Nach den Erfolgen mit den Typen M63 und M64 entwickelte Alpine in Dieppe einen neuen Rennsportwagen für die Saison 1966. Der Wagen sollte bei nationalen und internationalen Sportwagenrennen eingesetzt werden. Der A210 hatte eine extrem aerodynamische Karosserie, deren bestimmendes Merkmal das lange Heck mit den beiden Seitenflossen war.
Die Wagen hatten zwei unterschiedliche Getriebe-Varianten. Für kurze Sprintrennen verwendete man ein 5-Gang-Hewland-Getriebe. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans – wo die A210 1966 ihr Debüt gaben – kam jedoch ein länger übersetztes Porsche-Getriebe zum Einsatz.
In Le Mans trat Alpine mit dem A210 von 1966 bis 1969 an, wobei die Wagen immer in Rennklassen unter 2-Liter-Hubraum gemeldet wurden. Die Motorisierung reichte vom nur 85 kW (115 PS) starken 1-Liter-Gordini-Motor bis zu einem 1,5-Liter-Agreggat, das ebenfalls von Gordini stammte und mit einer Benzineinspritzung 131 kW (178 PS) leistete. Damit erreichte das Rennfahrzeug auf den langen Geraden in Le Mans eine Spitzengeschwindigkeit von 288 km/h. Für einen Wagen mit dieser Motorleistung war dies eine enorme Endgeschwindigkeit.
Bei aller Schnelligkeit war der A210 auch ein sehr standfester Rennwagen. Alpine kam regelmäßig mit mehr als einem halben Dutzend A210 nach Le Mans und gewann immer die Rennklassen, in denen die Fahrzeuge gemeldet waren. 1968 siegten Jean-Claude Andruet und Jean-Pierre Nicolas im Index of Performance. Ein Erfolg, den 1969 Alain Serpaggi und Christian Ethuin wiederholen konnten.
Der A210 markiert den ersten Höhepunkt im Rennwagenbau für Rundstreckenrennen bei Alpine. Nach der Saison 1969 verlegte sich der französische Hersteller bei seinen sportlichen Aktivitäten auf den Rallyesport. Erst Mitte der 1970er-Jahre kehrte – diesmal allerdings bereits unter der Führung von Renault – Alpine mit einem neuen Sportwagenprogramm nach Le Mans zurück.