТТГ UA12060250210074816 Облікова картка Нова Зоря  Основні дані Засноване до 1...

 

『キリストの埋葬』フランス語: Le Transport du Christ vers le tombeau英語: The Entombment of Christ作者ティツィアーノ・ヴェチェッリオ製作年1520年ごろ[1]種類キャンバス上に油彩寸法148 cm × 212 cm (58 in × 83 in)所蔵ルーヴル美術館、パリ 『キリストの埋葬』(キリストのまいそう、仏: Le Transport du Christ vers le tombeau、英: The Entombment of Christ)は

Ted Williams has the highest career on-base percentage in MLB history, led the American League in 12 seasons (also a record), and held the single-season on-base percentage record for 61 years. In baseball statistics, on-base percentage (OBP) is a measure of how often a batter reaches base for any reason other than a fielding error, fielder's choice, dropped or uncaught third strike, fielder's obstruction, or catcher's interference. OBP is calculated in Major League Baseball (MLB) by dividing ...

 

Куртина вікових дубів 46°29′13″ пн. ш. 32°08′31″ сх. д. / 46.48694500002777374° пн. ш. 32.14205200002777474° сх. д. / 46.48694500002777374; 32.14205200002777474Координати: 46°29′13″ пн. ш. 32°08′31″ сх. д. / 46.48694500002777374° пн. ш. 32.14205200002777474° сх. д. / 46.48694500002777374; 32...

 

American college soccer season 2022 Syracuse Orange men's soccerACC tournament championsACC Atlantic Division championsNCAA tournament, College Cup National ChampionsConferenceAtlantic Coast ConferenceRankingCoachesNo. 1TopDrawerSoccer.comNo. 1Record19–2–4 (5–1–2 ACC)Head coachIan McIntyre (13th season)Assistant coaches Jukka Masalin (13th season) Sean Lawlor (3rd season) Home stadiumSU Soccer StadiumSeasons← 20212023 → 2022 ACC men's soccer s...

Кязим Карабекір Транспортна мережа Стамбульський метрополітен Країна  Туреччина Сусідня станція Ешилпинар (станція метро) і Єнімахалле (станція метро, лінія М7) Залізнична лінія M7 (Стамбульський метрополітен) Станція пересадки Kâzım Karabekird Стан використання викори...

 

Esta página ou seção foi marcada para revisão devido a incoerências ou dados de confiabilidade duvidosa. Se tem algum conhecimento sobre o tema, por favor, verifique e melhore a coerência e o rigor deste artigo.Considere colocar uma explicação mais detalhada na discussão. Este artigo não cita fontes confiáveis. Ajude a inserir referências. Conteúdo não verificável pode ser removido.—Encontre fontes: ABW  • CAPES  • Google (N • L&...

 

American television film Not to be confused with Saving Lincoln. Killing LincolnFilm posterGenreDocudramaBiographyBased onKilling Lincolnby Bill O'ReillyDeveloped byTony ScottWritten byErik JendresenDirected byAdrian MoatPresented byTom HanksStarringBilly CampbellJesse JohnsonComposerDavid BuckleyCountry of originUnited StatesOriginal languageEnglishProductionExecutive producersMark HerzogErik JendresenBill O'ReillyMary LisioTeri WeinbergDavid W. ZuckerProducersRidley ScottTony ScottChristoph...

この記事には複数の問題があります。改善やノートページでの議論にご協力ください。 出典がまったく示されていないか不十分です。内容に関する文献や情報源が必要です。(2021年3月) 古い情報を更新する必要があります。(2021年3月)出典検索?: 東京都交通局 – ニュース · 書籍 · スカラー · CiNii · J-STAGE · NDL · dlib.jp · ジャ...

 

Mlitant Islamist organization primarily active in the North Caucasus Imam Shamil BattalionLogo of the groupLeaders Sirozhiddin Mukhtarov (POW)[1]Dates of operationApril 2017 – presentHeadquartersNorth Caucasus, RussiaActive regionsNorth Caucasus, RussiaIdeology Salafist jihadism Wahhabism[2] Size100 (according to the (CFR)[3]Part of al-QaedaAllies Tahrir al-Sham Turkistan Islamic PartyOpponentsState opponents  Russia  Georgia  Azerbaijan ...

 

العلاقات الإكوادورية المنغولية الإكوادور منغوليا   الإكوادور   منغوليا تعديل مصدري - تعديل   العلاقات الإكوادورية المنغولية هي العلاقات الثنائية التي تجمع بين الإكوادور ومنغوليا.[1][2][3][4][5] مقارنة بين البلدين هذه مقارنة عامة ومرجعية للدول...

This biography of a living person relies on a single source. You can help by adding reliable sources to this article. Contentious material about living people that is unsourced or poorly sourced must be removed immediately. (March 2016) (Learn how and when to remove this template message) Dhiaa al-Asadi, guest of Al-Fayhaa TV, August 2014. Dhiaa Najm Abdullah Al-Asadi (Arabic: ضياء نجم عبد الله الاسدي) is an Iraqi academic, politician and head of the Al-Ahrar Bloc in parli...

 

2023 Indian filmAkkuOfficial posterDirected byStalin VWritten byStalin VProduced byPon. SelvarajStarring Prajin Paruthiveeran Venkatesh Gayatri Rema CinematographyDevasuryaEdited byAravinthan ArumugamMusic bySathish SelvamProductioncompanyAmbigapathy Movie MakersDistributed byUthraa ProductionRelease date 13 October 2023 (2023-10-13) CountryIndiaLanguageTamilAkku is a 2023 Indian Tamil-language crime thriller & Horror film directed by Stalin V and produced by Pon.Selvaraj. ...

 

Amazon Region Protected Areas ProgramProtected areas in the Brazilian AmazonAbbreviationARPAFormation2003; 20 years ago (2003)Legal statusActivePurposeImprove conservation of the Brazilian Amazon regionWebsiteprogramaarpa.gov.br/en/ The Amazon Region Protected Areas Program (ARPA; Portuguese: Programa Áreas Protegidas da Amazônia) is a joint initiative sponsored by government and non-government agencies to expand protection of the Amazon rainforest in Brazil. Foundation Th...

Cycling race Men's junior time trial2014 UCI Road World ChampionshipsTime trial Rainbow jerseyRace detailsDates23 September 2014Stages1Distance29.50 km (18.33 mi)Winning time36' 13.49[1]Medalists   Gold  Lennard Kämna (DEU)   Silver  Adrien Costa (USA)   Bronze  Michael Storer (AUS)← 2013 2015 → Events at the 2014 UCIRoad World ChampionshipsParticipating nationsQualificationElite eventsElite r...

 

Chess tournament  World Rapid Champion Women's World Rapid Champion    Magnus Carlsen Koneru Humpy  11½/15Scores9/12  Born 30 November 1990 29 years old Born 31 March 1987 32 years old  World Rapid Champion Women's World Rapid Champion  Rating: 2886 (World No. 1) Rating: 2438 (World No. 17) ← 20182021 → The World Rapid Chess Championship 2019 (known as the King Salman World Rapid & Blitz Championship for sponsorship reasons) was a ...

 

Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!