Stiten, auch: Stieten, Styten oder Stitten ist der Name eines zum MecklenburgerUradel zählenden Adelsgeschlechts, das 1380 nach Lübeck und sehr bald in das dortige Patriziat kam und aus der exklusiven Zirkelgesellschaft heraus über Generationen Ratsherren und Bürgermeister stellte.
Das Geschlecht führt seinen Namen nach seinem einstigen Besitz, den Gütern Groß-Stieten und Klein-Stieten in Mecklenburg. Die von Stiten waren in Wismar und seit 1380 in Lübeck sesshaft, wo mehrere Familienmitglieder dem Rat angehörten. Nikolaus von Stiten, welcher 1428 in die 1379 gestiftete adelige Zirkelgesellschaft zu Lübeck aufgenommen wurde, war später Bürgermeister zu Lübeck. Die Lübecker Linie erlosch 1692 mit dem Tod des Ratsherrn Hartwig von Stiten (* 1640).
Ein Zweig der Wismarer Linie kam nach Erfurt. Ein Vertreter dieses Erfurter Zweigs trat in königlich schwedische Dienste und stieg bis zum Kommandeur des Kürassierregiments des schwedischen GeneralfeldmarschallsJohan Banér (* 1596; † 1641) auf. Derselbe veränderte seinen Namen zu Stietencron, gemäß der Endung vieler schwedischer Adelsnamen.
Stammwappen: Der Schild gespalten von Gold und Rot, vorn am Spalt ein halber rot gekrönter schwarzer Büffelkopf mit rotem Nasenloch, vorwärts gekehrt, hinten ein goldener Schrägrechtsbalken. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein roter Flügel mit dem goldenen Schrägbalken.[3]
Wappen derer von Stietencron 1709: In Blau ein silberner Pfahl, rechts beseitet von einem einwärts gekehrten, gesichteten goldenen Halbmond, links von drei sechsstrahligen goldenen Sternen untereinander; auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken zwischen einem gold-silbern geteilten Flug drei blaue Fähnchen an goldenen Stangen, von denen das rechte nach rechts, die beiden anderen nach links wehen; das mittlere mit dem Mond, die äußeren mit je einem der Sterne belegt.[4]
Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920. Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9
↑Am 21. Juli 1733 in Bodenfelde Taufpate des Emigrantenkindes Johann Ernst (Sohn von Jacob Pfnier und Clara Köhler).
↑Ernst Heinrich Kneschke, Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung, Band 2, Leipzig 1855, S. 424–425
↑Ernst Heinrich Kneschke, Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung, Leipzig 1855, S. 424