Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung in Regensburg in der Trägerschaft des Freistaats Bayern, zuständig für die gesamte ostbayerische Region mit etwas mehr als zwei Millionen Einwohnern. Der Campus des 1984 eröffneten Klinikums befindet sich im Regensburger Stadtbezirk Oberisling-Leoprechting-Graß. Das UKR liegt mit seinem Case-Mix-Index (durchschnittliche Fallschwere) mit an der Spitze der deutschen Universitätsklinika und ist somit für die Behandlung schwerster Erkrankungen und Verletzungen ausgestattet.
Aktuell sind über 5.000 Menschen am Universitätsklinikum Regensburg beschäftigt[2]. Etwa 700 von ihnen sind Ärzte, mehr als 1.700 Pflegekräfte. Außerdem zählen circa 1.200 Mitarbeiter im medizinisch-technischen Dienst dazu, 500 in der Verwaltung und der Haustechnik. Hinzu kommen noch 2.150 Studierende der Human- und Zahnmedizin. Das Klinikum verfügt über 839 Betten (davon 83 Intensivbetten), 52 tagesklinische Behandlungsplätze und zwölf Dialyseplätze.
Der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg steht das UKR für Forschung und Lehre zur Verfügung. Zudem sind eine naturwissenschaftliche Fakultät (vorklinische Ausbildung) und vier weitere Klinikträger in Forschung und Lehre eingebunden. Derzeit sind rund 2.000 Studierende der Human- und Zahnmedizin immatrikuliert.[3] National und international genießen Universität und Universitätsklinikum Regensburg einen hervorragenden Ruf als medizinische Forschungsstätte. Die Forschungsschwerpunkte liegen in der Immuntherapie, Tumorforschung und der Transplantationsmedizin.
Der Universitäts-Campus liegt ca. 1 km entfernt, nördlich der A3 über eine Brücke fußläufig erreichbar, ca. 2 km südlich der Innenstadt auf der sog. Ziegetsdorferer Anhöhe.
Geschichte
Am 18. Juni 1962 verabschiedete der Bayerische Landtag ein Gesetz, am Standort Regensburg sowohl eine Universität als auch ein Universitätsklinikum mit vollem Fächerspektrum zu errichten.
Zeitlicher Verlauf der Inbetriebnahme
1969 erfolgte die Berufung des medizinischen Beirats für die Planung und Struktur der Medizinischen Fakultät. 1984 erfolgte die Eröffnung des ersten Bauabschnitts des Universitätsklinikums (Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde). 1992 begann im Klinikum der allgemeine stationäre Betrieb. Die medizinische Vollausbildung der Studierenden der Human- und Zahnmedizin ist seit 1996 im Gange. 2017 blickte das UKR in mehreren Jubiläumsveranstaltungen auf „25 Jahre stationäre Universitätsmedizin für Ostbayern“ zurück.[4]
Der zeitliche Verlauf der Inbetriebnahme des Universitätsklinikums war wie folgt:
26. September 1978: Grundsteinlegung für das Klinikum; Beginn des ersten Bauabschnitts: Zahn-, Mund- und Kieferklinik
1984: Inbetriebnahme der Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten
1985: Baubeginn des 2. Bauabschnittes
21. Oktober 1992 Offizielle Eröffnung des 2. Bauabschnittes mit 500 Betten und Aufnahme des stationären Betriebs
1993: Beschluss der Bayerischen Staatsregierung, den 1. Teil des abschließenden 3. Bauabschnitts mit 300 Betten ohne Mitfinanzierung des Bundes zu errichten
18. April 1994: Spatenstich und Baubeginn des 1. Teils des 3. Bauabschnitts
1998/1999: Inbetriebnahme des ersten Teils des 3. Bauabschnitts. Insgesamt verfügt das Universitätsklinikum Regensburg nun über 804 Betten
2002: Baubeginn für den zweiten Teil des 3. Bauabschnittes mit zwei neuen Gebäuden für Forschung und Lehre
2006: Inbetriebnahme des 2. Teils des 3. Bauabschnitts
2007: Richtfest für den Neubau der Kinder-Uni-Klinik Ostbayern (KUNO) und einen weiteren Forschungsbau
2009: Einweihung des José-Carreras-Centrums für Somatische Zelltherapie
2010: Inbetriebnahme der KUNO-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
2012: Inbetriebnahme der neuen Notaufnahme, des Hybrid-OPs sowie Abschluss der Sanierung der Zahnmedizinischen Klinik
2014: Das UKR verfügt über 833 Planbetten und 52 tagesklinische Behandlungsplätze.
