Bei der ehemaligen Burg handelt sich vermutlich um eine später entstandene mittelalterlicheBurganlage, errichtete auf der vorgelagerter Spornkuppe (auch Hünsteinklippe oder Hunnenstein genannt) inmitten einer vorgeschichtlichen Wehranlage, dem Ringwall Hünstein. Heute sind noch Spuren eines Halsgrabens zu sehen.[3]
Eine Überlappung mit dem genannten Ringwall Hünstein kann nicht ausgeschlossen werden, da bisher keine Befunde vorliegen. Schon bei Georg Landau wurde 1858 Allerburg und Hünstein gleichgesetzt.[4] Auch Georg Wilhelm Justin Wagner schrieb über den Hünstein „... auch befindet sich daselbst noch eine weitere Verschanzung, welche, aus Wall und Graben bestehend, einen stumpfen Winkel bildet. Ob an diesen Stellen Gebäude, namentlich eine Burg, gestanden, ist zweifelhaft.“[5]
Nach Überlieferung soll Landgraf Heinrich II. von Hessen in Folge der Dernbacher Fehde im 14. Jahrhundert mit dem Bau einer Feste begonnen haben, die aber nach kurzer Zeit von den Herren von Nassau zerstört wurde.[6]
Auch eine Verwechslung mit der noch nicht erforschten vermutlich keltischenRingwallanlageDaubhaus auf dem 800 m südlich gelegenen Berg Daubhaus kann nicht ausgeschlossen werden.
Möglicherweise wurde die Anlage aber auch in der beginnenden Neuzeit mit dem Beginn der Mittelhessischen Landheege verwechselt, die aus zwei Landwehren besteht und deren Innenheege im Bereich des Allerbergs beginnt (nördlichster Punkt der Innenheege), und zwar an der Gemarkungsgrenze Holzhausen/Rachelshausen. Hier stand auch ein zugehöriger Wartturm, dessen Reste an einem Sporn liegen.
Einzelnachweise
↑Heinrich Janke: Inventar der Vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler von Hessen, Band II, Der Kreis Biedenkopf, R. Habelt Verlag, Bonn 1973, S. 18
↑Auch der Artikel im Historischen Ortslexikon Hessen (vgl. Weblinks) legt die Burg auf den Allberg, verlinkt aber die Position korrekt auf den Hünsteinsporn.
↑Eintrag zu Allerburg in der privaten Datenbank Alle Burgen.
↑Georg Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen und in den großherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue, am Oberlahngaue und am Ittergaue. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde - Siebtes Supplement; Verlag Fischer, Kassel 1858, S. 196
↑Georg Wilhelm Justin Wagner: Die Wüstungen im Großherzogtum Hessen: Provinz Oberhessen, Band 1, Darmstadt 1854, Anmerkungen auf S. 394
Rudolf Knappe: Zweiter Nachtrag zum Handbuch "Mittelalterliche Burgen in Hessen". In: Marburger Correspondenzblatt zur Burgenforschung, Jahrbuch des Marburger Burgen-Arbeitskreises, Band 3, Verlag des Arbeitskreises für Europäische Burgenforschung, Marburg 2003, S. 98.