Tom Pauls in seiner Paraderolle als Ilse Bähnert, 2013
Tom Pauls wurde 1959 in Leipzig geboren. Seine jüngere Schwester ist die Choreographin Irina Pauls. Während seiner Jugend lebte er in den Leipziger Stadtteilen Marienbrunn und Stötteritz. Er besuchte ab 1965 die 28. Oberschule in Leipzig. Pauls erhielt bereits als Kind Klavier- und Gitarrenunterricht und war ab dem siebten Lebensjahr Mitglied im Rundfunk-Kinderchor Leipzig.
Pauls machte bis 1977 eine Ausbildung zum Säureschutzfacharbeiter. Von 1979 bis 1983 absolvierte er ein Schauspielstudium an der Theaterhochschule Leipzig und war anschließend bis 1990 am Staatsschauspiel Dresden engagiert. Noch während des Studiums gründete er 1982 mit den damaligen Kommilitonen Jürgen Haase und Peter Kube in Dresden das Zwinger-Trio, das über die DDR hinaus bekannt wurde. Pauls spielte 1987 den Lehrer Frank Simon im Fernsehfilm Jeder träumt von einem Pferd und übernahm 1989 im DEFA-Film Zum Teufel mit Harbolla die Hauptrolle des Leutnant Gottfried Engelhardt.
Seit 1990 arbeitet Pauls als freischaffender Schauspieler und Kabarettist und tritt unter anderem auf dem Theaterkahn Dresden, in der Staatsoperette Dresden und im Kleinen Burgtheater Stolpen auf. Zusammen mit Uwe Steimle und Regisseur Holger Böhme schuf er die Figuren Günther Zieschong (gespielt von Steimle) und Ilse Bähnert, wobei sich letztere zu Pauls Paraderolle entwickelt hat. In der Rolle der Ilse Bähnert nach einer Figur von Lene Voigt spielt er eine alte Frau als sächsisches Urgestein. Gemeinsame Programme spielt er auch mit Gunter Böhnke und Bernd-Lutz Lange. Er arbeitete regelmäßig mit der Elbland Philharmonie Sachsen zusammen. Pauls synchronisierte 2000 und 2001 zusammen mit Dieter Bellmann, Joachim Kaps, Manon Straché und anderen Schauspielern die Zeichentrickserie Der Wunschpunsch. Von 2004 bis 2006 war er in der Rolle des Hausmeisters Ottmar Wolf Ensemble-Mitglied der ARD-Serie In aller Freundschaft zu sehen.
2011 eröffnete Pauls sein eigenes Theater in Pirna.
Tom Pauls lebt in Dresden-Loschwitz, ist verheiratet und hat drei Söhne.
Pauls ist Vorstandsvorsitzender der 2007 gegründeten Ilse-Bähnert-Stiftung, die sich die Erhaltung und Pflege der sächsischen Kultur und Sprache zum Ziel gesetzt hat. Dafür unterstützt die Stiftung die Arbeit kultureller Einrichtungen und den Erhalt von Kunst- und Kulturgütern.[1] Erste namhafte Aktion der Stiftung war 2008 die Rekonstruktion und Wiederaufstellung eines Obelisken auf dem Lilienstein, der an die Besteigung des Berges durch Kurfürst August den Starken erinnert.[2] Bis 2011 sanierte die Stiftung in Pirna das kulturhistorisch wertvolle ehemalige Wohnhaus des landesherrlichen Baumeisters Peter Ulrich (u. a. Baumeister der Marienkirche Pirna). Das Peter-Ulrich-Haus fungiert als Sitz der Stiftung und wird seit Eröffnung am 11. November 2011 als Theater mit 199 Plätzen, Museum und Café genutzt.[3]
Außerdem wird seit 2008 in einer von der Ilse-Bähnert-Stiftung ins Leben gerufenen Aktion das sächsische Wort des Jahres[4] im Dresdner Schauspielhaus gekürt.
Werke
Bühnenstücke
Solo
Sächsische Variationen – heeflich, helle, heemdicksch (Premiere am 30. August 1991)
Jahrmarktsfest zu Plundersweilern
Zwiefach sind die Phantasien
Ausgebremst oder der Traum vom Fahren (als Lothar)
Lothar und der Kormoran (als Lothar)
Lothar und der Große Geist (als Lothar)
Ein Sommernachtstraum
Alfons Zitterbacke
Das wahre Leben der Ilse Bähnert
Ein Abend mit Tom Pauls
Das könnte noch viel schlimmer kommen
Rettet uns den Goglmosch
Sächsische und andere Variationen zum Advent (2009)
Deutschland – Deine Sachsen (2011)
Ilses Jahresrückblick (2011)
Sächsische Weihnacht (2011)
Der neue Gogelmosch (2011)
Ä Tännchen please – Das Weihnachtsprogramm (alljährlich)