Wittekind zu Waldeck und Pyrmont

Wittekind zu Waldeck und Pyrmont (* 9. März 1936 in Arolsen; † 16. Dezember 2024 ebenda[1]), amtlich Wittekind Prinz zu Waldeck und Pyrmont, war von 1967 bis 2024 Chef des bis 1918 regierenden Fürstenhauses Waldeck-Pyrmont und trat als Fürst zu Waldeck und Pyrmont auf.

Namen

Der vollständige Taufname lautet Wittekind Adolf Heinrich Georg-Wilhelm Prinz zu Waldeck und Pyrmont. Gemäß der Tradition war er ab 1967 „Chef“ des Hauses Waldeck. Als solcher war er unter dem traditionellen Namen Wittekind Fürst zu Waldeck und Pyrmont bekannt, wenngleich seit der Abschaffung der Standesvorrechte des Adels 1919 nur der Namensbestandteil „Prinz“ (bei weiblichen Familienmitgliedern „Prinzessin“), nicht jedoch der vordem in Primogenitur gewährte Erstgeburtstitel „Fürst“, Bestandteil des bürgerlichen Namens ist. Des Weiteren führte er hausintern die traditionellen Titel Graf zu Rappoltstein und Herr zu Hohenack und Geroldseck am Wasichen und das Adelsprädikat Durchlaucht.[2]

Leben

Wittekind zu Waldeck war der einzige Sohn und das vierte von fünf Kindern von Josias Fürst zu Waldeck und Pyrmont und dessen Frau Altburg Herzogin von Oldenburg; unter seinen Taufpaten waren Adolf Hitler und Heinrich Himmler. Er war ein Großneffe der niederländischen Königin Emma, einer Ururgroßmutter des derzeitigen Königs Willem-Alexander der Niederlande.

Er studierte Betriebswirtschaft in Frankfurt am Main und Köln und absolvierte Praktika in verschiedenen Unternehmen. Als Angehöriger eines Weißen Jahrgangs wurde er als freiwilliger Offiziersanwärter von der Bundeswehr geworben und erreichte den Rang eines Oberstleutnants der Reserve[3].

1967 wurde Wittekind zu Waldeck mit dem Tode seines Vaters Oberhaupt des Hauses Waldeck und Pyrmont und erbte das Schloss Schaumburg bei Diez an der Lahn, das er 1983 an Privatinvestoren verkaufte. Er lebte mit seiner Familie im Residenzschloss Arolsen.

Er widmete sich insbesondere der Bewahrung der geschichtlichen und architektonischen Werte der Region sowie der Erhaltung des Waldes als Wirtschafts- und Erholungsraum. Er engagierte sich zudem im Naturschutz, war ab 1970 Schutzherr der Historischen Schützengemeinschaft Waldeck[4] und darüber hinaus in über 30 Vereinen aktiv.

Am 9. August 2001 erhielt er vom damaligen Hessischen Ministerpräsident Roland Koch das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und am 27. Mai 2011 wurde er mit dem Georg-Ludwig-Hartig-Preis für seine über zwei Jahrzehnte währende Tätigkeit als Präsident des Hessischen Waldbesitzerverbandes sowie seine Verdienste zur Umsetzung der forstwirtschaftlichen Nachhaltigkeit geehrt.[5]

Bis 2016 war er Vorsitzender der Stiftung des Fürstlichen Hauses Waldeck und Pyrmont und führte die Fürstlich Waldecksche Hauptverwaltung.[6]

Familie

Wittekind zu Waldeck und Pyrmont war ab 1988 mit Cecilia Gräfin Goëß-Saurau (* 23. August 1956 in Frohnleiten) verheiratet.[7] Ihre gemeinsamen Kinder sind:

Literatur

  • Torsten Haarmann: Das Haus Waldeck und Pyrmont. Mehr als 900 Jahre Gesamtgeschichte mit Stammfolge. Deutsche Fürstenhäuser Heft 35, Börde-Verlag, Werl 2011, ISBN 978-3-981-4458-2-4, S. 46 f.

Einzelnachweise

  1. Waldecker Land trauert um Wittekind Fürst zu Waldeck und Pyrmont. In: hna.de. 16. Dezember 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (deutsch).
  2. Torsten Haarmann: Das Haus Waldeck und Pyrmont. Börde-Verlag, Werl 2011, ISBN 978-3-9814458-2-4, S. 49
  3. Reservisten für Bundeswehr unverzichtbar. Abgerufen am 15. Januar 2023.
  4. Historische Schützengemeinschaft Waldeck – Schützengemeinschaft. Abgerufen am 3. Mai 2021.
  5. Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung: Wittekind Fürst zu Waldeck und Pyrmont erhält Georg-Ludwig-Hartig-Preis, abgerufen am 25. Oktober 2011
  6. Generationenwechsel bei der Stiftung des Fürstlichen Hauses zu Waldeck und Pyrmont. In: Die Stiftung. 17. September 2016, abgerufen am 3. Mai 2021 (deutsch).
  7. www.genealogy.euweb.cz
VorgängerAmtNachfolger
JosiasChef des Hauses Waldeck-Pyrmont
1967–2024
Carl Anton

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