2018: Am 20. Juli wurde der Grundstein für das neue Klinikgebäude B5 gelegt, welches 2023 fertiggestellt und eröffnet wurde.
Kinder-Uni-Klinik Ostbayern (KUNO)
Die Kinder-Uni-Klinik Ostbayern (KUNO) ist eine Erweiterung des Klinikums, die 2010 in Betrieb genommen werden konnte.
Da es im ostbayerischen Raum zuvor kein Kinderklinikum der höchsten Versorgungsstufe gab, mussten bis dato einige Kinder bis nach München oder Erlangen/Nürnberg an die dortigen Kinderkliniken verwiesen werden. Darum bemühten sich seit 2004 mehrere Initiativen um den Bau einer Kinderklinik der höchsten Versorgungsstufe in Regensburg. Die Staatsregierung konnte allerdings eine Finanzierung dieser 27-Millionen-Euro-Pläne angesichts des damaligen Sparhaushalts nicht darstellen, worauf es zu einer der größten Spendenaktionen in der bayerischen Geschichte kam. Bis Februar 2011, nach 7 Jahren Laufzeit der Aktion, kamen durch Spenden, verschiedenste Benefizveranstaltungen und andere Ereignisse zugunsten KUNOs bislang insgesamt ca. 9,2 Millionen Euro zusammen[5].
Aufgrund dieser enormen Spendenbereitschaft und der damit erzielten Anschubfinanzierung ließ sich das bayerische Wissenschaftsministerium dazu bewegen, im Dezember 2005 den Bau zu genehmigen und 14 Millionen Euro zuzuschießen. Nun wurde die bestehende Kinderklinik St. Hedwig (Krankenhaus Barmherzige Brüder) weiter ausgebaut und als Universitätsklinik geführt. Der Chefarzt erhält zusätzlich Betten am Campus des Universitätsklinikums, um dort Synergieeffekte nutzen zu können. Dafür wurde dort ein KUNO-Erweiterungsbau errichtet.
Der offizielle Spatenstich war am 15. Dezember 2006. Das Richtfest erfolgte bereits am 7. Dezember 2007. Anschließend erfolgte seit April 2008 der Innenausbau der Klinik. Bis Ende Juli 2008 erreichte das Bauvolumen insgesamt 14,3 Millionen Euro, insgesamt kostet der Bau rund 30 Millionen Euro, wovon ein Drittel durch Spenden aufgebracht wurde. Am 11. Januar 2010 hat die Kinder-Uniklinik ihren Betrieb aufgenommen.[6]
Kliniken, Abteilungen, Institute und Lehrstühle
Das Universitätsklinikum Regensburg umfasst neben der bereits erwähnten Kinder-Uni-Klinik Ostbayern (KUNO) folgende Kliniken, Abteilungen, Institute und Lehrstühle:
Unfallmedizin sowie Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie: Caritas-Krankenhaus St. Josef
Teleradiologische Leistungen: Sana Kliniken des Landkreises Cham, Klinik Donaustauf
Kooperationen zur Förderung einer versorgungsübergreifendenen Krankenhausbehandlung in der Region: Klinik Bogen, Asklepios Klinik Burglengenfeld, Rottal-Inn Kliniken Eggenfelden, Goldberg-Klinik Kelheim, Klinik Mallersdorf, Kreisklinik Wörth an der Donau
Sporthopaedicum Regensburg: Centrum für Spezielle Gelenktherapie im Facharztzentrum Regensburg
Das Universitätsklinikum Regensburg ist Mitglied der Gesundheitsregion plus Stadt und Landkreis Regensburg. Mit dem Konzept Gesundheitsregionen plus will das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention die medizinische Versorgung und Prävention im Freistaat weiter verbessern. Die Gesundheitsregion plus Stadt und Landkreis Regensburg ist der Zusammenschluss von Einrichtungen und Experten im Gesundheitswesen, durch deren engere Vernetzung die gesundheitliche Versorgung und Vorsorge für die Bevölkerung in und um Regensburg weiter optimiert werden. In Arbeitsgruppen werden dabei verschiedene Themen bearbeitet – von der Notfallversorgung bis hin zur Ausbildung von Pflegekräften.