Unter Sankt Paul war eine Ortschaft im Görtschitztal in der Gemeinde Klein Sankt Paul in Kärnten. Teile der Ortschaft wuchsen im 20. Jahrhundert mit dem benachbarten Gemeindehauptort Klein St. Paul (Gemeinde Klein Sankt Paul) zusammen. Ab den 1970er-Jahren hörte man auf, Unter Sankt Paul als eigene Ortschaft zu führen; die Häuser im Bereich der ehemaligen Ortschaft werden heute als zur Ortschaft Klein St. Paul gehörend betrachtet.
Die Ortschaft im Osten des Bezirks Sankt Veit an der Glan umfasste alle Häuser auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Unter St. Paul und somit den Bereich links der Görtschitz vom Fladnitzerhof bis zur Gemeindegrenze zu Eberstein (heute: Teile des Fladnitzerwegs, südlicher Teil der Marktstraße; Römerweg, Burgweg, Siedlung Hornburg).
Der Fladnitzerhof wurde im 16. Jahrhundert als Gewerkensitz errichtet. 1630 erwarb Veit Fladnitzer von Clemens Welzer einige Untertanen in der Nähe von Eberstein. 1740 wurde die kleine Herrschaft an die Familie Christallnig verkauft und somit mit der Herrschaft Eberstein und Hornburg vereinigt.[1]
Die wenigen Höfe, aus denen der Ort Unter St. Paul im 19. Jahrhundert bestand, waren über eine Distanz von etwa 3 Kilometer verstreut und hoben sich nur dadurch von anderen Höfen in der Umgebung ab, dass sie auf dem Gebiet der Steuer- bzw. Katastralgemeinde Unter St. Paul lagen. Der Ort gehörte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Eberstein und kam 1850 bei Gründung der Ortsgemeinden an die Gemeinde Klein Sankt Paul. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurden insbesondere am südwestlichen Rand des Orts Einfamilienhäuser errichtet, so entstand dort die Siedlung Hornburg.
Unter Sankt Paul wurde bei den Volkszählungen bis 1971 als eigene Ortschaft geführt; danach ging es in der Ortschaft Klein Sankt Paul auf.
Bevölkerungsentwicklung
Für den Ort ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
↑Wilhelm Wadl, Thomas Zeloth: Klein St. Paul. Natur – Geschichte – Gegenwart. Heimatbuch. Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt 2005. S. 88.
↑K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 62.
↑K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 50.
↑K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 50.
↑K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 66.
↑Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 32.
↑Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 12.
↑handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 12.
↑ abWilhelm Wadl, Thomas Zeloth: Klein St. Paul. Natur – Geschichte – Gegenwart. Heimatbuch. Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt 2005. S. 136.
↑Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 253.