Volkmar Kleinert wurde als Sohn des DirigentenRolf Kleinert (1911–1975) und der Operettensängerin Eleonore Schramm in Dresden-Friedrichstadt geboren. Er ist der älteste von vier Geschwistern, darunter die Dokumentarfilmregisseurin Angelika Andrees (* 1951).
Kleinert war mit der Theaterschauspielerin Gisela Müller verheiratet. Aus der Ehe entstammen zwei Söhne, darunter Michael Kleinert (* 1954), der ebenfalls den Schauspielberuf ergriff.[1] Während der Dreharbeiten von Celino Bleiweiß’ Filmdrama Die eigene Haut lernte er die Schauspielerin Regina Beyer (* 1947) kennen, die eine Tochter (* 1972) aus ihrer vorhergehenden Ehe mit Frank Obermann (1944–1995) in die Beziehung brachte. 2012 heiratete das Paar nach 38 Jahren in Berlin-Köpenick.[2] Im Oktober 2019 veröffentlichte das Paar mit Ein Schauspieler spielt selten allein eine gemeinsame Autobiografie im Verlag Neues Leben und hält regelmäßig Rezitationen und Lesungen.[3]
Zwei Jahre später hatte er ein Engagement in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz. Dort lernte er den Schauspieler und Regisseur Wolfgang Heinz kennen, der ihn 1964 – nachdem Heinz Intendant des Deutschen Theaters wurde – nach Berlin holte.[5] 2001 beendete er seine Tätigkeit am Deutschen Theater. Seither arbeitet Kleinert als freischaffender Schauspieler und übernimmt regelmäßig Gastengagements an Deutschen Schauspielhäusern.
Am Theater im Palast (TiP) spielte er 1980 den Dr. Joachim Kippenberg in Gabriele Bigotts Inszenierung des Stücks Kippenberg nach dem Roman von Dieter Noll und wurde für seine schauspielerische Leistung beim II. Leistungsvergleich der Schauspiel- und Musikensembles der DDR für die Interpretation dieser Titelrolle mit dem Sonderpreis für seine „hervorragende Einzelleistung“ ausgezeichnet.
„Ein Schädel, so recht geeignet für die Klischee-Bösewichter vom laufenden Filmband, ein bißchen Mephisto um Augenbrauen und Lippen rum, hohe Stirn mit gewölbten Linien.“
Kleinert wirkte daneben in zahlreichen Kinder- und Jugendproduktionen, so spielte er den Musiklehrer Breitkreuz in Philipp, der Kleine (1976), den Prediger in Gevatter Tod (1980), den bösen Zauberer Zabaraba in Die Drachenprinzessin (1980), den Marodeur in Jorinde und Joringel (1986), den Regisseur Berger in Hasenherz (1987), in der neunteiligen Serie Spuk von draußen (ebenfalls 1987) den Schauspieler Mackenstädt und den Oberhofmeister in König Phantasios (1990).
Von 1998 bis 1999 übernahm Kleinert eine durchgehende Serienhauptrolle als Anwalt Joseph Ludowski, dem Auftraggeber und Partner des von Sven Martinek dargestellten Agenten Max Zander-Hecker in der Actionserie Der Clown. Neben festen Serienrollen übernahm er wiederholt Gastauftritte in verschiedenen Fernsehserien und -reihen, u. a. in Wilsberg, Tatort, Der Solist, Bloch, In aller Freundschaft, Ein starkes Team, Helen Dorn und in der finalen Folge Stille Wasser der ARD-Krimiserie Donna Leon. Im Januar 2024 war Kleinert an der Seite von Bettina Wegner und Karoline Schuch in einer durchgehenden Serienhauptrolle als Arthur Kring in der internationalen ARD-Mystery-Serie Oderbruch zu sehen.
1980: Helmut Bez: Jutta oder die Kinder von Damutz (Solides) – Regie: Friedo Solter (Deutsches Theater Berlin im Plenarsaal der Akademie der Künste Berlin)
1981: II. Leistungsvergleich der Schauspiel- und Musikensembles der DDR: Sonderpreis für hervorragende Einzelleistung für die Titelrolle in Kippenberg (Theater im Palast)
F.-B. Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.
F.-B. Habel: Lexikon. Schauspieler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2009, ISBN 978-3-355-01760-2.