Dieser Artikel befasst sich mit dem Beamten und Politiker August von Ende (1815–1889). Zum Rittergutsbesitzer und Beamten (1719–1797) siehe August Friedrich von Ende.
August von Ende entstammte der Kaimberger Linie der Freiherren von Ende.[1] Seine Eltern waren der aus Kursachsen stammende königlich-westphälische General Johann Friedrich August von Ende (1780–1834) und dessen Ehefrau Antoinetta Carolina Wilhelmina Charlotta vom Hagen (1793–1860). Er war evangelischer Konfession.
August von Ende gehörte 1848/49 für den Wahlkreis Waldenburg der Frankfurter Nationalversammlung an. Einer Fraktion gehörte er nicht an. Zwischen 1849 und 1851 war er Mitglied der zweiten Kammer des preußischen Landtages. Dort gehörte er der Fraktion Centrum (nicht zu verwechseln mit dem späteren katholischen Zentrum) an. Von 1871 bis 1872 und von 1877 bis 1881 war er Mitglied des Reichstages. Dort war er Mitglied der Freikonservativen Partei. Zunächst vertrat von Ende 1871 bis 1872 den Wahlkreis Regierungsbezirk Breslau 9 (Breslau Land – Neumarkt). Im Januar 1872 musste er wegen seiner Ernennung zum Regierungspräsidenten in Düsseldorf sein Reichstagsmandat niederlegen. Von 1877 bis 1881 war er Abgeordneter des Reichstagswahlkreises Regierungsbezirk Kassel 5 (Marburg – Frankenberg – Kirchhain).[2]
Von Ende war Ehrenritter und später Rechtsritter des Johanniterordens. Er wurde 1870 zum Ehrenbürger der Stadt Breslau ernannt. August von Ende war ebenfalls Ehrenbürger von Waldenburg. Seinen Ruhestand verbrachte er ab 1881 in Dresden, wo er 1889 verstarb. Er wurde auf dem Loschwitzer Friedhof beigesetzt.
Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 254–255.
Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945. Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt / Marburg 1988, S. 117. ISBN 3-88443-159-5 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte, Band 70).
Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 7. S. 376; bbaw.de (PDF; 3,0 MB)
Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S.433–434.
↑Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 71–72, 150. A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 46, 97.
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1874, Jg. 47. Justus Perthes, Gotha 1873, S. 448.