Wendy L. Brown (* 28. November 1955) ist eine US-amerikanische Politologin, die in der Tradition der Kritischen Theorie schreibt und in Berkeley lehrt.
Brown absolvierte ein Studium der Politikwissenschaft und Ökonomie an der University of California, Santa Cruz (UC Santa Cruz) sowie Philosophie an der Princeton University. Ihre Promotion erfolgte 1983 in Princeton. Im Anschluss übte sie Lehrtätigkeiten am Williams College und an der UC Santa Cruz aus.[1]
Brown arbeitet im Bereich der Politischen Theorie und der Kritischen Theorie sowie Geschlechterforschung an der University of California, Berkeley, wo sie seit 1999 als First Professor of Political Science lehrt.[2] Sie gilt als Schülerin von Sheldon Wolin.[3]
Wissenschaftstheoretisch vertritt Brown einen Poststrukturalistischen Zugang. Sie greift vor allem auf diskursanalytische Überlegungen von Michel Foucault zurück, argumentiert aber auch mit Ansätzen von Karl Marx und Max Weber.[4]
Im Dezember 2008 fand eine Debatte zwischen Wendy Brown und Rainer Forst beim ICI Berlin statt.[5]
Im Mai 2011 hielt Brown den Vortrag Is Marx (Capital) Secular? an der Humboldt-Universität zu Berlin, ein Thema ihrer aktuellen Forschung zum Verhältnis von Marxismus und Religion.[6] Ihr Buch Walled States, Waning Sovereignty wurde 2012 mit dem David Easton Price in Political Theory ausgezeichnet.[7] 2022 wurde Brown in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Im Berliner Haus der Kulturen der Welt hielt 2017 Wendy Brown die vierte Democracy Lecture – nach Thomas Piketty (2014), Naomi Klein (2015) und Paul Mason (2016) – mit dem Titel „Demokratie unter Beschuss: Der apokalyptische Populismus“.[8] In den letzten Jahren sind mehrere Zeitungs- und Fernsehen-Interviews mit Brown in den deutschen Medien erschienen.[9][10]
Brown unterstützte als Kritikerin des Neoliberalismus die Occupy-Wall-Street-Bewegung.[11] Browns Publikationen wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
Brown lebt mit der Philosophin Judith Butler zusammen.[12]